US-Wahl-Liveticker +++ 23:29 Trumps Twitterpause ist beendet +++
07.11.2020, 00:01 UhrFünf Stunden hat er die Finger vom Smartphone gelassen, jetzt twittert Trump wieder. Was er zu sagen hat? Nichts Neues. Er habe die Wahl mit 71.000.000 "legalen" Stimmen gewonnen. Es seien "schlimme Dinge passiert, die unsere Beobachter nicht sehen durften". Belege für den angeblichen Wahlbetrug bleibt der abgewählte Amtsinhaber weiterhin schuldig. Dafür schreibt er jetzt in Großbuchstaben. Twitter hat die Nachricht mit einem Warnhinweis versehen.
+++ 23:14 New York tanzt +++
In den Straßen von New York feiern die Menschen ausgelassen den Sieg von Joe Biden. Ihnen ist die Erleichterung anzusehen. In Donald Trumps Heimatstadt hat der Demokrat 58 Prozent der Stimmen geholt.
+++ 22:37 Schwacher Trost: Trump erringt Mini-Sieg in Maine +++
Kleines Trostpflaster, mehr nicht: Von den vier Wahlleuten von Maine geht laut CNN-Prognose einer an Trump - die eine Stimme war noch offen. Die Freude im Weißen Haus dürfte sich in Grenzen halten.
+++ 22:14 Trump-Sprecherin sorgt sich um Corona-Risiko bei Siegesfeiern +++
Ist das eine spezielle Art von Humor und nur unfreiwillig komisch? Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany macht sich bei Twitter Sorgen, dass die Siegesfeiern der Biden-Anhänger Corona-Superspreader-Events sein könnten - womit sie natürlich grundsätzlich Recht hat. Es sei jedoch an die Wahlkampfveranstaltungen ihres Chefs erinnert, bei denen es mit Abstand und Mund-Nasen-Schutz auch nicht so weit her war.
+++ 21:56 Sanders: Es ist egal, ob Trump die Niederlage einräumt +++
Auch Bidens demokratischer Kontrahent im Vorwahlkampf, Bernie Sanders, gratuliert. Er bezeichnet Bidens Wahl zudem als Sieg der Demokratie. Ob der amtierende Präsident Donald Trump nun seine Niederlage einräume oder nicht, sei "nicht wichtig", sagt er CNN. "Joe Biden hat die Wahl gewonnen und wird ins Amt eingeführt werden", sagte Sanders. Sanders wünscht Biden und Harris "in diesem unglaublich schwierigen Moment der amerikanischen Geschichte das Beste" bei ihren Bemühungen, das Land zu einen, schrieb der linke Senator bei Twitter. Sie müssten dafür im Hinblick auf die Wirtschaft, das Soziale, den Umgang mit Minderheiten und die Umwelt ein Programm der "Gerechtigkeit" umsetzen, schrieb er.
+++ 21:38 Jubelnde Biden-Anhänger empfangen Trump vor Weißem Haus +++
Donald Trump ist zurück im Weißen Haus. Was ihn dort erwartete, dürfte ihm nicht gefallenhaben: Seine Wagenkolonne passierte zuvor feiernde Menschenmengen, die den Wahlsieg von Joe Biden bejubelten. Hier ein paar Bilder:
+++ 21:09 Trump-Team sammelt noch immer Spenden zur Schuldentilgung +++
Trumps Team sammelt auch nach der Niederlage bei der US-Präsidentschaftswahl noch immer Spenden. Anhänger des Republikaners erhielten erneut E-Mails mit dem Aufruf, Trump finanziell zu unterstützen. In dem Schreiben heißt es: "Wenn sie hinter mir her sind, sind sie in Wirklichkeit hinter Euch her und allem, wofür Ihr steht. Diese Wahl ist noch nicht vorbei. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, und ich muss wissen, dass ich auf Dich zählen kann." Beim Klick auf einen Link in der Mail wird der Nutzer auf eine Internetseite geleitet, auf der es heißt, Trump stelle eine "Task Force" zur Verteidigung der Wahl zusammen. Auf der Seite werden Spenden zwischen 5 Dollar und 2800 Dollar vorgeschlagen, oder aber ein frei wählbarer Betrag. Wer nach unten scrollt, findet dort im Kleingedruckten die Information, dass 60 Prozent der Beiträge auf ein Konto fließen, mit dem Wahlkampfschulden abbezahlt werden.
+++ 20:51 Trump tut weiter so als wäre nichts geschehen +++
Und Trump? Der ist mittlerweile fertig mit Golfen und unterwegs Richtung Weißes Haus. Gemeldet hat er sich bei Wahlsieger Biden nach allem was man vernehmen kann noch nicht - es ist wohl auch nicht so bald zu erwarten. Trump ist weiter siegessicher. Skurriles Detail: Vor der Abfahrt aus seinem Golf-Club in Virginia nimmt er sich noch kurz die Zeit, um mit einer frisch vermählten Braut zu posieren, die auf der Anlage Hochzeit feiert. Hier die Bilder:
+++ 20:39 Bidens entfernte irische Verwandte sind "mehr als begeistert" +++
Eine besondere Fan-Base hat Joe Biden in Irland, von dort stammen die Ahnen des gewählten Präsidenten. Die Nachrichtenagentur AFP hat Bidens Cousine dritten Grades, Laurita Blewitt ausfindig gemacht. Sie sagt: "Wir sind mehr als begeistert." Und: "Wir hatten in den letzten Tagen volles Vertrauen", kommentierte die 37-jährige Blewitt den Wahlsieg Bidens in Ballina, an der Westküste Irlands, wo bereits ein riesiges Wandbild mit dem 77-Jährigen das Stadtbild schmückt. Auch die anderen Verwandten seien "aufgeregt", sagte sie am Telefon. Es sei schön, "von weitem Teil der Feierlichkeiten" in den USA zu sein. Die Ahnenforscherin Megan Smolenyak beschreibt Bidens Abstammung als "etwa zu fünf Achtel irisch". Bidens Ur-Ur-Ur-Großvater Edward Blewitt verließ demnach die Stadt Ballina in der Grafschaft Louth 1851 in Richtung New York - als Teil der Diaspora auf der Flucht vor den Hungersnöten und der drückenden Armut Irlands.
