Politik

Verdächtige Moschee in Berlin Ermittler nehmen "Fussilet 33" unter die Lupe

Eingangstür zur Moschee "Fussilet 33".

Eingangstür zur Moschee "Fussilet 33".

(Foto: imago/Rolf Kremming)

Anis Amri ist gefasst, jetzt konzentrieren sich die Ermittler auf die Suche nach Hintermännern. Eine Moschee in Berlin wirkt verdächtig, sie gilt als Salafistentreff. Hat sie etwas mit Amri zu tun?

Nach dem Weihnachtsmarktanschlag von Berlin richten sich die Blicke auf eine Moschee in Berlin-Moabit, die als Salafistentreffpunkt gilt. Zwar weist Berlins Innensenator Andreas Geisel Berichte zurück, wonach der mutmaßliche Attentäter Anis Amri nach dem Anschlag vor dem Moscheeverein "Fussilet 33" gefilmt worden sei. Laut dem SPD-Politiker wollen sich die Behörden aber "'Fussilet 33' noch einmal besonders anschauen".

Geisel.

Geisel.

(Foto: dpa)

Innenstaatssekretär Torsten Akmann wurde etwas deutlicher:  Derzeit werde geprüft, "ob man hier kurzfristig tätig werden kann", sagte er. Es gehe um die Frage, ob "Verbotstatbestände" vorliegen, die einen solchen Schritt rechtfertigten. Dazu könnten Strafverfahren gegen Beteiligte gehören oder Hinweise auf Unterstützung terroristischer Vereinigungen.

Vorsitzender von "Fussilet 33" war laut Berliner Verfassungsschutz der selbsternannte "Anführer" oder "Emir" Ismet D., der in Moabit mit seinem Islamunterricht Muslime für den Dschihad in Syrien radikalisiert haben soll. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht der Behörde hervor. Bereits im Januar 2015 durchsuchte die Polizei den Moscheeverein und Räumlichkeiten seiner Funktionsträger.

Verbot steht nicht bevor

D. und einem Mitangeklagten wird seit Januar 2016 vor dem Berliner Kammergericht der Prozess gemacht. Der Vorwurf: Die beiden Männer sollen von Mitte 2013 bis Ende 2014 die syrische Dschihadistengruppe Dschunud al-Scham finanziell, technisch und organisatorisch unterstützt  haben.

Nach Informationen des Rundfunks Berlin-Brandenburg würden Berliner Ermittler die Moschee in Moabit schon seit geraumer Zeit gern schließen und den Verein verbieten. Moscheevorstände sollen demnach von der "Moschee der Isis-Leute in Berlin" gesprochen haben. Der Sender beruft sich dabei auf die Protokolle von überwachten Telefonaten.

Laut Innensenator Geisel steht ein Verbot von "Fussilet 33" aber nicht unmittelbar bevor. Der Moscheeverein werde nach dem Anschlag vom Breitscheidplatz noch einmal unter die Lupe genommen. Ob es zu einem Verbot komme, wolle er zum jetzigen Zeitpunkt "aus dem Bauch heraus nicht verkünden."

Quelle: ntv.de, vpe/AFP/dpa

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