Politik

Alle EU-Länder gefordert Lammert: Deutschland wird sich verändern

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(Foto: picture alliance / dpa)

Deutschland rechnet in diesem Jahr mit Hunderttausenden Flüchtlingen. Dies wird Folgen für die Republik haben. Für Bundestagspräsident Lammert ist es aber ermutigend, dass Deutschland trotz seiner Geschichte den Menschen Hoffnung biete.

Bundestagspräsident Norbert Lammert sieht Deutschland durch die ins Land kommenden Flüchtlinge vor einem dauerhaften Wandel. "Diese große humanitäre, politische und kulturelle Herausforderung wird Deutschland verändern", sagte er im Bundestag. Er zeigte sich überzeugt, dass dies letztlich zum Vorteil des Landes geschehe. Dafür müssten die Verantwortlichen aber so mutig und entschlossen handeln, wie das zuletzt etwa bei der Finanz- und Bankenkrise geschehen sei.

"Dass heute Menschen in Not in unserem Land den freien und sicheren Ort erkennen, der ihnen Schutz und Hilfe gewährt, ist angesichts unserer Geschichte ebenso erstaunlich wie ermutigend", sagte Lammert. In diesem Zusammenhang dankte der CDU-Politiker allen Ehrenamtlichen. Deutschland werde jedoch nicht nur den Einrichtungen, sondern auch den Flüchtlingen einiges abverlangen müssen, wenn sie sich integrieren wollen.

Das Asylrecht bleibe eine unantastbare Selbstverpflichtung der deutschen Verfassung und Geschichte. "Und die Menschenwürde gilt für ausnahmslos alle, die hier leben - unabhängig davon, wie lange sie hier sind und wie lange sie bleiben können."

Es gibt berechtigte Sorgen

Zugleich forderte Lammert mehr Solidarität der europäischen Länder bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise. Wir brauchen eine "verbindliche europäische Lösung", sagte er. Man könne "von ausnahmslos allen Mitgliedern der Europäischen Union erwarten, dass sie sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten daran beteiligen. Nicht mehr und nicht weniger."

Weiter betonte er, dass Europa seine Grenzen "nicht für alle öffnen", sich aber auch nicht "hermetisch abriegeln" könne. Zur Redlichkeit bei diesem Thema gehöre ferner zu sagen, dass Deutschland vor keiner schnell vorübergehenden Aufgabe stehe. Es gebe "berechtigte Sorgen, wie wir mit dem Zustrom fertig werden", sagte er.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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