+++ 20:26 Parteifreund Schumer teilt Brooklyns Jubel mit Biden +++
Chuck Schumer, der demokratische Minderheitsführer im US-Senat, hat sich so manche Schmähung von US-Präsident Trump gefallen lassen müssen. Naturgemäß ist bei ihm der Jubel groß. Er zeigt bei Twitter ein Video, das ihn bei der Fahrt durch Brooklyn zeigt. Am Telefon hat er den gewählten Präsidenten - und lässt diesen an der Atmosphäre teilhaben:
+++ 20:10 Auch Republikaner Romney gratuliert Biden und Harris +++
Und eine weitere namhafte Gratulation von einem Republikaner: Ex-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney (er verlor 2012 gegen Barack Obama) schreibt bei Twitter: Seine Frau Ann und er kennen Biden und Harris als Menschen "mit gutem Willen und einem wunderbaren Charakter".
+++ 20:01 Biden stellt schon am Montag eine Corona-Task-Force auf +++
Aus dem Umfeld des gewählten Präsidenten berichtet CNN, dass Joe Biden schon am Montag das wohl drängendste Problem der USA angehen wolle: die Coronavirus-Pandemie. Er soll eine zwölfköpfige Corona-Task-Force benennen wollen. Mit der Benennung seines künftigen Kabinetts werde er sich dagegen noch Zeit lassen.
+++ 19:55 Künftige First Lady zeigt den gewählten Präsidenten +++
Die künftige First Lady, Dr. Jill Biden, verspricht: Ihr Mann werde der Präsident für alle unsere Familien sein. Und zeigt sich mit dem gewählten Präsidenten, dem ein Mundschutz am Ohr baumelt, und einem etwas improvisierten Requisit.
+++ 19:47 London und Paris bieten Biden enge Zusammenarbeit an +++
Frankreich und Großbritannien bieten Biden eine enge Zusammenarbeit an. Der französische Präsident Macron gratulierte Biden und Harris und twitterte: "Wir haben viel zu tun, um die Herausforderungen von heute in Angriff zu nehmen." Macron hob hervor: "Handeln wir zusammen!" Der britische Regierungschef Johnson, der zu Trump ein eher gutes Verhältnis hatte, gratulierte Biden zu seiner Wahl und Harris zu "ihrem historischen Erfolg". Die USA seien der "wichtigste Verbündete" Großbritanniens. Er freue sich auf die Zusammenarbeit bei "gemeinsamen Prioritäten vom Klimawandel über Handel bis hin zur Sicherheit".
+++ 19:28 Erste Gratulation aus dem Lager der Republikaner +++
Jeb Bush ist einer der ersten Republikaner, der eine Gratulation an Joe Biden sendet. Der Bruder von Ex-Präsident George W. Bush und Sohn des verstorbenen Präsidenten George Bush senior twittert: "Jetzt ist die Zeit, tiefe Wunden zu heilen."Viele Amerikaner zählten darauf, dass Biden das Land auf diesen Weg führen werde.
+++ 19:20 Obama ist stolz auf seinen früheren Vize +++
Trumps Vorgänger und Bidens Vorvorgänger im Amt, Barack Obama, veröffentlicht ein Statement zum Wahlsieg seines früheren Stellvertreters. Er schreibt: "Ich könnte nicht stolzer sein, unserem nächsten Präsidenten, Joe Biden, und unserer nächsten First Lady, Jill Biden."
+++ 19:08 Merkel wünscht Biden "von Herzen Glück und Erfolg" +++
So gratuliert Kanzlerin Merkel Biden zum Wahlsieg:
+++ 18:53 Biden plant Siegesrede um 2 Uhr nachts +++
Im Biden-Lager laufen nun die letzten Vorbereitungen für die große Siegesrede des gewählten Präsidenten. Aus seinem Umfeld heißt es, sie sei für 20 Uhr Ortszeit, also 2 Uhr nachts unserer Zeit.
+++ 18:47 Und Trump? Spielt Golf. +++
+++ 18:33 Kamala Harris: "We did it, Joe!"+++
Und nun schauen Sie sich einmal an, wie die frisch gewählte Vize-Präsidentin Kamala Harris dem neuen Staatsoberhaupt gratuliert:
+++ 18:30 Erleichterung unter deutschen Spitzenpolitikern +++
Nach Maas haben weitere deutsche Politiker reagiert:
"Die Welt atmet auf", twitterte CDU-Politiker Friedrich Merz. "Mit Ihnen gibt es eine Chance, dass Europa und Amerika wieder besser zusammenarbeiten und gemeinsam für Frieden und Freiheit auf der Welt einstehen."
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil schrieb: "Demokratie ist einfach großartig!"
Auch FDP-Chef Christian Lindner zeigte sich erleichtert: "Es wird nun nicht jede Meinungsverschiedenheit mit den USA verschwinden, aber es gibt die Chance auf einen Neustart der transatlantischen Partnerschaft. Wir Europäer sollten sie nutzen."
Linken-Chefin Katja Kipping schrieb, die Wahl von Joe Biden sei zwar eine gute, wenn auch keine beruhigende Nachricht. Mit Blick auf das überraschend gute Ergebnis des unterlegenen Amtsinhabers Donald Trump schrieb sie: "Knapp die Hälfte der Stimmen bekam ein großmäuliger Lügner, der täglich seine Verachtung für Demokratie, Frauen und alle, die ihm zu widersprechen wagten, gezeigt hat. Donald Trumps Aufruf, das Auszählen der Stimmen zu stoppen, offenbart seine Missachtung gegenüber der Demokratie."
+++ 18:24 Auch AP schlägt Nevada Biden zu +++
Nun erklärt mit der Nachrichtenagentur AP eine zweite Quelle Joe Biden auch zum Wahlsieger in Nevada erklärt. Zuvor hatte dies auch schon der sonst Trump-freundliche Sender Fox News getan. Sechs weitere Wahlleute hätte Biden damit sicher und käme auf insgesamt 279 - also neun mehr als mindestens erforderlich.
