Kim Jong Nam vergiftet Südkorea: Mord war Chemiewaffeneinsatz
24.02.2017, 14:45 Uhr
Kim Jong Nam starb an einem Nervengift.
(Foto: AP)
Mittlerweile steht fest, dass Kim Jong Uns Halbbruder mit dem Nervengift VX ermordet wurde. Südkorea weist das Nachbarland nun darauf hin, dass das Gift unter Chemiewaffen fällt. Nordkorea habe also die internationale Chemiewaffenkonvention verletzt.
Südkorea hat dem nördlichen Nachbarn vorgeworfen, mit dem Einsatz des Nervengiftes VX bei der Ermordung von Kim Jong Nam die internationale Chemiewaffenkonvention verletzt zu haben. "Wir sind über die jüngsten Erkenntnisse der Behörden in Malaysia erschüttert, dass VX beim Tod von Kim Jong Nam eingesetzt wurde", erklärte das Außenministerium in Seoul. "Die Nutzung von Chemiewaffen ist verboten, unabhängig von dem Grund und dem Ort."
Die Ermittlungen Malaysias deuten darauf hin, dass Nordkorea hinter dem Mordanschlag auf den Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un steckt. Am Freitag teilte die malaysische Polizei mit, dass auf dem Gesicht des Opfers Rückstände von VX gefunden worden seien.
Der malaysische Außenminister Anifa Aman forderte den nordkoreanischen Botschafter Kang Chol auf, nicht länger "Lügen" über die malaysischen Behörden zu verbreiten. Chol hatte die Ermittlungen der Polizei zur Ermordung von Kim Jong Nam "unglaubwürdig" genannt. Ein malaysischer Regierungsvertreter erklärte: "Wenn Kang diese unbegründeten Beschuldigungen wiederholt, wird er rausgeschmissen."
Der 45-jährige Kim Jong Nam war am 13. Februar am Flughafen von Kuala Lumpur ermordet worden. VX wird von den Vereinten Nationen als Massenvernichtungswaffe gelistet. Nach Angaben südkoreanischer Experten verfügt Nordkorea über große Chemiewaffen-Bestände, darunter auch VX. Anders als Südkorea unterschrieb Nordkorea die 1997 in Kraft getretene internationale Chemiewaffenkonvention nicht.
Quelle: ntv.de, kpi/AFP