Ausbildung "alsbald" beendet Lambrecht kündigt Lieferung der Panzerhaubitze 2000 an
14.06.2022, 15:54 Uhr
Die Bundeswehr bildet die Ukrainer seit dem 11. Mai an der Panzerhaubitze 2000 aus.
(Foto: IMAGO/localpic)
40 Tage dauert für gewöhnlich die Ausbildung an einer der modernsten Artilleriewaffen. Rechnerisch wäre die Schulung der Ukrainer an der Panzerhaubitze 2000 damit nächste Woche beendet. Dann sollen die Systeme in das Kriegsgebiet geliefert werden.
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht geht weiter von einer baldigen Lieferung zugesagter Panzerhaubitzen an die Ukraine aus. Die Ausbildung an dem Waffensystem in Deutschland werde "jetzt alsbald abgeschlossen sein", sagte die SPD-Politikerin. Damit könne "dann auch damit in der Ukraine gekämpft werden".
Die Bundesregierung hatte Anfang Mai die Abgabe von sieben Panzerhaubitzen 2000 aus Bundeswehr-Beständen an die Ukraine angekündigt. Fünf weitere liefern die Niederlande. Am 11. Mai begann in Deutschland die Ausbildung ukrainischer Soldaten an den auf einem Panzerfahrgestell montierten Haubitzen. Sie sollte nach rund 40 Tagen abgeschlossen werden, was rechnerisch Anfang kommender Woche wäre.
Lambrecht wollte sich bei einem Besuch der Cybertruppe der Bundeswehr in Rheinbach allerdings nicht auf einen genauen Termin festlegen. "Die ersten Haubitzen werden dann geliefert, wenn die Ausbildung abgeschlossen ist und es verantwortbar ist", sagte sie. "Ich werde weder Datum noch werde ich Transportwege öffentlich machen. Denn es geht darum, dass sowohl die Haubitze als auch diejenigen, die an ihr kämpfen werden, sicher in der Ukraine auch ankommen."
Bis zu zehn Granaten pro Minute
Die mit drei bis fünf Soldaten besetzte Panzerhaubitze 2000 ist ein auf ein Panzerfahrgestell montiertes fahrbares Artilleriegeschütz mit großer Feuerkraft. Das mehr als 55 Tonnen schwere Fahrzeug ist dafür gebaut worden, den eigenen Soldaten im Gefecht auch aus größerer Entfernung zu helfen, indem es den Feind beschießt. Das heißt im Militärjargon "indirekte Feuerunterstützung".
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometern ist die Haubitze schnell verlegbar. Die Kanone mit einem Kaliber von 15,5 Zentimeter kann je nach verwendeter Munition 30 bis 40 Kilometer weit schießen und dabei mit Hilfe des eingebauten Feuerleitrechners punktgenau große Zerstörungen anrichten. Die Haubitze, die unter Experten als eine der modernsten der Welt gilt, kann bis zu zehn Granaten pro Minute verschießen.
Die Bundeswehr nutzt die Panzerhaubitze 2000 seit 1998. Die niederländische Armee setzte das Geschütz etwa während des internationalen Militäreinsatzes in Afghanistan ein.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP