Kampfjets in Latakia? Russische Militärhilfe in Syrien wächst
24.09.2015, 12:21 Uhr
Die Aufnahmen eines Airbus-Satelliten zeigen mindestens 16 russische Kampfjets auf der Basis in Latakia
(Foto: STRATFOR GEOPOLITICAL INTELLIGEN)
Moskau greift dem syrischen Regime militärisch immer stärker unter die Arme: Anscheinend entsteht eine russische Basis in der Hafenstadt Latakia - die Verlegung von Kampfjets und Hubschraubern wurde zumindest nicht dementiert.
Russland weitet nach syrischen Angaben seine Militärhilfe auch auf die Hafenstadt Latakia aus. Die Regierung in Damaskus habe nichts dagegen, sollte Russland in der strategisch wichtigen Stadt am Mittelmeer eine Militärbasis einrichten wollen, sagte der syrische Botschafter in Russland, Riad Haddad, der Agentur Interfax.
"Wir sind mit jeder Initiative einverstanden, die Russland vorschlägt", betonte Haddad. Der Botschafter schloss nicht aus, dass sich Dutzende russische Kampfjets und -Hubschrauber auf einem Stützpunkt in Latakia befinden. "Ich kann diese Information nicht bestätigen und gleichzeitig nicht dementieren", sagte er.
Putin: Luftschläge auch im Alleingang
Die russische Militärhilfe dient nach den Worten Haddads ausschließlich dem Kampf gegen den Terrorismus. Westliche Beobachter werfen der syrischen Armee vor, mit russischen Waffen nicht nur gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu kämpfen, sondern auch gegen Rebellen der gemäßigten syrischen Opposition vorzugehen.
Zuvor hatte sich Russlands Präsident Wladimir Putin einem Medienbericht zufolge bereit erklärt, Luftschläge gegen die Extremistenmiliz (IS) in Syrien durchzuführen. Putin würde dabei auch auf eigene Faust losschlagen, sollten die USA seine Bemühungen um ein gemeinsames Vorgehen zurückweisen, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Russland ist der engste Partner des umstrittenen Präsidenten Baschar al-Assad und schließt auch eine Entsendung von Kampftruppen nicht aus. Haddad bestätigte, dass Russland weiter Waffen nach Syrien liefere. Russische Soldaten würden sich aber derzeit nicht an Kampfhandlungen beteiligen, sagte er.
Quelle: ntv.de, bdk/dpa/rts