Politik

"Echte Revolution im ÖPNV" Bundestag schiebt 49-Euro-Ticket ins Ziel

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Monatskarten kosten im digitalen Abo künftig 49 Euro - und gelten bundesweit in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs.

(Foto: dpa)

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Die Fortsetzung des 9-Euro-Tickets aus dem Sommer 2022 kann pünktlich zum 1. Mai starten: Der Bundestag beschließt heute die Finanzierung des "Deutschlandtickets". Der ÖPNV werde damit einfacher und günstiger, sagt Grünen-Fraktionsvize Dröge.

Das 49-Euro-Ticket nimmt heute die letzte Hürde im Bundestag: Nach monatelangen Debatten soll das Parlament die Finanzierung des sogenannten Deutschlandtickets beschließen. Das Ticket soll "zu einem Einführungspreis" von 49 Euro in digitalen und monatlich kündbaren Abonnements bezogen werden können und bundesweit in den Bussen und Bahnen des öffentlichen Nahverkehrs gelten.

Das Deutschlandticket ist ein Nachfolger des 9-Euro-Tickets, das im Sommer 2022 drei Monate lang galt, um Vielfahrer und Pendler zu entlasten. "Das bundesweit gültige 49-Euro-Ticket ist eine echte Revolution im ÖPNV", sagte Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge ntv.de. "Für sehr viele Menschen macht es Bus und Bahn deutlich günstiger." Menschen mit Monatstickets würden mehrere Hundert Euro im Jahr sparen.

Streit gab es vor allem um die Finanzierung des 49-Euro-Tickets. Nun beteiligt sich der Bund von 2023 bis 2025 mit 1,5 Milliarden Euro jährlich, die den Bundesländern - die für den ÖPNV zuständig sind - zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. Im laufenden Jahr finanziert der Bund zudem die Hälfte der gegebenenfalls anfallenden Mehrkosten für die Einführung des Tickets.

Dröge hob hervor, das 49-Euro-Ticket sei "gut für das Klima und es führt zu weniger Staus auf den Straßen". Gleichzeitig schaffe die Ampel "unheimlich viel Bürokratie ab, weil das Ticket deutschlandweit gilt, in allen Verkehrsverbünden und damit einfach nutzbar ist", so die Grünen-Fraktionschefin. "Wir Grüne haben sehr für die Einführung des 49-Euro-Tickets geworben. Ich bin extrem froh, dass wir das Gesetz als Ampel nun in dieser Woche gemeinsam beschließen. Mit dem 49-Euro-Ticket zeigen wir, was in der Verkehrspolitik möglich ist, wenn man gemeinsam entschlossen handelt. Für einen starken ÖPNV, der einfacher und günstiger wird."

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Der Begriff "Einführungspreis" im Gesetzentwurf verweist darauf, dass spätere Anhebungen nicht ausgeschlossen sind. Allerdings hat die Ampel im Verkehrsausschuss noch eine Änderung in den Kabinettsentwurf eingefügt, um sicherzustellen, dass Bund und Länder sich über die Preisgestaltung verständigen "und diese in geeigneter Form unter parlamentarischer Beteiligung politisch vereinbaren". SPD-Fraktionsvize Detlef Müller sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Unser Ziel ist es, das Angebot möglichst lange preisstabil zu halten." Falls Preisänderungen nötig würden, könnten sie nur unter Beteiligung des Bundestages erfolgen.

Das Deutschlandticket soll ab 1. Mai gelten. Nach dem Bundestag muss noch der Bundesrat zustimmen.

Quelle: ntv.de, hvo/dpa

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