Anschlag auf Obama geplant IS-Anhänger muss 30 Jahre in Haft
06.12.2016, 08:54 Uhr
Cornell wollte das Kapitol angreifen.
(Foto: AP)
Mit Rohrbomben und Gewehren wollte er das US-Kapitol angreifen und Präsident Obama während einer Rede töten. Nun kommt ein 22-jähriger IS-Anhänger in den USA für Jahrzehnte ins Gefängnis.
Wegen eines geplanten Anschlags auf das Kapitol in Washington ist ein Sympathisant der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Bundesgericht in Cincinnati erklärte bei der Urteilsverkündung, nach Verbüßen der Haftstrafe bleibe der heute 22-Jährige bis zu seinem Lebensende unter Bewährung.
Cornell wollte das Kapitol, das den Senat und das Repräsentantenhaus beherbergt, während der Rede zur Lage der Nation von US-Präsident Barack Obamas mit Rohrbomben und Schusswaffen angreifen. Er räumte die Vorwürfe während des Prozesses ein. Mit seiner Tat habe er die IS-Miliz unterstützen wollen, sagte er vor Gericht.
Christopher Cornell war im Januar 2015 nach mehrmonatiger Beobachtung durch die US-Bundespolizei FBI festgenommen worden, als er 600 Schuss Munition und Waffen kaufen wollte. Er gestand seine Schuld bereits Mitte des Jahres ein. Die Verteidigung versuchte, eine geringere Strafe zu erwirken. Cornell habe ein Fantasieleben vor seinem Computer gelebt und sei verwirrt, argumentierte sie.
"USA Today" zitiert aus Briefen Cornells aus der Haft, die belegen sollen, dass er um Hilfe bat. Er sei kein Terrorist, soll Cornell geschrieben haben, er sei nur ein Junge mit Problemen, der schlechte Entscheidungen getroffen und dämliche Fehler gemacht habe. Ein Psychologe bescheinigte Cornell gravierende psychologische Probleme. Er habe das Gemüt eines Teenagers.
Als er das Gericht verließ, sagte Cornell den Berichten zufolge: "Allah sitzt an den Hebeln der Macht, nicht das Gericht."
Quelle: ntv.de, ghö/AFP/dpa