+++ 18:21 Maas setzt auf transatlantischen "New Deal" +++
Eine erste Reaktion der Bundesregierung liegt vor. Außenminister Heiko Maas twittert:
+++ 18:12 Harris: "Lasst uns loslegen!" +++
Auch die gewählte Vize-Präsidentin Kamala Harris reagiert auf den Wahlsieg. Sie schreibt bei Twitter: "Bei dieser Wahl ging es um so viel mehr als um Joe Biden und mich." Und: "Wir haben viel Arbeit vor uns. Lasst uns loslegen."
+++ 17:59 Biden: "Ich werde Präsident aller Amerikaner sein" +++
Der neu gewählte US-Präsident Joe Biden meldet sich bei Twitter. Er schreibt: "Amerika, ich fühle mich geehrt, dass du mich auserwählt hast, unser großartiges Land zu führen." Er versichert zudem, Präsident für alle Amerikaner sein zu wollen.
+++ 17:52 Trump erkennt Bidens Sieg nicht an +++
Der amtierende US-Präsident Donald Trump will einen Sieg seines demokratischen Herausforderers Joe Biden bei der Wahl in den USA nicht anerkennen. "Die einfache Tatsache ist, dass diese Wahl noch lange nicht vorbei ist", teilte Trump mit. Biden stelle sich "fälschlicherweise" als Sieger dar und werde dabei von seinen "Medien-Verbündeten" unterstützt.
+++ 17:47 Fox News: Biden entscheidet auch Nevada für sich +++
Laut dem US-Sender Fox News hat Joe Biden neben Pennsylvania auch das Rennen im US-Bundesstaat Nevada für sich entschieden. Demnach kommt Biden auf mittlerweile insgesamt 290 Wahlleutestimmen.
+++ 17:29 Auch AP meldet Wahlsieg von Joe Biden +++
Auch die US-Nachrichtenagentur AP erklärt Joe Biden zum Sieger der Präsidentschaftswahl in Pennsylvania - und damit zum Sieger der Wahl insgesamt.
+++ 17:25 CNN ruft Biden zum gewählten Präsidenten aus +++
Das Warten hat ein Ende: CNN ruft Joe Biden als gewählten Präsidenten der USA aus. Der Sender schreibt dem Demokraten den umkämpften Bundesstaat Pennsylvania zu. Dort sind 20 Wahlleute zu vergeben und Biden liegt damit mit 273 Wahlleuten uneinholbar in Führung.
+++ 17:11 Bidens Vorsprung in Arizona schrumpft +++
Es gibt neue Zahlen aus Arizona, genauer aus Maricopa County, das auch die Gegend um Phoenix umfasst. Demnach verliert Biden weiter an Boden gegenüber Trump. Er liegt nun mit exakt 20.573 Stimmen vor Trump.
Hinweis: In einer früheren Version dieses Eintrags hieß es fälschlicherweise, Biden habe seinen Vorsprung ausgebaut. Wir haben das korrigiert und bitten den Fehler zu entschuldigen.
+++ 16:58 Trump geht Golfen und twittert erneut Unhaltbares +++
Die Welt wartet auf einen Wahlsieger und der US-Präsident? Geht erstmal Golfen, so erzählt es man sich laut "Guardian" zumindest unter Journalisten im Weißen Haus. Demnach sei Trump gerade in seinem Golf-Club in Sterling im US-Bundesstaat Virginia eingetroffen. Empfangen wird er dort von ein paar versprengten Biden-Anhängern:
Kaum angekommen, twittert Trump sich erneut zum Wahlsieger. Er habe die Wahl gewonnen - um Längen. Twitter versieht auch diesen Tweet wieder mit einem Warnhinweis.
+++ 16:42 Wahlhelfer in Georgia muss wegen Drohungen untertauchen +++
Ein Wahlhelfer in Georgia wird bedroht, nachdem ein Video von ihm im Netz die Runde macht. Der Inhalt: Es zeigt den Mann, wie er einen Zettel wegwirft – und unter Trump-Unterstützern wird dies als Beleg für Betrügereien bei der Wahl interpretiert. Dabei habe der Mann mitnichten einen Stimmzettel verschwinden lassen, sondern eine Liste mit Anweisungen, die Wähler oft in den Umschlag steckten, erklärt der Wahlleiter in Fulton County, Richard Barron. "Er ist jetzt untergetaucht, weil er bedroht wurde. Ich finde das beschämend." Alle persönlichen Informationen des Helfers seien im Internet veröffentlicht worden. Der Mann habe sein Haus verlassen müssen und halte sich nun bei Freunden auf. "Er fürchtet sich, mit seinem Auto zu fahren, weil Informationen über sein Auto und sein Nummernschild da draußen sind."
+++ 16:07 Trump kündigt Pressekonferenz an - Zeitpunkt unklar +++
In der Zwischenzeit hat Trump noch etwas weniger Verfängliches getwittert, auch wenn auch das nicht ganz klar ist: Erst kündigt er eine Pressekonferenz seiner Anwälte für 17 Uhr unserer Zeit in Philadelphia an. Wenige Minuten später twittert er, es gebe eine "Big press conference" um 17:30 Uhr. Warten wir mal ab, was sich dahinter verbirgt - und wann die Anwälte tatsächlich vor die Presse treten.
+++ 15:57 Twitter versieht Trump-Tweets wieder mit Warnhinweisen +++
Und wieder wendet sich Twitter aktiv gegen Falschbehauptungen von US-Präsident Donald Trump. Die vier Tweets, über die wir vor wenigen Minuten berichtet haben, wurden mittlerweile mit einem Warnhinweis versehen: "Einige oder alle der Inhalte, die in diesem Tweet geteilt werden, sind umstritten und möglicherweise irreführend in Bezug auf die Beteiligung an einer Wahl oder einem anderen staatsbürgerlichen Prozess."
