Politik

Offizielles Endergebnis in Bolivien Morales kann dritte Amtszeit antreten

Mit 61 Prozent der Stimmen klarer Wahlsieger: Evo Morales.

Mit 61 Prozent der Stimmen klarer Wahlsieger: Evo Morales.

(Foto: dpa)

Er hatte es schon selbst verkündet, jetzt ist es offiziell: Präsident Evo Morales gewinnt die Wahl in Bolivien mit großem Abstand. Eine dritte Amtszeit ist laut neuer Verfassung eigentlich nicht möglich - doch Morales ist abgesichert.

Bei der Präsidentschaftswahl in Bolivien haben 61 Prozent der Wähler für eine dritte Amtszeit von Staatschef Evo Morales gestimmt. Dieses offizielle Endergebnis veröffentlichte die Wahlkommission.

Morales deklassierte damit seinen Herausforderer, Samuel Doria Medina, um 37 Punkte. Der Zementmogul kam bei dem Urnengang am 12. Oktober nur auf 24 Prozent der Stimmen. Der klare Sieg des Amtsinhabers war unmittelbar nach Schließung der Wahllokale von mehreren Meinungsforschungsinstituten vermeldet und von Morales auch selbst verkündet worden, das offizielle Ergebnis verzögerte sich jedoch.

Morales war 2006 als erster indigener Politiker an die Spitze des lateinamerikanischen Staates gewählt worden und brachte seinem Land eine nie dagewesene politische und wirtschaftliche Stabilität. Der 54-Jährige ließ die Öl-, Gas-, Wasser-, Bergbau- und Telekommunikationssektoren verstaatlichen, erhöhte dank der Einnahmen die Unterstützung für Kinder, Ältere und Schwangere deutlich. Zudem stärkte er die Rechte indigener Gruppen, die 65 Prozent der Bevölkerung stellen.

Wachstum statt Kollaps

Anders als von vielen Ökonomen vorhergesagt führten die Reformen nicht zum Kollaps, sondern brachten dem verarmten Land einen Boom. Im vergangenen Jahr wuchs die Wirtschaft um 6,8 Prozent, dieses Jahr werden fünf Prozent erwartet. Morales bemüht sich seit Jahren, die Grundlagen für eine Industrialisierung herbeizuführen, ohne die staatliche Kontrolle über Ressourcen wie Lithium, oder geplante Wertschöpfungsketten an ausländische Unternehmen zu verlieren.

Mit dem Wahlsieg kann Morales nun bis Januar 2020 Präsident bleiben. Laut der neuen Verfassung von 2009 sind eigentlich nur noch zwei Amtszeiten zugelassen. Morales befand sich zu diesem Zeitpunkt noch in seiner ersten Amtszeit. Im vergangenen Jahr urteilte das Verfassungsgericht, dass diese deshalb von der Regel ausgenommen ist und Morales' Amtszeiten erst nach in Kraft treten der neuen Verfassungs zählen.

Quelle: ntv.de, rpe/lou/AFP

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