Erfolg mit US-Raketenwerfern Kiew: Russische Munitionsdepots durch HIMARS zerstört
25.07.2022, 16:29 Uhr
Nach Angaben einer US-Denkfabrik ist der Einsatz der HIMARS-Systeme entscheidend für die Ukraine (Archivbild).
(Foto: picture alliance / abaca)
Nach Angaben des ukrainischen Militärs zeigen die von den Vereinigten Staaten gelieferten Mehrfachraketenwerfer des Typs HIMARS Wirkung im Kampf gegen die russischen Invasoren. Demnach gelingt mit dem System ein Schlag auf 50 Lager, in denen die Truppen des Kremls Munition aufbewahren.
Ukrainische Truppen haben nach Angaben von Verteidigungsminister Olexij Resnikow mit US-Präzisionsraketen 50 russische Munitionsdepots zerstört. "Das unterbricht deren Nachschub-Ketten und nimmt ihnen die Fähigkeit, Kämpfe aktiv zu führen und unsere Kräfte unter schweres Artillerie-Feuer zu nehmen", sagte Resnikow im Fernsehen. Das belege den wachsenden Einfluss der aus den USA gelieferten mobilen Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS auf die Kämpfe.
Auch die US-amerikanische Denkfabrik Institute for the Study of War bescheinigte den Raketensystemen Erfolge während der Einsätze ukrainischer Truppen. Demnach seien der Ukraine damit Schläge sowohl auf die russische Militärlogistik als auch auf mehrere Kontrollpunkte gelungen.
Die Denkfabrik zitierte aus einem russischen Telegram-Kanal namens "Moscow Calling", in dem die Lieferung von HIMARS als entscheidender Wendepunkt im Krieg beschrieben wird. Während andere von westlichen Staaten gelieferte Waffensysteme wie etwa die Panzerabwehrlenkwaffe Javelin oder die Flugabwehrrakete Stinger nach Angaben dieses Kanals kaum einen Effekt im Kampf gegen die Truppen des Kremls zeigten, sollen die Angriffe mit den Raketenwerfern verheerende Auswirkungen auf die russischen Offensiven haben.
USA wollen weitere HIMARS senden
Die Informationen aus dem Kanal decken sich mit mehreren Berichten aus Verteidigungskreisen westlicher Staaten, wonach russische Truppen sich dazu gezwungen sähen, verschiedene Taktiken zur Abwehr der von HIMARS geschossenen Raketen auf dem Schlachtfeld zu entwickeln. Dazu zählen etwa Tarnmaßnahmen oder der ständige Ortswechsel von Kriegsgerät. Das soll dazu geführt haben, dass die russischen Truppen im Laufe der Zeit immer weniger Sperren mithilfe ihrer Artillerie aufbauen konnten. Als Beleg werden Daten des Fire Information for Resource Management der Raumfahrtbehörde NASA angeführt, die im Donbass einen konstanten Rückgang von Wärme-Anomalien, die durch den Artillerie-Einsatz entstehen, zeigen.
Die USA gaben erst vor wenigen Tagen weitere Militärhilfen für die Ukraine im Wert von 270 Millionen Dollar (265 Millionen Euro) frei. Geliefert werden sollen unter anderem vier weitere Raketenwerfer vom Typ HIMARS, bis zu 580 Drohnen vom Typ Phoenix Ghosts sowie 36.000 Schuss Artilleriemunition, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Das neue Paket enthält auch vier Fahrzeuge, die als Kommandoposten genutzt werden können. Die Anzahl der HIMARS-Raketenwerfer, die in die Ukraine geschickt werden, erhöht sich damit auf 20.
Quelle: ntv.de, lve/rts