Politik

Zweiter Flieger gelandet Maas: Evakuierungsmission ist voll angelaufen

Laut Maas soll es im Tagesverlauf zwei weitere deutsche Flüge aus Kabul geben.

Laut Maas soll es im Tagesverlauf zwei weitere deutsche Flüge aus Kabul geben.

(Foto: dpa)

Die Bundeswehr hat mit der Rettung der ersten von Tausenden Menschen aus Kabul begonnen. Im Tagesverlauf sollen noch zwei weitere Flüge aus der afghanischen Hauptstadt nach Taschkent organisiert werden. Von dort geht es dann mit der Lufthansa nach Deutschland.

Aus der afghanischen Hauptstadt Kabul hat die Bundeswehr die ersten Menschen in Sicherheit gebracht. Die "Evakuierungsmission ist voll angelaufen", sagte Bundesaußenminister Heiko Maas. Am Nachmittag landete die zweite Maschine mit 125 Menschen im usbekischen Taschkent. Derzeit warten laut Maas 100 weitere Menschen am Flughafen auf ihre Rettung. Im Tagesverlauf soll es zwei weitere Flüge der Bundeswehr geben. Von Taschkent werden die Menschen den Angaben zufolge mit Sonderflügen der Lufthansa nach Deutschland gebracht.

Eine erste Bundeswehr-Maschine hatte nach der faktischen Machtübernahme der Taliban in der vorangegangenen Nacht die ersten fünf Deutschen sowie einen Europäer und einen Afghanen aus Kabul unter schwierigen Bedingungen ins Nachbarland Usbekistan ausgeflogen. Der Transportflieger vom Typ A400M war zuvor fünf Stunden lang über dem Flughafen Kabul gekreist, der wegen chaotischer Zustände auf dem Rollfeld gesperrt war. Das Benzin hätte nicht mehr lange gereicht.

Inzwischen habe sich die Lage am Flughafen in Kabul stabilisiert, sagte Maas weiter. Man arbeite "mit Hochdruck daran, dass weitere Personen in Sicherheit gebracht werden können". Dies hänge aber auch von der Sicherheitslage ab. An Bord der zweiten Maschine waren laut Maas sowohl deutsche als auch afghanische Staatsbürgerinnen und -bürger, außerdem Menschen aus anderen Ländern.

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In Kabul sitzen nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban noch Tausende frühere afghanische Beschäftigte der Bundeswehr, anderer deutscher Organisationen und Verbände fest, außerdem noch eine kleinere Zahl von Deutschen. Zudem sind viele weitere Afghaninnen und Afghanen bedroht, die sich dort zivilgesellschaftlich engagiert und zum Beispiel für Frauenrechte eingesetzt haben.

Die Bundesregierung steht in der Kritik, weil sie es versäumt hat, die afghanischen Ortskräfte rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Viele von ihnen haben kaum noch die Möglichkeit zum Flughafen zu gelangen. Laut Maas würden an den Checkpoints der Taliban alle ausländischen Bürger durchgelassen.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP

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