Politik

Schlammschlacht ums Weiße Haus Trump wirft Bill Clinton Vergewaltigung vor

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Bill Clinton soll Hillary helfen, den Kampf ums Weiße Haus zu gewinnen. Donald Trump will seine Affären nutzen, das zu verhindern.

(Foto: dpa)

Für Donald Trump gehören die Affären von Bill Clinton zum Wahlkampf gegen Hillary um die Präsidentschaft. Je länger der öffentliche Kleinkrieg dauert, desto schwerer werden die Vorwürfe. In einem TV-Interview spricht Trump jetzt von Vergewaltigung.

Im US-Wahlkampf hat Donald Trump schwere Vorwürfe gegen Hillary Clinton erhoben, seine mutmaßliche Gegnerin um die Präsidentschaft. In einem TV-Interview bezichtigte der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat der Republikaner ihren Ehemann, Bill Clinton, der Vergewaltigung. Trump bezog sich dabei auf Vorwürfe, die bereits in den 1990er Jahren gegen den Ex-Präsidenten laut wurden.

In dem Interview des konservativen Senders Fox News zitierte der Moderator Vorwürfe dreier Frauen, die Bill Clinton in der Vergangenheit des Missbrauchs beschuldigt hatten. In einem Fall sei es darum gegangen, dass eine Frau gegen ihren Willen "begrapscht, befummelt und berührt" worden sei, sagte der Moderator. "Und Vergewaltigung", warf Trump daraufhin ein.

Trump war selbst in den vergangenen Tagen wegen seines Umgangs mit Frauen verstärkt in die Defensive geraten. Die liberale "New York Times" hatte am Wochenende geschrieben, der Milliardär habe über die Jahrzehnte hinweg immer wieder gegenüber Frauen "die Grenze überschritten" - etwa mit plumper Anmache.

850.000 Dollar für das mutmaßliche Opfer

Das Wahlkampfteam von Hillary Clinton hielt Trump als Reaktion vor, von den gegen ihn erhobenen Vorwürfen ablenken zu wollen. "Trump macht das, was er am besten kann, er greift an, wenn er verwundet ist", erklärte Nick Merrill, der Sprecher von Clinton.

Das Gespräch Trumps bei Fox News drehte sich konkret um die Fälle von Juanita Broaddrick, Paula Jones und Kathleen Willey. Jones hatte Bill Clinton seinerzeit beschuldigt, sie 1991, als er Gouverneur des Bundesstaates Arkansas war, in einem Hotelzimmer sexuell belästigt zu haben. Clinton zahlte ihr 1998 im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung eine Summe von 850.000 Dollar, ohne damit ein Fehlverhalten einzugestehen.

"Hillary hat einige dieser Frauen zerstört"

Broaddrick wiederum erhob 1999 den Vorwurf gegen Bill Clinton, er habe sie rund 20 Jahre zuvor vergewaltigt, als sie bei seinem Wahlkampf in Arkansas mitarbeitete. Willey bezichtigte ihn, sie in einem Flur des Weißen Hauses betatscht zu haben. Beide Frauen halten an den Vorwürfe bis heute fest.

Trump hatte in den vergangenen Monaten bereits mehrfach unterstrichen, dass er das Thematisieren der außerehelichen Eskapaden und angeblichen sexuellen Übergriffe von Bill Clinton als legitimen Bestandteil seiner Wahlkampagne betrachtet. Hillary Clinton bezichtigte er, ohne konkreter zu werden, "Wegbereiterin" der Affären ihres Mannes gewesen zu sein.

"Einige dieser Frauen wurden nicht durch ihn zerstört, sondern durch die Art, wie Hillary Clinton sie behandelt hat", sagte Trump zu Beginn des Monats. Was sie den Geliebten ihres Mannes angetan habe, sei "schändlich".

Quelle: ntv.de, chr/AFP

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