Politik

Luftangriffe auf Kurden Türkei will Massaker-Vorwurf untersuchen

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(Foto: AP)

Haben türkische Flugzeuge Zivilisten im Nordirak getötet? Diesen Vorwurf erheben die Kurden. Nun reagiert die Regierung in Ankara. Sie verspricht eine Untersuchung.

Die Türkei hat Ermittlungen zu Vorwürfen eingeleitet, bei Luftangriffen auf Stellungen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Nordirak seien auch Zivilisten getötet worden. Die kurdischen Medienberichte über den Tod von mindestens neun Zivilisten bei einem Luftangriff auf das Dorf Sarkel seien "mit Sorge" aufgenommen worden, erklärte das Außenministerium in Ankara. Die vorgebrachten Anschuldigungen würden gemeinsam mit den Regionalbehörden der irakischen Kurdenregion gründlich untersucht.

Kurdische Medien hatten zuvor von einem "Massaker" im nordirakischen Dorf Sarkel berichtet, das in den frühen Morgenstunden von türkischen Kampffliegern angegriffen worden sei. Der Angriff habe eigentlich einem Lager gelten sollen, dass die PKK für Logistik und Koordination verwende.

Das türkische Außenministerium betonte, dass in der Region nur Ziele ausgewählt würden, welche die Geheimdienste als nicht von Zivilisten bewohnt gekennzeichnet hätten. Das Ministerium warf zugleich der PKK vor, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Es kündigte an, die Ergebnisse der Untersuchung so schnell wie möglich der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die Türkei hatte vor gut einer Woche zunächst begonnen, Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien zu bombardieren. Zugleich griff sie nach einem Anschlag auf zwei türkische Polizisten auch Stützpunkte der verbotenen PKK im Nordirak an, die gegen den IS kämpft. Bei den Luftangriffen wurden einem Bericht zufolge etwa 260 PKK-Kämpfer getötet. Die Regierung der autonomen Kurdenregion im Irak forderte am Samstag die PKK zum Verlassen des Gebiets im Nordirak auf, um Opfer unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP

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