De Maizière warnt vor Gefahr Kriminelle werden immer professioneller
01.10.2014, 15:20 Uhr
Bundesinnenminister Thomas de Maiziere und BKA-Präsident Jörg Ziercke warnen vor der Gefahr durch zunehmende Bandenkriminalität.
(Foto: picture alliance / dpa)
Innenminister de Maizière warnt vor der Gefahr durch organisierte Kriminalität. Einbrüche, Diebstähle und Internetstraftaten gehen immer häufiger auf das Konto krimineller Banden. Der Minister will die Banden dort treffen, wo sie am empfindlichsten sind.
Die Polizei hat es in Deutschland mit immer besser und professioneller organisierten Banden zu tun. Bundesinnenminister Thomas de Maiziere beklagte bei der Vorstellung eines Berichts zur organisierten Kriminalität, dass hinter Einbrüchen, Autodiebstählen und Internetstraftaten immer häufiger straff geführte Gruppen stünden. Diese Bedrohung dürfe auch angesichts der Lage in Syrien und im Irak nicht in Vergessenheit geraten, mahnte der CDU-Politiker.
"Viele Straftaten in Deutschland werden von Banden begangen und wir können verstärkt Bezüge zur organisierten Kriminalität feststellen", sagte der Minister. Früher sei der Wohnungsdiebstahl zum Beispiel Domäne lokaler Einbrecherguppen gewesen, so de Maiziere. Heute habe die Polizei mit Banden aus Frankreich, Polen und Rumänien zu tun. BKA-Präsident Jörg Ziercke erklärte dazu: "Die Organisierte Kriminalität ist an der Haustür angekommen".
9155 Tatverdächtige ermittelt
Die Bedrohungslage durch organisierte Kriminalität schätzen die Behörden insgesamt als hoch ein. So hat die Zahl der Verdächtigen sprunghaft zugelegt. Ermittelte die Polizei 2012 noch gegen knapp 8000 Tatverdächtige waren es ein Jahr später schon 9155. Gegen sie wird in 580 Verfahren vorgegangen, wobei 300 Neuverfahren erst 2013 hinzugekommen sind.
Den größten Brocken unter der organisierten Kriminalität macht mit einem Drittel der Rauschgifthandel aus, gefolgt von Autoklau und Einbrüchen mit 16 Prozent der Fälle. Auf Platz drei kommt die Wirtschaftskriminalität wie Geldwäsche und Betrug. Bei den mutmaßlichen Tätern bilden Deutsche mit 40 Prozent den größten Anteil. Laut dem Bundeskriminalamt werden die Banden aber häufig von Ausländern bestimmt.
De Maizière sicherte verstärkte Anstrengungen der Bundesregierung im Kampf gegen die organisierte Kriminalität zu. So solle die Geldwäsche-Bekämpfung intensiviert und die Abschöpfung von Vermögen aus Straftaten vereinfacht werden. "Wir müssen noch besser an die Lebensgrundlage der Kriminellen, an ihre finanzielle Basis, herankommen", sagte der Minister. Die organisierte Kriminalität solle getroffen werden, wo es sie am meisten treffe. Er habe mit Justizminister Heiko Maas vereinbart, mit Hochdruck an den Vorhaben zu arbeiten.
Quelle: ntv.de, tno/DJ/AFP/rts