Schwere Luftangriffe in Syrien Al-Nusra-Front lässt "Gruppe 30"-Kämpfer frei
16.08.2015, 17:53 Uhr
Ein Kämpfer der Al-Nusra-Front im syrischen Ariha: die Gruppe steht Al-Kaida nahe und wird als Terrororganisation eingestuft.
(Foto: REUTERS)
Die USA bilden Kämpfer aus, um sie als "Gruppe 30" nach Syrien zu schicken. Nach zwei Wochen sind drei von ihnen tot, zwölf werden von der Al-Nusra-Front entführt. Die Terrororganisation soll jetzt sieben von ihnen freigelassen haben.
Die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbundene Al-Nusra-Front hat in Syrien offenbar mehrere von ihr entführte und von den USA ausgebildete Kämpfer wieder freigelassen.
"Sieben Kämpfer der Einheit 30, die von den Brüdern der Al-Nusra-Front festgehalten wurden, sind wieder frei", hieß es in einer über die sozialen Netzwerke verbreiteten Erklärung der Kampf-Einheit. Darin werden die radikalen Islamisten aufgefordert, auch die anderen von ihnen verschleppten Kämpfer sowie ihren Kommandeur wieder freizulassen.
USA bilden Einheit aus
Die Einheit 30 gehört zu den Gruppierungen syrischer Rebellen, die von den USA in der Türkei für den Kampf gegen die Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat (IS) ausgebildet und ausgerüstet werden. Die Einheit besteht überwiegend aus Turkmenen und gemäßigten Rebellen, die in Syrien aus ihren Stellungen vertrieben wurden.
Die ersten 54 Kämpfer der Einheit waren im Juli nach Syrien gekommen, kurz darauf wurden zwölf Mitglieder sowie ihr turkmenischer Kommandeur von Al-Nusra verschleppt. Mindestens drei weitere wurden bei Gefechten mit dem Al-Kaida-Ableger getötet. Die Al-Nusra-Front warf der Einheit vor, den Interessen der USA zu dienen. Die Islamisten bestätigten die Freilassung der Kämpfer der Einheit 30 zunächst nicht.
Syrische Armee greift Rebellen an
Derweil sind bei Luftangriffen der syrischen Armee nahe der Hauptstadt Damaskus mindestens 58 Menschen getötet worden. Zudem wurden bei dem Angriff von Kampfflugzeugen auf einen Markt in der von Rebellen kontrollierten Stadt Duma etwa 200 Menschen verwundet, wie die die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte.
Die betroffene Region Ghuta östlich von Damaskus gehört zu den am härtesten umkämpften Gebieten in dem mehr als vierjährigen Bürgerkrieg in Syrien. Von dort aus werden immer wieder Granaten in Richtung der Hauptstadt abgefeuert. Erst am Mittwoch waren bei Angriffen der syrischen Luftwaffe nach Raketenbeschuss von Rebellen mindestens 49 Menschen getötet und mehr als 170 verletzt worden.
Das von der Regierung kontrollierte Zentrum von Damaskus ist bisher von direkten Kämpfen weitgehend verschont geblieben. Im syrischen Bürgerkrieg sind seit 2011 laut Schätzungen der Vereinten Nationen mindestens 250.000 Menschen getötet worden.
Quelle: ntv.de, jgu/AFP/dpa