+++ 15:36 Philadelphia und die "Problemkind-Stimmzettel" +++
Philadelphia, die größte Stadt in Pennsylvania, kämpft mit so genannten "problem child ballots" - "Problemkind-Stimmzettel". Etwa 20.000 von ihnen machen das Auszählen zurzeit langsam und mühsam, zumal sich in der angespannten juristischen Lage niemand die Blöße geben will. Was ist damit gemeint? Bei diesen Stimmen ist unklar, ob sie gezählt werden können, weil den Wählern Fehler unterlaufen sind. Mal steht an der Stelle, an der das Datum einzutragen war, das Geburtsdatum des Wählers. Mal ist die Unterschrift an der falschen Stelle. All diese Stimmzettel müssen nun einzeln betrachtet und bewertet werden. 60 Wahlhelfer dürften den ganzen Tag lang damit beschäftigt sein, berichtet CNN.
+++ 15:14 US-Wahlbehörde: "Es gibt wirklich keinen Beweis für Betrug" +++
Ellen Weintraub ist Mitglied der obersten US-Wahlleitungsbehörde, der Federal Election Commission. Sie bekräftigt auf CNN: "Es gibt wirklich keinen Beweis für Betrug." Weintraub führt aus, es habe sehr wenige Beschwerden über den Verlauf der Wahl gegeben und ist gezwungen zu ergänzen: "Sehr wenige substanzielle Beschwerden, lassen Sie es mich so ausdrücken." Es dürfte klar sein, aus welchem Lager die nicht ganz so substanziellen Beschwerden kamen.
+++ 14:59 Alles beim Alten: Sechs Staaten offen, Biden mit Vorsprung +++
In den USA bricht der Morgen an, Tag vier nach der Präsidentschaftswahl - und noch immer steht der Sieger nicht fest. Für alle, die den Überblick verloren haben, hier kurz der Stand der Dinge: Joe Biden werden derzeit noch immer 253, Amtsinhaber Trump 213 Wahlleute zugeschrieben. Es sind noch zu verteilen die Wahlleute aus sechs Staaten. In vier davon liegt Biden vorn - in Arizona, Georgia, Nevada und Pennsylvania. North Carolina und Alaska würden nach derzeitigem Stand an Trump gehen. Laut "New York Times" könnte es noch heute in Arizona und Pennsylvania neue Ergebnisse geben, Nevada will die Zahlen ab jetzt zwei Mal täglich updaten. Es bewegt sich alles im Schneckentempo, doch immer sicherer in Richtung Wahlsieg für Biden.
+++ 14:43 Trump ist wach - und wiederholt seine Vorwürfe +++
Donald Trump ist zurück - zumindest auf Twitter. Nach mehrstündiger Pause meldet sich der US-Präsident mit einer neuen Tweet-Salve zurück. Die Leier ist jedoch die bekannte: Die Wahl ist in seinen Augen verschoben, sein Team habe illegalerweise keine Erlaubnis bekommen, den Urnengang ordnungsgemäß zu beobachten, sein Vorsprung sei - vor allem in Pennsylvania - mit fortschreitender Auszählung wundersamerweise dahingeschmolzen. Belege für seine Behauptungen: weiterhin Fehlanzeige. Aber lesen Sie selbst:
+++ 14:17 Vertraute versuchen Trump zu besänftigen +++
Im Westflügel des White House tut sich was: Während Donald Trump nach außen stur seinen Sieg behauptet, versuchen hinter den Kulissen Berater, ihn mit der Möglichkeit einer Niederlage vertraut zu machen. Laut "Washington Post" geht es in den Gesprächen darum, wie Trump mit einem Verlust seiner Präsidentschaft umgehen könnte. Eine Fraktion versuche, den Präsidenten dazu zu bewegen, umgehend eine friedliche Übergabe der Macht in Aussicht zu stellen, wenn Biden als Wahlsieger feststeht. Eine staatsmännische Rede mit generöser Haltung komme bei Trump allerdings nicht in Frage. Seine engste Familie, vor allem die beiden Söhne Eric und Donald Junior, wurden von einem Berater als "zorniger" beschrieben als der Präsident selbst. Trump hat den Quellen der "Washington Post" zufolge in den vergangenen Tagen unter anderem mit seiner Ex-Beraterin Kellyanne Conway und seinem Anwalt Rudolph Giuliani gesprochen. Außerdem habe er viel ferngesehen.
+++ 13:39 Die Welt wartet auf Nevada +++
Die Welt wartet auf neue Zahlen - aus Nevada. Aber Nevada hat kein Mitleid. 93 Prozent der Stimmen aus dem Battleground State sind ausgezählt - knapp 1.250.000. - für die Nevada etwa vier Tage gebraucht hat. Auf den Rest werden wir weiter warten. Let's face it.
+++ 13:19 Trump droht Verlust der Wahl und seines Twitter-Status +++
Auf Donald Trumps Twitter-Account könnte es ab Mitte Januar stiller werden. Zwar ist nicht unbedingt damit zu rechnen, dass Trump für den Fall, dass er die US-Wahl verliert, auch das twittern einstellen würde. Jedoch ändern sich in dem Fall die Regeln, nach denen sein Account behandelt wird, schreibt der US-Mediendienst Bloomberg. Derzeit kann sich der US-Präsident Regelübertritte mit aggressiven, beleidigenden oder anderweitig ausfallenden Tweets bis auf wenige Ausnahmen leisten - anders als andere Nutzer. Twitters Grundsatz ist hier, dass der Tweet eines Staatsoberhaupts selbst dann einen Wert für die Öffentlichkeit hat, wenn er die Umgangsregeln verletzt. Doch diese Sonderbehandlung gilt nicht für Ex-Staatsoberhäupter. Seit die Wahllokale geschlossen sind, hat der Präsident acht Tweets verschickt, die Twitter-Regeln verletzten. Der Nachrichtendienst verbirgt sie hinter einem Warn-Label, das man jedoch wegklicken kann. Sollte Trump als Ex-Präsident, falls es zu seiner Abwahl kommt, allerdings in der ihm vertrauten Weise weiter twittern, könnte sein Account nach wenigen Regelverstößen zeitweilig eingefroren oder ganz stillgelegt werden.
