Politik

"Nato muss gewappnet sein" London: Putin ist Gefahr fürs Baltikum

Was plant Putin noch? Großbritannien zeigt sich besorgt.

Was plant Putin noch? Großbritannien zeigt sich besorgt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Erst die Krim, dann die Ostukraine und bald das Baltikum? Großbritannien sieht eine "reale und präsente Gefahr", dass Russland sich das Baltikum einverleiben möchte. Die Nato müsse sich "auf jede Art russischer Aggressionen" einstellen.

Der britische Verteidigungsminister Michael Fallon hat die Bündnispartner aufgefordert, sich auf die Gefahr einer russischen Aggression gegen Nato-Länder im Baltikum vorzubereiten. Es gebe eine "reale und präsente Gefahr", dass Russland seine auf der Krim und in der Ostukraine angewandten Taktiken der hybriden Kriegsführung auch gegen Nato-Nachbarn wie Litauen, Estland oder Lettland anwende.

"Die Nato muss gewappnet sein für jede Art russischer Aggressionen, was immer auch dafür nötig ist", sagte Fallon während eines Fluges nach Sierra Leone zu Journalisten britischer Tageszeitungen. "Und die Nato wird gewappnet sein."

Der litauische Außenminister Linas Linkevicius stimmte Fallon zu und warnte, die von Russland ausgehenden Gefahren beträfen nicht nur das Baltikum. Es seien alle Staaten betroffen, sagte er dem Sender BBC und erwähnte Moldawien.

Russland wirft Nato Wortbruch vor

Das Bündnis hatte auf seinem jüngsten Gipfel in Wales beschlossen, eine schnelle Eingreiftruppe, die "Very High Readiness Joint Task Force" (VJTF) zum Schutz der Nato-Partner in Osteuropa aufzubauen. Großbritannien will dabei eine führende Rolle übernehmen. Bereits am Tag zuvor hatte der britische Premierminister David Cameron eine harte Haltung der Europäischen Union gegenüber dem Kreml und eine Fortsetzung der Sanktionen auch nach dem Waffenstillstandsabkommen von Minsk eingefordert.

Russland hat wiederholt den Vorwurf zurückgewiesen, die Separatisten in der Ostukraine mit Kämpfern und Waffen zu unterstützen. Aus russischer Sicht war es der Westen, der den Sturz des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch betrieben hat. Zudem wirft Russland der EU und den USA vor, entgegen Absprachen das Nato-Bündnis nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nach Osten ausgedehnt zu haben.

Unterdessen kam es im Südwesten Englands zu einem Zwischenfall. Zwei russische Militärflugzeuge hätten sich dem britischen Lufttraum genähert, berichtet das britische Verteidigungsministerium. Typhoon-Kampfflugzeuge seien aufgestiegen, um den russischen Flugzeugen zu folgen, hieß es weiter. Die russischen Jets seien aber nicht in den britischen Luftraum eingedrungen. Zu dem Zwischenfall kam es den Angaben zufolge am Mittwoch vor der Küste von Cornwall.

Quelle: ntv.de, lda/dpa/rts

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