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Bloß nicht jung Kreml sucht offenbar "Konkurrenten" für Putin

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Putin braucht "Konkurrenten" für die nächsten Präsidentschaftswahlen - allerdings sollen die auch nicht taufrisch sein.

Putin braucht "Konkurrenten" für die nächsten Präsidentschaftswahlen - allerdings sollen die auch nicht taufrisch sein.

(Foto: dpa)

Auch Russlands Präsident Putin will immer noch ordentlich gewählt werden. Damit die Wahlen in seinem Sinne ablaufen, macht sich die Kremlverwaltung wohl bereits Gedanken über mögliche "Sparringspartner". Ein entscheidendes Kriterium: das Alter. Schließlich soll Putin glänzen.

Die Kremlverwaltung macht sich offenbar bereits Gedanken über mögliche "Sparringspartner", die bei den Präsidentschaftswahlen 2024 mit Wladimir Putin "konkurrieren" werden. Wie das russische Exil-Portal "Meduza" unter Berufung auf Quellen aus dem Kreml berichtet, ist eines der Hauptkriterien für deren Auswahl das Alter. Unter den registrierten Kandidaten sollten keine Politiker sein, die jünger als 50 Jahre sind. Andernfalls könne dies die Wähler zu dem Gedanken verleiten, dass der 70-jährige Putin "nicht mehr der Mann ist, der mit fester Hand an die Macht kam".

Da nannten sie ihn wohl noch "Vater": Putin zerrt im August 2009 an den Zügeln eines Pferdes.

Da nannten sie ihn wohl noch "Vater": Putin zerrt im August 2009 an den Zügeln eines Pferdes.

(Foto: picture alliance/AP Photo)

Mehrere regionale Beamte und Mitglieder der Partei "Einiges Russland", die hinter Putin steht, erklärten "Meduza", dass sich die Russen zuletzt Gedanken über Putins Alter gemacht hätten. Wie ein hochrangiges Parteimitglied erzählt, würden sie sich dabei fragen: "Ist es nicht an der Zeit, über einen Nachfolger nachzudenken? Vielleicht ist es an der Zeit, sich auszuruhen? Vielleicht ist ein neuer Blick nötig?"

Auch die Beamten, die Putin früher "Chef" oder "Papa" nannten, bezeichneten ihn mittlerweile meist als "Großvater". Ein dem Kreml nahestehender Gesprächspartner beschwichtigte allerdings: "Großvater, das ist nicht negativ. Er ist in einem solchen Alter."

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In der Präsidialverwaltung gehe man, so "Meduza" weiter, davon aus, dass drei Parteien Kandidaten aufstellten. Einer der möglichen Gegenkandidaten Putins könnte erneut Kommunistenchef Gennadi Sjuganow sein. Mit 79 Jahren dürfte er immerhin im richtigen Alter sein, um Putin noch glänzen zu lassen. Laut einer Quelle, die "Meduza" zitiert, spricht für ihn außerdem: "Sjuganow ist an den Präsidenten gewöhnt, er hat einen hohen Status als Parteichef, sein Nachname ist jedem Wähler vertraut." Gleichzeitig sei seine Wählerschaft begrenzt - die altmodische Wählerschaft der Kommunisten. "Er wird keine neuen Wähler anziehen", heißt es weiter. Laut dem unabhängigen Lewada-Meinungsforschungsinstituts liege Sjuganow in Umfragen derzeit bei 3 Prozent. Bei den Präsidentschaftswahlen 2008 erhielt Sjuganow 18,5 Prozent der Stimmen, 2012 waren es 17,7 Prozent.

Solche stabilen Umfragewerte sind dem Kreml und dessen Chef offenbar wichtig. So sei geplant, dass Putin bei den kommenden Wahlen ein "Rekordergebnis" erziele, heißt es in dem Bericht weiter. Die Wahlbeteiligung soll dabei über 70 Prozent liegen, Putin selbst soll mehr als 80 Prozent der Stimmen erhalten.

Quelle: ntv.de, ghö

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