Assads Verbündete vor Bodenoffensive Libanon: Iran will in Syrien-Krieg eingreifen
01.10.2015, 19:29 Uhr
Rebellen meldeten gestern Kämpfe mit regierungstreuen Truppen unter anderem bei Beit Gin im Südenwesten.
(Foto: REUTERS)
Die syrische Armee bekommt angeblich Unterstützung von iranischen Truppen. Hunderte Kämpfer seien schon im Land, heißt es aus dem Libanon. Auch die Hisbollah-Miliz und Russland sollen sich an einem großen Gegenschlag beteiligen.
Der Iran hat nach libanesischen Angaben Hunderte Kämpfer nach Syrien entsandt, um sich an einer Bodenoffensive in Rebellen-Gebieten im Norden des Landes zu beteiligen. Die Truppen seien vor zehn Tagen mit Waffen in Syrien eingetroffen, sagten mehrere in den Vorgang eingeweihte Personen der Nachrichtenagentur Reuters in Beirut.
Die libanesische Hisbollah-Miliz bereite sich ebenfalls darauf vor, an der Bodenoffensive mit der syrischen Armee teilzunehmen. Die russische Luftwaffe werde den Einsatz mit Luftangriffen unterstützen. Ziel sei es, von den Rebellen gehaltene Gebiete zurückzuerobern.
Russland fliegt seit Mittwoch Luftangriffe gegen Rebellenstellungen in Syrien. Russland, der Iran und die Hisbollah sind die wichtigsten Verbündeten des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, der seit mehr als vier Jahren versucht, einen Aufstand gegen seine Herrschaft niederzuschlagen.
Der Iran hat den Einsatz der russischen Kampfflugzeuge in Syrien begrüßt. "Das ist ein erster praktischer Schritt im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), um eine Lösung zu ermöglichen", sagte Außenamtssprecherin Marsieh Afcham.
Der Einsatz sei im Einklang mit völkerrechtlichen Standards, weil er offiziell von der syrischen Regierung angefordert worden sei. Der Iran werde deshalb das russische Engagement auch unterstützen, sagte die Sprecherin nach Angaben der Fars Nachrichtenagentur.
Militär soll Bereitschaft erhöhen
Der geistliche Führer des Iran hat zudem das Militär des Landes aufgefordert, die Einsatzbereitschaft zu erhöhen. Dies sei dringend nötig, forderte Ajatollah Ali Chamenei nach Agenturberichten bei einem Treffen mit Armeekommandeuren. Die "Feinde" des Iran dürften nicht einmal wagen, über einen Angriff nachzudenken.
Chamenei spricht immer wieder über nicht näher bezeichnete Feinde, vor allem wenn es um Israel und die USA geht. Doch zuletzt hatten auch die Spannungen zwischen der Islamischen Republik und der rivalisierenden Regionalmacht Saudi-Arabien zugenommen. Der Iran ist die Schutzmacht der Schiiten, Saudi-Arabien steht hinter den Sunniten.
Quelle: ntv.de, hul/dpa/rts