Politik

Dutzende Tote in Syrien Anti-IS-Allianz gibt sich siegessicher

Die Anti-IS-Allianz geht gegen die Terrormiliz vor, der syrische Machthaber Assad bombardiert in Aleppo das eigene Volk.

Die Anti-IS-Allianz geht gegen die Terrormiliz vor, der syrische Machthaber Assad bombardiert in Aleppo das eigene Volk.

(Foto: REUTERS)

39 Länder beraten in Florida die Strategie gegen die Terrormiliz Islamischer Staat - und beschließen einen Plan, der den IS endlich brechen soll. Bei Luftangriffen der Allianz in Syrien kommen derweil Dutzende Zivilisten ums Leben, darunter auch Kinder.

Rund neun Monate nach Beginn der Luftangriffe ist das internationale Bündnis von einem endgültigen Sieg gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) überzeugt. "Dieser Plan wird die Niederlage des IS herbeiführen", sagte der britische Brigadegeneral Gary Deakin nach einem mehrtägigen Strategietreffen von mehr als 300 Militärvertretern aus 39 Ländern in Tampa im US-Bundesstaat Florida. Dort hat das US-Zentralkommando seinen Sitz, das die Angriffe gegen die IS-Kämpfer koordiniert.

"Am Boden haben irakische Kräfte die Ausbreitung des IS gestoppt und drängen ihn zurück", sagte der französische Generalmajor Bernard Commins. Es ist die dritte Runde dieser Art binnen eines Jahres, die vom US-Zentralkommando ausgerichtet wurde.

Während die hochrangigen Militärs in Florida ihr weiteres Vorgehen berieten, flog die Anti-IS-Allianz weitere Angriffe. Kurz vor Ende des Strategietreffens wurde bekannt, dass bei einem US-Luftangriff auf die Terrormiliz im Norden Syriens Berichten zufolge bis zu 80 Zivilisten getötet und Dutzende weitere verletzt wurden. Es könnte das bisher folgenschwerste Bombardement der US-geführten Allianz in Syrien gewesen sein. Die Kampfflugzeuge hatten demnach ein Dorf unter IS-Kontrolle angegriffen. Auch Kämpfer der Extremisten seien getötet worden. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass der IS die Zivilisten als Schutzschilde missbrauchte.

Das Pentagon in Washington bestätigte, dass in sechs Luftangriffen sieben IS-Stellungen und ein Fahrzeug der Terrormiliz zerstört wurden. Über zivile Opfer machte das US-Verteidigungsministerium wie gewohnt keine Angaben.

Bereits Tausende Luftangriffe geflogen

Bei einem weiteren Einsatz der US-geführten internationalen Militärallianz auf ein Dorf im Norden Syriens wurden am Freitagmorgen nach Angaben von Aktivisten mehr als 50 Zivilisten getötet. Die gegen den IS kämpfende Koalition habe die Ortschaft Birmahle in der Provinz Aleppo beschossen und 52 Zivilisten, darunter sieben Kinder, getötet, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Mindestens 13 Menschen wurden demnach noch vermisst und unter Trümmern vermutet.

Zu künftigen Angriffsplänen des Anti-IS-Bündnisses wurde nach dem Treffen in Florida nichts bekannt. Das US-Zentralkommando teilte mit, zwölf Länder der Koalition hätten bislang mehr als 3600 Luftangriffe im Irak und in Syrien geflogen. Im Irak beteiligten sich daran Staaten wie Australien, Belgien, Dänemark, Jordanien und Frankreich. In Syrien bombardierten neben den USA und Kanada auch mehrere arabische Länder IS-Ziele. Als Teil des Bündnisses hat Deutschland unter anderem kurdische Kämpfer im Nordirak ausgebildet.

Der IS hatte im vergangenen Jahr Teile des Nordiraks und Syriens besetzt. Die Allianz aus westlichen und arabischen Staaten fliegt seit Monaten Luftangriffe auf IS-Kämpfer in beiden Ländern. Am 8. August begann sie ihren Einsatz in Syrien, am 23. September im Irak. Neben dem IS kämpft der syrische Machthaber Baschar al-Assad weiter gegen Rebellen und bombardiert das eigene Volk.

Quelle: ntv.de, rpe/dpa/AFP

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