+++ 12:36 Hustvedt fürchtet Gewalt nach Wahlentscheidung +++
Siri Hustvedt, Autorin des Bestsellers "Was ich liebte", fürchtet Gewalt, wenn das Wahlergebnis feststeht. Sie sorge sich, "dass Milizen und Gruppierungen, die an weiße Vorherrschaft glauben, im Falle eines Sieges von Biden gewaltsam reagieren werden", sagt die gefeierte US-Schriftstellerin im Gespräch mit der Augsburger Allgemeinen. Hustvedt und ihr Mann, der Schriftsteller Paul Auster, haben die Vereinigung "Writers against Trump" (Schriftsteller gegen Trump) gegründet. Die USA sieht Hustvedt am Scheideweg: "Wenn Biden gewinnt, retten wir die demokratische Republik, wie fehlerhaft sie auch sein mag, vor einem aufkeimenden autoritären Regime."
+++ 12:08 Irans Staatschef hofft auf andere US-Politik +++
Während Bundeskanzlerin Angela Merkel den Verlauf der US-Wahlen bislang nicht kommentieren möchte, baut der iranische Präsident Hassan Ruhani sehr konkret darauf, dass sich nach einer Wahlentscheidung die US-Sanktionspolitik ändert. "Wir hoffen, dass die dreijährige Erfahrung eine Lektion für die nächste amerikanische Regierung sein wird, sich an Gesetze und Vorschriften zu halten und zu ihren Verpflichtungen zurückzukehren", sagte Ruhani in einer Fernsehansprache und spielt damit auf das Atomabkommen an, das die USA 2018 einseitig gekündigt haben. Der mögliche neue US-Präsident Joe Biden hat angekündigt, einen "glaubwürdigen Weg zur Rückkehr zur Diplomatie" mit dem Iran einzuschlagen und den Atomdeal möglicherweise neu zu verhandeln.
+++ 11:33 Entscheidung könnte erst 2021 fallen +++
US-Wahl 2020: Nicht nur in den USA warten Menschen ungeduldig darauf, dass eine Handvoll umkämpfter Swingstates ihre Endresultate durchgeben. Doch laut New York Times kann sich die Entscheidung darüber, wer der nächste Präsident wird, noch Wochen hinziehen. Das Kampagnenteam Donald Trumps hat in Michigan und Pennsylvania bereits Klagen eingereicht und angekündigt, in Wisconsin eine Neuauszählung der Stimmen zu verlangen. Dasselbe könnte für Pennsylvania und Georgia drohen, falls Joe Biden dort gewinnt, aber nicht mehr als die hauchdünnen 0,5 Prozentpunkte Abstand auf Trump erreicht. Im ungünstigsten Fall könnte die Entscheidung erst 2021 fallen. Doch für den Fall sehen Politik-Experten Probleme, besonders durch die Corona-Pandemie. Wenn Biden und Trump in den Wochen des Wartens nicht zusammenarbeiten, kann es sehr schwierig werden, das Virus effektiv zu bekämpfen.
+++ 10:42 McConnell: Machtübergabe wird friedlich +++
Während Präsident Donald Trump noch immer nicht so wirkt, als sei er im Fall eines Sieges für Joe Biden dazu bereit, seine Niederlage einzugestehen, kommt aus der republikanischen Partei eine Aussage von höchster Stelle. "Definitiv wird es eine friedliche Übergabe der Macht geben", sagt Mitch McConnell, Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, für den Fall, dass Joe Biden die US-Wahl gewinnt. Gefragt von Reportern in Kentucky, wo McConnell Senator ist, erklärt er: "Wir hatten eine friedliche Machtübergabe von 1792 an, alle vier Jahre, wenn wir eine neue Regierung bekamen." Natürlich werde das auch diesmal so sein.
+++ 09:41 FC Southampton: "STOP THE COUNT" +++
Von Tag 1 seiner Amtszeit an prägte Donald Trump mit seinem Umfeld die öffentliche Diskussion mit eigenwilligen Sprüchen. Man denke nur an Kellyanne Conways legendäre "Alternative facts" - als anderes Wort für Lügen. Nun, da das Ende seiner Präsidentschaft nah sein könnte, macht sich der englische Fußballverein FC Southampton Trumps Stil zu eigen. Der Verein hat vorübergehend die Tabellenspitze der Premier League übernommen, allerdings vermutlich nur, solange acht weitere Spiele des achten Spieltags noch ausstehen. Allein fünf Konkurrenten könnten an diesem Wochenende am Tabellenführer vorbeiziehen. Dessen Plädoyer auf Twitter: "STOP THE COUNT"!
+++ 09:10 Georgia: Biden verdoppelt Vorsprung auf Trump +++
In Georgia kann Joe Biden seinen Vorsprung gegenüber Donald Trump nahezu verdoppeln: Beim neuesten Update aus dem umkämpften Swingstate wuchs die Differenz zwischen den beiden Kontrahenten von rund 4400 Stimmen auf aktuell 7.248 Stimmen. Damit sehen Wahlbeobachter auch für Georgia eine reelle Chance, dass im Falle eines Wahlsieges für Biden das Ergebnis so klar ausfällt, dass es nicht automatisch neuausgezählt werden muss. Die automatische Neuauszählung wird bei einer Differenz von 0,5 Prozent oder darunter notwendig. CNN sieht den überraschend guten Verlauf für Biden unter anderem darin begründet, dass sehr viele schwarze Wähler für Biden gestimmt hätten. Georgia schickt 16 Wahlleute ins Wahlgremium und ist für Trump ein "Must Win". Ohne einen Sieg in dem traditionell republikanischen Bundesstaat gibt es für Trump keine Chance auf den Wahlsieg.
