Die Republikaner freut's Reiche pumpen Millionen Dollar in Vorwahlen
11.10.2015, 16:54 Uhr
Republikanische Kandidaten während ihrer TV-Debatte im September.
(Foto: picture alliance / dpa)
Mit viel Geld versuchen US-Milliardäre sich Einfluss auf die Politik zu erkaufen. Laut "New York Times" sind schon 176 Millionen Dollar allein in den Vorwahlkampf der USA geflossen. Dabei profitieren die Reichen von einer umstrittenen Gesetzeslockerung.
Die US-Präsidentenwahl findet zwar erst in einem guten Jahr statt. Aber 158 reiche Familien haben bereits kräftig Gelder in den Wahlkampf gepumpt. Allein von dieser kleinen Gruppe US-Bürger oder den Unternehmen, die sie besitzen, stammt fast die Hälfte des Startkapitals, das bisher zur Unterstützung republikanischer und demokratischer Kandidaten gesammelt wurde.
Das geht aus einer Studie der "New York Times" hervor. Demnach haben diese Milliardäre bis Ende Juni schon 176 Millionen Dollar (155 Millionen Euro) in die erste Wahlkampfphase gesteckt. Der bei weitem größte Anteil kam republikanischen Bewerbern zugute. Der Zeitung zufolge griffen nur 20 der Spender für Demokraten in die Tasche, aber 138 für Konservative, die versprochen haben, im Falle eines Wahlsieges Regulierungen zu lockern und Einkommens- sowie Kapitalertragssteuern zu senken.
Die meisten Geldgeber kommen der Zeitung zufolge aus dem Finanz- und Energiesektor. Die Spender nutzten eine umstrittene Lockerung der Bestimmungen zur Wahlkampffinanzierung, die das oberste Gericht der USA vor fünf Jahren verfügt hatte. Danach haben Unternehmen viel größere Spielräume bei der Unterstützung von Bewerbern. Kritiker fürchten, dass der Einfluss der amerikanischen Eliten auf die US-Politik dadurch noch weiter steigt.
Zurzeit läuft in den USA der Vorwahlkampf. Dabei geht es um die Bestimmung der Spitzenkandidaten beider Parteien, die dann am 8. November 2016 gegeneinander antreten. Wie wichtig Spenden für die Kandidaten sind, zeigte nicht zuletzt der Rückzug von Scott Walker aus dem Wahlkampf: Einem Unterstützer zufolge, seien dem Ex-Mitfavoriten nach schlechten Umfragewerten die Spendengelder ausgegangen.
Quelle: ntv.de, kbe/dpa