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"Die besten Tage kommen noch" Netanjahu freut sich auf Trumps Amtszeit

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Will mit Hilfe Trumps die Zerschlagung der Hamas zu Ende bringen: Israels Premier Netanjahu.

Will mit Hilfe Trumps die Zerschlagung der Hamas zu Ende bringen: Israels Premier Netanjahu.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Aus Jerusalem erhält der neue US-Präsident herzliche Glückwünsche zu seinem Amtsantritt. Israels Premier Netanjahu und die Siedler sehen in Trump einen starken Verbündeten für ihre Anliegen. Auch Palästinenserpräsident Abbas formuliert seine Hoffnungen.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dem neuen US-Präsidenten Donald Trump eine enge und erfolgreiche Zusammenarbeit in Aussicht gestellt. Die "besten Tage unseres Bündnisses stehen noch bevor", sagte Netanjahu in einer Videobotschaft über die US-israelischen Beziehungen. In dem Video gratulierte er Trump zu seinem Amtsantritt als 47. US-Präsident und betonte: "Indem wir wieder zusammenarbeiten, werden wir die USA-Israel-Allianz in neue Höhen heben."

Einen Tag nach dem Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gaza-Krieg dankte Netanjahu zugleich dem neuen US-Präsidenten für seinen Beitrag zum Zustandekommen der Vereinbarung. Er freue sich darauf, mit Trump zusammenzuarbeiten, "um die letzten Geiseln zurückzuholen, die militärischen Kapazitäten der Hamas zu zerstören, ihre politische Macht im Gazastreifen zu beenden und sicherzustellen, dass der Gazastreifen nie wieder eine Bedrohung für Israel darstellt", sagte Netanjahu.

Der israelische Ministerpräsident lobte auch Trumps Nahost-Politik während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021. Die USA hätten sich damals "aus dem gefährlichen Atomabkommen mit dem Iran zurückgezogen, Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt, die US-Botschaft nach Jerusalem verlegt und die Souveränität Israels über die Golanhöhen anerkannt". Netanjahu rühmte auch Trumps damalige Rolle beim Zustandekommen der sogenannten Abraham-Abkommen, durch welche Israel seine Beziehungen zu vier arabischen Ländern normalisiert hatte.

Siedler hoffen auf Annexion des Westjordanlands

Die israelischen Siedler im Westjordanland setzen ebenfalls große Hoffnungen in Trumps zweite Amtszeit. Denn Trumps Friedensplan für den Nahen Osten von 2020 sah die Annexion von Teilen des Palästinensergebiets durch Israel vor. Damals scheiterte das Vorhaben. Doch mit der Rückkehr Trumps ins Weiße Haus sehen die Befürworter einer Annexion ihre Chance gekommen. 2025 werde "das Jahr der Souveränität von Judäa und Samaria", verkündete kürzlich der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich, selbst Siedler im Westjordanland.

Auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gratulierte Trump und bekundete seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit. "Wir sind bereit, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, um in Ihrer Amtszeit Frieden zu erzielen, auf Grundlage einer Zweistaatenlösung", erklärte Abbas in einer von der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa veröffentlichten Mitteilung. Dies bedeute, dass "der Staat Palästina und der Staat Israel Seite an Seite in Sicherheit und Frieden leben, Sicherheit und Stabilität in unserer Region und der Welt sicherstellen".

Die Zweistaatenlösung mit einem unabhängigen Palästinenserstaat ist seit Jahrzehnten die Grundlage der israelisch-palästinensischen Verhandlungen. Netanjahu hatte wiederholt bekräftigt, einen unabhängigen Palästinenserstaat nicht dulden zu wollen.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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