+++ 08:27 Pennsylvania zählt - womöglich noch tagelang +++
Pennsylvania kennt keine Gnade: Auch vier Tage nachdem die Wahllokale geschlossen wurden, erklärt die Wahlleitung, dass die endgültige Auszählung noch Tage dauern könnte. Das liegt unter anderem daran, dass noch etwa 100.000 provisorische Stimmen ausgewertet werden müssen, Stimmen also, die erst auf ihre Gültigkeit hin geprüft werden müssen - etwa, weil ein Wähler erst vor kurzem in den Bundesstaat gezogen ist. Nach Darstellung Offizieller kann das pro Stimme bis zu 20 Minuten dauern und muss per Hand erfolgen. Darüberhinaus ist sich die Wahlleitung laut Beobachtern bewusst, dass es derzeit nicht ausreiche, die Seriösität der Auszählung zu zeigen, sondern sie muss gegen massive Vorwürfe verteidigt werden. Dafür werde man sich die nötige Zeit nehmen, so die Offiziellen in Pennsylvania. Beim derzeitigen Trend sehen Analysten Chancen, dass Joe Biden den Abstand zu Donald Trump noch auf mehr als die aktuellen 0,5 Prozentpunkte anheben kann. Das könnte ihn aus der Zone bringen, die automatisch eine Neuauszählung erfordern würde.
+++ 07:29 Biden baut Vorsprung in drei Staaten aus +++
Mit der laufenden Auszählung in den entscheidenden US-Bundesstaaten stehen die Chancen auf einen Wahlsieg für Joe Biden immer besser:
- In Pennsylvania (20 Wahlleute) hat er einen Vorsprung von mehr als 28.000 Stimmen, das sind etwa 0,5 Prozentpunkte. Zu Beginn der Auszählung hatte Präsident Trump dort zeitweilig mit 700.000 Stimmen Vorsprung geführt.
- In Georgia (16 Wahlleute) führt Biden mit knapp 4400 Stimmen, rund 0,1 Prozentpunkte. Hier musste der Demokrat einen Rückstand von 300.000 Stimmen aufholen. Wegen des wahrscheinlich sehr knappen Ergebnisses wird eine Neuauszählung erwartet, das könnte bis Ende November dauern.
- In Arizona (11 Stimmen) kann Donald Trump aufholen und den Vorsprung Bidens auf derzeit knapp 30.000 Stimmen verkürzen. Um das Blatt zu wenden, müsste er allerdings stärker aufholen als es der Fall ist.
- In Nevada (6 Stimmen) kann Biden die Distanz zu Trump weiter ausbauen. Er führt dort mit knapp 23.000 Stimmen
- North Carolina wird mit großer Wahrscheinlichkeit an den Präsidenten gehen. Er führt dort mit 76.000 Stimmen und ist kaum noch einzuholen.
+++ 06:45 CNN-Reporter: Trump "realistischer" bezüglich Wahlausgang +++
Laut einer Quelle von Jim Acosta, dem White House-Chefreporter von CNN, entwickelt US-Präsident Donald Trump mittlerweile eine realistischere Wahrnehmung seiner Chancen. Die Quelle beschreibe, dass Trump sich "realistischer" anhöre angesichts der zunehmenden Führung Bidens in mehreren Bundesstaaten. "Das bedeutet nicht, dass er aufgegeben hat", so Acostas Informant. Joe Biden, Trumps Kontrahent im Rennen um die US-Präsidentschaft, kann seinen Vorsprung im Schlüsselstaat Pennsylvania weiter ausbauen. Laut CNN gehen die Stück für Stück hinzukommenden Briefwahl-Stimmen im Durchschnitt zu 70 bis 80 Prozent an Biden. Das lässt die Möglichkeit, dass Trump seinen Rückstand in der kommenden Zeit aufholen könnte, unwahrscheinlich erscheinen. Ohne einen Sieg in Pennsylvania kann Trump die Wahl nicht mehr für sich entscheiden.
+++ 06:16 Knappes Rennen auch um Senatsmehrheit +++
Auch über die Mehrheit im US-Senat für die kommenden zwei Jahre zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab, das erst im Januar entschieden werden könnte. Der Wettkampf um die beiden Sitze aus Georgia geht in die Stichwahl, wie die Nachrichtenagentur AP meldet. Bislang hielten die Republikaner die Senatsmehrheit mit 53 von 100 Sitzen, an dieser Mehrheit war das Impeachment-Verfahren gegen Donald Trump gescheitert. Nach den Wahlen am Dienstag kommen Demokraten und Republikaner aktuell auf jeweils 48 Stimmen, in Alaska und North Carolina führen allerdings republikanische Senatoren. Wenn die Rennen zu ihren Gunsten ausgehen, würden die Republikaner auf 50 Sitze vorrücken. Die Demokraten müssten dann beide Stichwahlen in Georgia gewinnen, um aufzuholen. Dort erwartet man daher, dass beide Parteien einen aufwändigen Wahlkampf führen werden. Der Senat bestätigt auch Kandidaten für Regierungsposten oder das Oberste Gericht, das macht ihn so relevant für einen Präsidenten. Und wenn Joe Biden - so wie es sich aktuell abzeichnet - die Präsidentenwahl gewinnt, würde das auch die Kontrolle über den Senat bedeuten. Denn bei einem Patt von 50 zu 50 Stimmen dürfte Vizepräsidentin Kamala Harris eingreifen und entscheiden.
+++ 05:38 Biden bereitet hinter den Kulissen bereits Kabinett vor +++
Während sich Joe Biden öffentlich zurückhält, seinen Sieg zu erklären, wird hinter den Kulissen offenbar fest damit gerechnet. Wie die New York Times berichtet, intensiviert das Team des Demokraten bereits seine Planung eines potenziellen Kabinetts deutlich. Demnach könnten die ersten Namen für zu besetzende Posten im Weißen Haus bereits nächste Woche feststehen. Das Team verfolgt dabei Bidens erklärtes Ziel, das diverseste Kabinett der US-Geschichte zu präsentieren. Als oberste Priorität für die Übergangsphase gilt die Vorbereitung von Gesundheitsmaßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie.
