Prozess gegen IS-Rekruten Deutsche Muslime warnen vor Hasspredigern
03.08.2015, 08:18 Uhr
Der Wolfsburger Islamist war im Januar bei einer Razzia festgenommen worden. Er gab später ausführliche Interviews zu seinen desillusionierenden Erfahrungen in Syrien.
(Foto: dpa)
In dieser Woche beginnt der Prozess gegen zwei Wolfsburger, die sich dem IS in Syrien angeschlossen hatten. Anlass genug für den niedersächsischen Landesverband, vor den Rattenfängern der Dschihadisten zu warnen.
Angesichts des Prozesses gegen zwei Wolfsburger, die für den Islamischen Staat gekämpft haben sollen, haben muslimische Gemeinden vor den Aktivitäten von Hasspredigern gewarnt. "Staat und Gesellschaft müssen klar machen: Wir stellen uns gegen radikale Prediger. Wir stellen uns gegen jede Form von Extremismus", sagte der Vorsitzende des niedersächsischen Landesverbandes der Muslime, Avni Altiner, der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Der Kampf gegen Extremismus sei "eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die uns alle herausfordert".
Vor dem Oberlandesgericht Celle müssen sich laut "HAZ" zwei Deutsch-Tunesier verantworten, die sich vergangenes Jahr dem IS angeschlossen haben sollen. Beide Männer seien weitgehend geständig.
Einer von ihnen, der 26-jährige Ebrahim H. B., hatte in einem Mitte Juli veröffentlichten Interview mit "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR ausführlich über seine Zeit beim IS in Syrien berichtet. Darin warf er den Dschihadisten Gräueltaten und Paranoia vor. Bei der IS-Miliz gebe es eine Art Verfassungsschutz, in dem deutsche Kämpfer das Sagen hätten, sagte der 26-Jährige dem Bericht zufolge bei der Polizei aus.
Quelle: ntv.de, nsc/AFP