Klage über Luftraumverletzung Estland und Litauen sichten russische Jets
16.06.2021, 19:28 Uhr
Zwei Flugzeuge vom Typ Sukhoi Su-35S.
(Foto: picture alliance / AA)
Immer wieder tauchen russische Kampfflugzeuge entlang der NATO-Grenze auf. Einmal mehr berichten Estland und Litauen die Verletzung ihres Luftraums. Die zwei baltischen Staaten fordern eine stärkere Unterstützung durch die USA.
Estland und Litauen haben die Verletzung ihres Luftraums durch russische Flugzeuge gemeldet. Zwei Maschinen des Typs Sukhoi Su-35S seien unerlaubt in den estnischen Luftraum eingedrungen. Das Außenministerium in Tallinn habe wegen des Vorfalls den Geschäftsträger der russischen Botschafter in Estland einbestellt und eine Note übergeben, teilte die estnische Armee mit. Den Angaben zufolge war es schon die vierte Luftraumverletzung durch Russland in diesem Jahr.
Auch Litauen berichtete von zwei russischen Flugzeugen, die in den Luftraum eingedrungen seien. Die beiden Flugzeuge hatten nach estnischen Angaben weder die elektronische Kennung eingeschaltet noch einen Flugplan übermittelt. Auch hätten die russischen Piloten zum Zeitpunkt der weniger als eine Minute dauernden Luftraumverletzung keinen Funkkontakt mit der Flugsicherung gehalten, hieß es in der Armeemitteilung.
Litauens Außenminister bestellte einen Vertreter der russischen Botschaft ein und überreichte eine Note. Beide Vorfälle sollen am Dienstagmorgen passiert sein. Litauens Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas brachte einem Bericht der Agentur BNS zufolge die Luftraumverletzung mit der noch bis 18. Juni in der Ostsee laufenden Militärübung Baltops in Verbindung.
US-Präsident Joe Biden hatte Estland, Lettland und Litauen Anfang der Woche Unterstützung für die Sicherheit der Region zugesagt. Am Rande des Nato-Gipfels in Brüssel traf Biden am Montag Estlands Regierungschefin Kaja Kallas, Lettlands Staatspräsident Egils Levits und Litauens Präsident Gitanas Nauseda. Biden habe die starke Unterstützung der USA für die Sicherheit des gesamten Baltikums unterstrichen. Die vier Staats- und Regierungschefs hätten eine Vertiefung ihrer Partnerschaften vereinbart sowie eine Kooperation innerhalb der Nato, um den Herausforderungen durch Russland und China zu begegnen.
Das Treffen mit Biden sei "wirklich wichtig" für die baltischen Staaten gewesen, teilte Nauseda im Anschluss mit. Die USA seien sich der Bedrohungen bewusst, denen die baltischen Staaten ausgesetzt seien. "Unser Ziel ist es, die US-Militärpräsenz in Litauen und den baltischen Staaten zu stärken, da dies der beste und wesentlichste Ausdruck der Aufmerksamkeit für die Sicherheit unserer Region wäre", sagte Litauens Präsident.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa