Politik

Pisa-Studie 2009 Naturwissenschaft: Mary Montagu

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(Foto: picture alliance / dpa)

Mary Montagu war eine sehr schöne Frau. Im Jahre 1715 überlebte sie eine Pockeninfektion,doch ihr Gesicht blieb mit Narben bedeckt. Während eines Aufenthalts in der Türkei im Jahre 1717 lernte sie ein dort übliches Verfahren kennen, die so genannte Inokulation. Bei dieser Behandlung wurden Erreger einer schwachen Form des Pockenvirus in die Haut von gesunden jungen Menschen eingeritzt, woraufhin diese zwar erkrankten, aber in den meisten Fällen nur an einer leichten Form der Krankheit.

Mary Montagu war von der Sicherheit dieser Inokulation so überzeugt, dass sie ihren Sohn und ihre Tochter behandeln ließ. 1796 benutzte Edward Jenner die Inokulation mit Kuhpocken, einer verwandten Pockenart, um Antikörper gegen die Pocken zu erzeugen. Im Vergleich zur Inokulation mit Pocken hatte diese Behandlung weniger Nebenwirkungen, und die behandelte Person konnte niemanden anstecken. Diese Behandlung ist als Impfung bekannt geworden.

Gegen welche Art von Krankheiten kann man sich impfen lassen?

A. Erbkrankheiten wie die Bluterkrankheit.
B. Krankheiten, die von Viren verursacht werden, z. B. Kinderlähmung.
C. Krankheiten, die durch Funktionsschwächen des Körpers verursacht werden, z. B.Zuckerkrankheit.
D. Jede Art von Krankheit, für die es keine Heilung gibt.

Bewertung

Volle Punktzahl: B. Krankheiten, die von Viren verursacht werden, z. B. Kinderlähmung.

Kommentar

Um Punkte angerechnet zu bekommen, müssen sich die Schülerinnen und Schüler an eine bestimmte Information erinnern, nämlich dass Impfungen als Schutz vor Krankheiten dienen, die einen körperexternen Auslöser haben. Dieses Wissen muss dann angewandt werden, um die richtige Erklärung auszuwählen und die anderen auszuschließen.

Der Begriff "Virus" erscheint bereits im Stimulustext, womit den Schülern ein Hinweis gegeben wird. Dadurch verringert sich der Schwierigkeitsgrad der Frage. Da es ausreicht, sich an ein sachdienliches, konkretes naturwissenschaftliches Faktum zu erinnern und es in einem relativ einfachen Kontext anzuwenden, entspricht diese Aufgabe Stufe 2.

Wenn Tiere oder Menschen eine ansteckende bakterielle Krankheit bekommen und wieder gesund werden, erkranken sie im Normalfall nicht noch einmal an einer Infektion durch diese Bakterienart. Was ist der Grund dafür?

A. Ihr Körper hat alle Bakterien abgetötet, die diese Art von Krankheit hervorrufen können.
B. Ihr Körper hat Antikörper gebildet, die diese Art von Bakterien abtöten, bevor sie sich vermehren.
C. Ihre roten Blutkörperchen töten alle Bakterien ab, die diese Art von Krankheit verursachen.
D. Ihre roten Blutkörperchen fangen alle Bakterien dieser Art und entfernen sie aus dem Körper.

Bewertung

Volle Punktzahl: B. Ihr Körper hat Antikörper gebildet, die diese Art von Bakterien abtöten, bevor sie sich vermehren.

Kommentar

Um diese Aufgabe richtig zu beantworten, müssen sich die Schülerinnen und Schüler daran erinnern, dass der Körper Antikörper produziert, die fremde Bakterien, die Erreger bakterieller Infektionen, abtöten. Zusätzlich müssen sie noch wissen, dass diese Antikörper vor späteren Infektionen mit derselben Bakterienart schützen. Dabei geht es um das Thema der Bekämpfung von Krankheiten in der Bevölkerung, weshalb die Frage einen sozialen Kontext hat.

Zur Auswahl der richtigen Antwort müssen sich die Schülerinnen und Schüler an ein konkretes naturwissenschaftliches Faktum erinnern und es in einem relativ einfachen Kontext anwenden. Daher fällt die Frage in den Bereich von Stufe 2.

Nenne einen Grund, warum es sich empfiehlt, ganz besonders kleine Kinder und ältere Menschen gegen Grippe zu impfen.

Bewertung

Volle Punktzahl: Antworten beziehen sich darauf, dass junge und/oder alte Menschen ein schwächeres Immunsystem als andere Menschen haben, oder Ähnliches.

  • Diese Menschen haben weniger Widerstandskraft gegen Krankheiten.
  • Junge und alte Menschen können Krankheiten nicht so leicht bekämpfen wie andere.
  • Sie bekommen leichter Grippe.
  • Wenn sie die Grippe bekommen, dann sind die Folgen für diese Menschen schwerwiegender.
  • Weil die Organismen von kleinen Kindern und alten Menschen schwächer sind.
  • Alte Leute werden leichter krank.

Kommentar

Bei dieser Frage müssen die Schülerinnen und Schüler erkennen, warum eine Grippeinfektion für kleine Kinder und ältere Menschen eine stärkere Gefahr darstellt als für andere Bevölkerungsgruppen. Als Grund dafür muss direkt oder indirekt angegeben werden, dass Kleinkinder und ältere Menschen ein schwächeres Immunsystem haben. Dabei geht es um das Thema der Bekämpfung von Krankheiten in der Bevölkerung, weshalb die Frage einen sozialen Kontext hat.

Um eine richtige Erklärung zu liefern, muss auf mehrere Informationen zurückgegriffen werden, die allgemein bekannt sind. Der Aufgabenstimulus enthält zudem einen Hinweis auf eine der Gruppen, die Krankheiten gegenüber anfälliger sind. Damit ist die Frage auf Stufe 3 angesiedelt.

Mathematik: Wechselkurs

Lesekompetenz: Fabel

Lesekompetenz: Telearbeit

Lesekompetenz: Blutspende

Lesekompetenz: Handysicherheit

Lesekompetenz: Zähneputzen

Naturwissenschaft: Kleidung

Naturwissenschaft: Gentechnik

Quelle: ntv.de, OECD

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