Politik

"Komplizierte Schlacht" im Irak IS prahlt mit deutschem Selbstmordattentäter

Die Raffinerie in Baidschi produzierte früher täglich 300.000 Barrel Öl. Derzeit soll die Einrichtung aber nicht "funktionsfähig" sein.

Die Raffinerie in Baidschi produzierte früher täglich 300.000 Barrel Öl. Derzeit soll die Einrichtung aber nicht "funktionsfähig" sein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit Wochen kämpfen der IS und irakische Truppen um den größten Erdölkomplex des Irak. Nun versucht die Terrormiliz offenbar, sich den Weg mit einem Selbstmordattentäter freizusprengen. Dabei soll es sich um einen Deutschen handeln.

Die Terrormiliz Islamischer Staat im Irak hat eine angebliche "erfolgreiche Mission" eines deutschen Selbstmordattentäters gemeldet. Der Mann mit dem Kampfnamen Abu Mohammed habe sich in der Nähe der nordirakischen Stadt Baidschi bei einer Armee-Versammlung vor einem Panzer der irakischen Regierungstruppen in die Luft gesprengt, teilte der IS in einschlägigen Internet-Foren mit. Dabei seien dutzende Soldaten getötet und verletzt worden. Einzelheiten über Identität und Herkunft des Mannes liegen bislang nicht vor.

Die Raffinerie von Baidschi ist zwischen den irakischen Regierungstruppen und dem IS umkämpft. Es gehört zur Taktik der sunnitischen Terrormiliz, Angriffe gegen harte Ziele des militärischen Gegners wie Lager und Panzer mit vorangeschickten Selbstmordattentätern zu eröffnen.

Der IS kämpft in der Nähe der Stadt Baidschi gegen irakische Sicherheitskräfte um die größte Ölraffinerie des Landes. Im Morgengrauen habe es einen "heftigen Angriff" auf die Ölanlagen gegeben, die Kämpfe dauerten an, sagte ein Offizier der irakischen Armee. Er sprach von einem "echten Test" für die irakischen Truppen, es sei eine der "kompliziertesten Schlachten, die wir führen".

Selbstmord-Kämpfer zünden Rohre und Tanks an

Die weitläufigen Raffinerieanlagen rund 200 Kilometer nördlich von Bagdad waren monatelang unter der Kontrolle des IS. Im vergangenen Jahr wurden die IS-Kämpfer zunächst zurückgedrängt, bevor es einigen im April erneut gelang, sich in einem Teil der Anlage wieder einzunisten. Dabei handele es sich um "Selbstmord-Kämpfer" die bereit seien, bis zum Äußersten zu gehen, sagte der Offizier. Sie hielten sich in Gebäuden "in der Nähe von Rohren und Tanks auf und zünden sie an".

Die Raffinerie in Baidschi produzierte früher täglich 300.000 Barrel Öl, die Hälfte des irakischen Bedarfs. Die Dschihadisten finanzieren ihren Kriegszug im Irak und im benachbarten Syrien unter anderem durch die Ausbeutung eroberter Ölfelder.

Quelle: ntv.de, sko/dpa/AFP

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