"Heißen Sie mich willkommen" Assange bittet Frankreich um Asyl
03.07.2015, 12:24 UhrDer Netzaktivist Julian Assange ersucht Frankreichs Staatspräsident Hollande um Asyl. In einem offenen Brief beschreibt er seine Situation. Die Antwort aus dem Elysée-Palast lässt nicht lange auf sich warten.
Wikileaks-Gründer Julian Assange hat Frankreich um Asyl ersucht. In einem offenen Brief an Präsident Francois Hollande bittet er, ihn in Frankreich "willkommen zu heißen". Der Brief wurde von der französischen Zeitung "Le Monde" veröffentlicht. Frankreich hat das Ersuchen von Assange bereits abgelehnt. Die Situation von Assange stelle "keine unmittelbare Gefahr" dar, erklärte der Elysée-Palast nach Veröffentlichung des Briefes.
In dem Schreiben an Hollande stellt sich Assange zunächst ausführlich vor, bevor er beschreibt, in welcher Situation er sich befindet. Dann bittet er Hollande direkt darum, ihm Asyl in seinem Land zu gewähren. Offenbar wurde der Netzaktivist durch die jüngsten Empörungen in der französischen Politik über die Enthüllungen bezüglich der NSA-Ausspähungen motiviert, sich an Frankreich zu wenden. Außerdem gab es in Paris Vorstöße einiger Parlamentarier, Whistleblower gesetzlich zu schützen.
Der Australier Assange sitzt seit drei Jahren in der Botschaft von Ecuador in London fest. Dorthin war er im Juni 2012 geflohen, nachdem er alle Rechtsmittel gegen ein Auslieferungsersuchen aus Schweden ausgeschöpft hatte. Schweden fordert seit dem Jahr 2010 die Auslieferung Assanges, um ihn zu Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs und der Vergewaltigung zu verhören. Assange bezeichnet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe als politisch motiviert und fürchtet, von Schweden an die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats drohen könnte.
Quelle: ntv.de, fma