35 bis 50 "Terroristen" getötet Ankara: PKK soll ausgelöscht werden
08.09.2015, 09:57 Uhr
Ein Kampfflugzeug der türkischen Luftwaffe vom Typ F-16
(Foto: dpa)
In der Türkei sind die Kämpfe zwischen Regierungsarmee und PKK-Kämpfern voll entbrannt. Nach dem verheerenden Anschlag am Sonntag kennt die Regierung nur eine Antwort: Vergeltung und Auslöschung des Gegners.
Nach dem verheerenden Anschlag von PKK-Rebellen auf die türkischen Streitkräfte hat Ankara in der Nacht massive Luftangriffe gegen Ziele der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Nordirak geflogen. Dabei seien "35 bis 40 Terroristen" getötet worden, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu am Morgen. Die Regierung bezeichnet die kurdischen Aufständischen als Terroristen. Mehr als 50 Kampfflugzeuge hätten sechs Stunden lang insgesamt 20 Ziele bombardiert, berichtete Anadolu.
PKK-Rebellen hatten am Sonntag im südtürkischen Daglica in der Nähe der irakischen Grenze einen Bombenanschlag auf einen Militärkonvoi verübt. Nach Militärangaben wurden 16 Soldaten getötet und sechs weitere verletzt. Unter den Getöteten befindet sich nach PKK-Angaben ein türkischer Oberstleutnant.
Die türkische Luftwaffe hatte bereits am Montag als Reaktion zahlreiche PKK-Stellungen angegriffen. Regierungschef Ahmet Davutoglu sagte, die PKK solle nun "ausgelöscht" werden.
Anschlag auf Polizisten
Am Dienstagmorgen ereignete sich in der Provinz Igdir im Osten des Landes ein Anschlag auf einen Polizeibus. Dabei seien zehn Polizisten getötet worden, wie ein Regierungssprecher in Ankara mitteilte. Die Regierung machte dafür die PKK verantwortlich.
Seit dem Ende der Waffenruhe zwischen der Regierung und der PKK Ende Juli liefern sich Sicherheitskräfte und Anhänger der Rebellenbewegung täglich Gefechte. Der Anschlag vom Sonntag war der mit Abstand folgenschwerste und vermutlich der schwerste PKK-Angriff seit Mai 1993, als 33 unbewaffnete Soldaten getötet worden waren.
Seit Ende Juli wurden laut amtlichen Medien bereits etwa tausend PKK-Kämpfer getötet. Fast 70 Polizisten und Soldaten starben bei PKK-Anschlägen oder bei Gefechten. Die Hoffnungen auf ein Ende des drei Jahrzehnte andauernden Konflikts rückten wieder in weite Ferne.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa/rts