UN entsetzt über Tat im Libanon Blauhelme bei Anschlag verletzt
27.07.2011, 10:41 Uhr
Die UN betont, dass die Sicherheit des Personals "von höchster Bedeutung" sei.
(Foto: dpa)
Sechs französische Soldaten der UNIFIL-Mission werden bei einem Anschlag im Libanon verletzt. Der Sprengsatz wird per Fernsteuerung gezündet, als die Blauhelme vorbeifahren. Die UN verurteilt die Tat scharf.
Bei einem Bombenanschlag auf eine UN-Streife sind nahe der südlibanesischen Stadt Sidon sechs französische Blauhelm-Soldaten verletzt worden. Das teilte ein Sprecher der UNIFIL-Mission mit. Einer der Verwundeten habe ernste Augenverletzungen erlitten, erklärten Krankenhausärzte in Sidon. Wie aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete, war der Sprengsatz am Straßenrand versteckt. Er detonierte am Donnerstagabend per Fernzündung, als die Streife vorbeifuhr.
Generalsekretär und Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilten den Anschlag mit scharfen Worten. Er sei zutiefst beunruhigt über den Angriff, sagte Generalsekretär Ban Ki Moon. "Schutz und Sicherheit des gesamten UN-Personal sind von höchster Bedeutung", erklärte Ban in New York.
Deutschlands UN-Botschafter Peter Wittig als momentaner Präsident des Sicherheitsrates sprach den Verletzten und ihren Familien das Mitgefühl aus. Er forderte, dass die Täter gefunden und zur Verantwortung gezogen werden. Der Sicherheitsrat unterstütze die UN-Mission voll und ganz und danke den Mitgliedsstaaten, die Soldaten zur Verfügung stellen. Auch Frankreichs Außenminister Alain Juppé verurteilte den Anschlag in aller Schärfe.
Zuletzt waren Ende Mai bei einem ähnlichen Anschlag in Sidon sechs italienische Soldaten verletzt worden. UNIFIL-Blauhelmsoldaten sind seit 1978 im Libanon stationiert. Seit dem Krieg zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah im Juli 2006 überwachen sie den Südlibanon und die dazugehörigen Küstengewässer. Derzeit sind dort rund 13.000 Soldaten aus 34 Nationen stationiert.
Quelle: ntv.de, dpa