+++ 04:58 Biden: "Die Zahlen sind klar, wir werden gewinnen" +++
Fast drei Stunden später als ursprünglich geplant tritt der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden auf die eigentlich für seine Siegesrede vorbereitete Bühne im US-Bundesstaat Delaware. Biden zeigt sich siegessicher: "Die Zahlen sprechen eine klare Sprache, wir werden gewinnen." Zuletzt hatten sich die Trends zu seinen Gunsten deutlich fortgesetzt, er steht mutmaßlich kurz vor dem Sieg. In vier entscheidenden Staaten liegt er vorn. "Wir werden Georgia gewinnen. Wir werden Pennsylvania gewinnen. Wir werden Arizona und Nevada gewinnen", zeigte er sich überzeugt. Er betonte zugleich, es sei noch kein Gewinner ausgerufen worden. Biden sicherte erneut zu, er werde im Fall eines Sieges der Präsident aller Amerikaner sein - auch derjenigen, die bei der Wahl nicht für ihn gestimmt haben. "Wir mögen Gegner sein, aber wir sind keine Feinde." Der 77-Jährige fügte hinzu: "Ich war noch nie so optimistisch über die Zukunft dieser Nation."
+++ 04:14 Trump nimmt Spenden für Wahl-Rechtsstreit, um Schulden zu bezahlen +++
US-Präsident Donald Trump ruft seine Anhänger zu Spenden für Rechtsstreitigkeiten bei der Wahl auf, will mit den Geldern aber auch Wahlkampfschulden abbezahlen - das geht allerdings erst aus dem Kleingedruckten seiner Spendenaufrufe hervor. Angesichts der drohenden Niederlage des Republikaners gegen seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden verschickt sein Wahlkampfteam Mails an Unterstützer, in denen mit wachsendem Druck um Geld gebeten wird. So heißt es in einer dieser Mails vom Freitag: "Bislang hast Du alle unsere E-Mails ignoriert, in denen Du gebeten wurdest, gemeinsam mit uns die Wahl zu verteidigen." Man solle bitte "sofort" dazu beitragen und spenden. Wer auf der Spendenseite nach unten scrollt, findet dort im Kleingedruckten die Information, dass 60 Prozent der Beiträge auf ein Konto fließen, mit dem Wahlkampfschulden abbezahlt werden.
+++ 03:46 Kaum noch Chancen für Trump: Biden zieht in Pennsylvania davon +++
Der demokratische Präsidentschafts-Herausforderer Joe Biden baut seinen Vorsprung im mutmaßlich wahlentscheidenden Staat Pennsylvania weiter deutlich aus. Wie Rich Fitzgerald für Pennsylvanias Allegheny County mitteilt, erhielt Biden in der jüngsten Tranche ausgezählter Wahlzettel 5425 Stimmen mehr als Präsident Donald Trump. Damit wächst Bidens Vorsprung im Staat insgesamt auf 27.130 Stimmen. Der Trend, dass der Demokrat mit jeder weiteren Zählung weiter davonzieht, setzt sich damit unvermindert fort. Experten von CNN halten es für zunehmend unwahrscheinlich, dass Trump den Rückstand noch aufholen kann. Gewinnt Biden die 20 Wahlleute von Pennsylvania, käme er damit über die für den Gesamtsieg erforderlichen 270 Stimmen.
+++ 03:15 Trump holt Tausende Stimmen in Arizona auf +++
Die Wahl im mitentscheidenden Bundesstaat Arizona nähert sich mit einem großen Schritt einer Entscheidung. Nach Stunden des Wartens meldet der bevölkerungsstärkste Wahlbezirk, Maricopa County, Zehntausende Stimmen auf einmal. Donald Trump kann seinen Rückstand auf Joe Biden in dem Staat zwar weiter verringern, dennoch spricht der Trend eher für Biden. Der Demokrat erhält rund 31.000 weitere Stimmen, der republikanische Amtsinhaber rund 38.000, wie CNN berichtet. Damit kommt Trump bis auf knapp 30.000 Stimmen an Biden heran. Aber: Obwohl Trump bei den jüngsten Zählungen meist etwas mehr Stimmen bekam als Biden, müsste er seine Quote für die im County noch verbliebenen Stimmen drastisch verbessern, um den Demokraten noch einzuholen. Das ist, so CNN, "statistisch unwahrscheinlich". Dennoch bleibt das Rennen vorerst "too close to call".
+++ 02:44 Supreme Court: Pennsylvania muss Stimmen getrennt zählen +++
In seiner ersten Entscheidung nach der Präsidentenwahl hat das Oberste Gericht der USA verfügt, dass im Bundesstaat Pennsylvania die nach Schließung der Wahllokale eingetroffenen Stimmzettel getrennt aufbewahrt und ausgezählt werden müssen. Das macht es einfacher, sie nicht bei der endgültigen Auszählung zu berücksichtigen, wenn sie für ungültig erklärt werden sollten. Der Richter Samuel Alito traf die Eilentscheidung auf Antrag der Republikaner. Die Behörden hatten die Stimmzettel allerdings bereits getrennt gesammelt.
+++ 02:18 Trump knackt Marke von 70 Millionen Wählerstimmen - Obama übertroffen +++
Amtsinhaber Donald Trump hat bei der Präsidentschaftswahl inzwischen insgesamt mehr als 70 Millionen Stimmen auf sich vereint. Der Republikaner erreicht damit im sogenannten "Popular Vote", also der simplen Addition aller abgegebenen Wählerstimmen, den zweithöchsten absoluten Wert aller Zeiten bei einer US-Wahl. Während die Zählung noch läuft hat er damit bereits den bis vor dieser Wahl bestehenden Rekord von Barack Obama bei seinem Wahlsieg 2008 übertroffen, er erhielt damals insgesamt 69,5 Millionen Stimmen. Der einzig höhere Wert, der bei einer Wahl erreicht wurde, ist der aktuelle von Herausforderer Joe Biden. Er führt in der Auszählung der absoluten Stimmen mit mehr als 74 Millionen klar vor Trump.
