Politik

Mordfall Boris Nemzow Ermittler nehmen Verdächtige in Moskau fest

Am 1. März fand in Moskau ein Gedenkmarsch für Boris Nemzow statt.

Am 1. März fand in Moskau ein Gedenkmarsch für Boris Nemzow statt.

(Foto: imago/Xinhua)

Wer erschoss den russischen Oppositionellen Boris Nemzow? Die Polizei meldet nun, sie habe in der russischen Hauptstadt zwei Verdächtige in Gewahrsam genommen.

Eine Woche nach der Ermordung des russischen Oppositionspolitikers Boris Nemzow sind zwei Verdächtige festgenommen worden. Die beiden Verdächtigen seien gefasst, Präsident Wladimir Putin sei informiert worden, gab der Leiter des Inlandsgeheimdiensts FSB, Nikolai Bortnikow, am Samstag im Fernsehen bekannt. Der 55-jährige frühere Vize-Ministerpräsident Nemzow war in der Nacht zum Samstag vergangener Woche in Sichtweite des Kremls im Zentrum Moskaus erschossen worden.

Nemzow hatte offenbar bis kurz vor seinem Tod an einem Bericht über die Rolle Russlands im Ukraine-Konflikt gearbeitet. Nemzows Mitstreiter Ilja Jaschin sagte, der 55-Jährige habe Hinweise und Dokumente zusammenstellen wollen, die eine Präsenz der russischen Armee in der Ukraine bewiesen und "die Lügen Präsident Putins" aufdeckten. Die Regierung in Moskau hat wiederholt bestritten, die Separatisten in der Ukraine vor Ort militärisch zu unterstützen.

Nach Ansicht von Freunden könnte seine Arbeit zum Ukraine-Konflikt ein Grund für die Ermordung gewesen sein. Die russische Führung hat jegliche Verwicklung in das Attentat zurückgewiesen. Putin bezeichnete Nemzows Tod eine schändliche Tragödie. Die Hintergründe der Tat sind ungeklärt.

Nemzow war einer der bekanntesten Kritiker Putins in Russland. Er veröffentlichte acht Berichte, die die nach seiner Auffassung herrschenden Missstände unter Putin entlarven sollten. Der Titel des letzten Berichts, an dem er arbeitete, sollte nach Angaben Jaschins "Putin und der Krieg" lauten.

Quelle: ntv.de, rpe/dpa

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