Politik

Verbrechen gegen Menschlichkeit Frankreich ermittelt gegen Assad

Eine Frau blickt bei einer Ausstellung fassungslos auf die Fotos des syrischen Fotografen namens "César": Die Bilder zeigen grausame Folterspuren.

Eine Frau blickt bei einer Ausstellung fassungslos auf die Fotos des syrischen Fotografen namens "César": Die Bilder zeigen grausame Folterspuren.

(Foto: REUTERS)

Die Behörden in Paris gehen strafrechtlich gegen das Regime von Baschar al-Assad vor. Stein des Anstoßes sind Aufnahmen eines Fotografen, der im Juli aus Syrien geflohen war. Auf seinen Bildern sind Leichen mit Folterspuren zu sehen.

Frankreich hat Ermittlungen wegen "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" gegen hochrangige Regierungsmitglieder in Syrien eingeleitet. Betroffen ist auch Präsident Baschar al-Assad.

Die Pariser Staatsanwaltschaft habe vorläufige Ermittlungen gestartet, hieß es aus Justizkreisen. Die Strafverfolger reagieren damit auf Hinweise aus dem Außenministerium, die am 15. September eingegangen waren.

Dabei soll es sich im Kern um Aussagen und Fotos eines früheren Fotografen der syrischen Militärpolizei handeln. Der Mann, der in den Unterlagen der französischen Justiz "César" genannt wird, war im Juli 2013 aus dem Bürgerkriegsland geflüchtet.

Die strafrechtlichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft konzentrieren sich damit zunächst nur auf mutmaßliche Verbrechen aus der Zeit von 2011 bis 2013. "César" hatte sich mit insgesamt 55.000 Fotos aus Damaskus abgesetzt. Auf seinen Aufnahmen sind angeblich unter anderem auch zahllose Leichen mit Folterspuren zu sehen.

Fotodokumente staatlich sanktionierter Folter könnten eine internationale Einbindung Assads in den Kampf gegen IS-Terroristen verhindern. "Es ist unsere Verantwortung, gegen die Straflosigkeit vorzugehen", sagte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius am Rande der UN-Vollversammlung in New York. Staatschef François Hollande hatte dort zuvor klargemacht, dass er sich keinen Ausweg aus dem syrischen Bürgerkrieg mit Assad an der Macht vorstellen könne.

Der Bürgerkrieg in Syrien begann im Jahr 2011, nachdem Assad zunächst friedliche Proteste für mehr Demokratie blutig niederschlagen ließ. In dem Konflikt sind nach UN-Schätzungen inzwischen eine Viertelmillion Menschen getötet worden, mehrere Millionen Einwohner Syriens ergriffen die Flucht.

Quelle: ntv.de, kpi/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen