Südkoreas Häfen im Visier Nordkorea simulierte Präventivschläge
20.07.2016, 05:20 Uhr
Nordkorea feuert erst Raketen, dann legt Pjöngjang verbal nach.
(Foto: REUTERS)
Nordkorea feuert drei ballistische Raketen aus dem Norden des Landes ins Japanische Meer. Südkorea berichtet darüber. Nun reagiert Pjöngjang - offiziell probte man einen Erstangriff, heißt es.
Nordkorea hat nach eigener offizieller Darstellung mit seinen jüngsten Raketentests Präventivschläge gegen südkoreanische Häfen und vom US-Militär benutzte Fluglandeplätze simuliert. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Staatsoberhaupt Kim Jong Un habe die Militärübung persönlich beaufsichtigt.
Auch wenn bei KCNA kein exaktes Datum der Raketentests genannt wird, geht es sich dabei höchstwahrscheinlich um drei ballistische Raketen, die am Dienstagmorgen in Richtung Japanisches Meer abgefeuert wurden. Ihre Reichweiten lagen bei 500 bis 600 Kilometer. Südkoreas Armeespitze hatte darüber berichtet.
Am vergangenen Dienstag hatten Washington und Seoul ihre Entscheidung bekanntgegeben, das Raketenabwehrsystem THAAD in der südkoreanischen Stadt Seongju, knapp 300 Kilometer südlich von Seoul, zu stationieren. Nordkorea drohte daraufhin mit Vergeltung.
Im Januar hatte Nordkorea eine Atombombe zu Testzwecken gezündet, es war Pjöngjangs vierter Atomwaffentest. Dem schlossen sich eine Reihe von Raketentests an. Der UN-Sicherheitsrat beschloss deshalb Anfang März die bislang schärfsten Sanktionen gegen das isolierte Land.
Quelle: ntv.de, bad/dpa