USA erhöhen Druck auf Nordkorea "Kim befindet sich auf gefährlichem Pfad"
18.05.2015, 10:04 Uhr
US-Außenminister John Kerry kritisiert Nordkorea weiter scharf.
(Foto: AP)
Der Tonfall der USA gegenüber Nordkorea nimmt weiter an Schärfe zu. US-Außenminister John Kerry erwartet allerdings nicht, dass das Regime von Kim Jong Un im Atomstreit einlenken wird. Und dennoch macht er Kim ein Angebot.
Die USA wollen im Streit um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm den Druck auf Pjöngjang erhöhen. Nordkorea sei "die größte Sicherheitsgefahr" für die Region, sagte US-Außenminister John Kerry bei einem Besuch in Südkorea. Beim Sicherheits- und Wirtschaftsdialog mit China im Juni in Washington würden die USA auch spezifische Schritte gegen Pjöngjang besprechen.
Dem nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un warf Kerry vor, jedes Angebot der USA, Russlands, Chinas oder Südkoreas auszuschlagen, ihm die Hand zu reichen. "Wir reden über stärkeren Druck und Sanktionen sowie andere Maßnahmen, um ihm zu verdeutlichen, dass er sich auf einem sehr gefährlichen Pfad befindet", sagte Kerry nach Treffen mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Yun Byung Se und Präsidentin Park Geun Hye in Seoul.
Bessere Beziehungen, ja, aber...
Zugleich bekräftigte Kerry das Angebot für bessere Beziehungen mit dem kommunistischen Regime in Pjöngjang. Dazu müsse das Land allerdings seine internationalen Verpflichtungen zur Denuklearisierung erfüllen. "Bis heute ist klar, dass Nordkorea diesen Standards nicht einmal nahe gekommen ist."
Den Start einer nordkoreanischen Rakete von einem U-Boot in diesem Monat nannte Kerry ein "weiteres Element der Provokation". Damit verstoße Pjöngjang gegen UN-Resolutionen, sagte Kerry. Diese verbieten Nordkorea den Start ballistischer Raketen. Nordkoreas staatliche Medien hatten am 9. Mai berichtet, dass das Land erstmals von einem U-Boot aus erfolgreich eine ballistische Rakete (SLBM) abgefeuert habe.
Pjöngjang wirft den USA regelmäßig vor, einen Angriff vorzubereiten. Zwischen 2006 und 2013 hat Nordkorea drei Atomtests unternommen. Unter Hinweis auf südkoreanische Berichte über die Hinrichtung des nordkoreanischen Verteidigungsministers Hyon Yong Chol Ende April sagte Kerry, das sei Teil einer "grotesken, grausigen, entzetzlichen öffentlichen Demonstration von Exekutionen nach Lust und Laune". Hyon soll wegen Ungehorsams hingerichtet worden sein. Von Nordkorea gab es dafür keine Bestätigung.
Quelle: ntv.de, tno/dpa