+++ 01:49 Bundesrichter weist Forderung nach Zählstopp in Nevada ab +++
Ein Bundesrichter hat die Forderung von republikanischer Kongress-Kandidaten abgewiesen, die Zählung von Briefwahlstimmen in Nevadas Distrikt Clark County zu stoppen. Wie CNN berichtet, sagte Richter Andrew Gordon, das öffentliche Interesse befürworte keine Unterbrechung dieses Prozesses, die Hunderte, wenn nicht Tausende Wähler, die ihre Stimmen legal abgegeben hätten, ihrer Rechte berauben könnte.
+++ 01:21 Trend gen Entscheidung hält an: Biden baut Pennsylvania-Vorsprung aus +++
Im womöglich wahlentscheidenden Bundesstaat Pennsylvania baut Demokrat Joe Biden seine Führung weiter aus. Wie ein Vertreter des Bezirks Allegheny County um die Metropole Pittsburgh bei CNN mitteilt, erhält Biden aus einer weiteren Tranche dort ausgezählter Stimmen gut 3000 mehr als Amtsinhaber Donald Trump. Biden baut in dem Staat, der 20 Wahlleute entsendet, seine Führung auf 19.584 Stimmen aus. Gewinnt Biden in Pennsylvania käme er auf 273 Wahlleute und hätte damit genug, um Präsident zu werden. Sein Vorsprung ist nach wie vor nicht überwältigend, zwischenzeitlich lag er jedoch mit mehr als 600.000 Stimmen hinten. Durch die Briefwahlstimmen überholte er Trump, der Trend manifestiert sich mit jeder weiteren Auszählung.
+++ 00:37 Trump warnt Biden: Wahlsieg "nicht zu Unrecht beanspruchen!" +++
US-Präsident Donald Trump hat seinen bei der US-Wahl führenden Kontrahenten Joe Biden davor gewarnt, sich als Sieger der Abstimmung auszurufen. "Joe Biden sollte das Amt des Präsidenten nicht zu Unrecht beanspruchen. Ich könnte diese Behauptung auch machen. Gerichtsverfahren beginnen gerade erst!", schrieb Trump bei Twitter. Trump hatte sich bereits in der Wahlnacht am Dienstag vorzeitig zum Sieger erklärt und in den Tagen danach mehrfach gefordert, die Auszählung solle gestoppt werden und auch rechtliche Schritten dazu eingeleitet. Biden hat für den Abend (Ortszeit) eine Rede an die Nation angekündigt.
+++ 23:50 "Gewählter Präsident": Twitter markiert Pro-Biden-Post mit Warnung +++
Inmitten der laufenden Stimmauszählung nach der US-Präsidentschaftswahl hat Twitter einen Beitrag mit einem Warnhinweis versehen, in dem der demokratische Kandidat Joe Biden als "gewählter Präsident" ("president-elect") bezeichnet wurde. "Offizielle Stellen haben das Rennen möglicherweise noch nicht beendet, als dies getwittert wurde", ist in dem Hinweis zu lesen. Biden liegt in den Prognosen derzeit deutlich vor Amtsinhaber Donald Trump, in mehreren wichtigen Bundesstaaten läuft die Stimmauszählung jedoch noch. Autor des Beitrags war der Podcaster Scott Dworkin, der auch Mitbegründer der Anti-Trump-Organisation Democratic Coalition ist. In seinem Tweet bezeichnete Dworkin auch Bidens Vize-Kandidatin Kamala Harris als "gewählte Vizepräsidentin" ("vice president-elect").
+++ 23:08 Biden baut Führung in Georgia deutlich aus +++
Der Stand in Georgia ist extrem knapp. Nach langer Aufholjagd führt Demokrat Joe Biden hier stundenlang nur mit etwa 1500 Stimmen. Nun kommt aus Gwynett County ein deutlicher Schwung dazu: Biden baut seine Führung vor Trump auf 4263 Stimmen aus, wie CNN berichtet. Aufgrund des mutmaßlich bis zuletzt knappen Ergebnisses wird fest davon ausgegangen, dass in Georgia eine Neuauszählung ansteht.
+++ 22:57 Republikaner ziehen wegen Pennsylvania erneut vor Oberstes Gericht +++
Im Streit um Briefwahlstimmen im US-Bundesstaat Pennsylvania sind die Republikaner von Präsident Donald Trump erneut vor den Obersten US-Gerichtshof gezogen. Pennsylvanias Republikaner riefen den Supreme Court in Washington auf, per Eilanordnung eine Zählung von nach dem Wahltag eingegangenen Briefwahlzetteln zu untersagen. Diese Wahlzettel müssten von den anderen abgesondert werden und dürften nicht ausgezählt werden. Pennsylvania hatte wegen der Corona-Pandemie eine Ausweitung der Briefwahl beschlossen. Demnach werden alle Stimmzettel angenommen, die bis zu drei Tage nach dem Wahltag beim Wahlleiter eintreffen, sofern sie den Poststempel vom 3. November tragen. Die Frist läuft damit heute (Ortszeit) aus. Vor der Wahl war dieser Antrag beim Gericht bereits gescheitert - das war jedoch auch vor der Ernennung Amy Coney Barretts.
+++ 22:17 Umkämpfte US-Bundesstaaten kündigen Updates zu noch nicht ausgezählten Stimmen an +++
In einigen Stunden könnte es mehr Klarheit bei der Stimmenauszählung in zwei noch umkämpften US-Bundesstaaten geben:
- In Arizona sollen gegen 3 Uhr MESZ die Ergebnisse von etwa 100.000 Wahlstimmen im Maricopa County bekanntgegeben werden, berichtet die "New York Times". Diese Stimmen könnten entscheidend dafür sein, ob Trump noch eine Chance hat, die 11 Wahlmännerstimmen aus Arizona für sich zu gewinnen. Maricopa County ist das mit Abstand bevölkerungsreichste County des Staates, in dem auch Arizonas Hauptstadt Phoenix liegt. Zuletzt führt in dem südwestlichen Bundesstaat Herausforderer Biden vor Trump.
- Bereits um 1 Uhr MESZ wollen die Behörden laut dem Bericht im ebenfalls noch umkämpften US-Bundesstaat Nevada ein Update zu 63.000 Stimmzetteln aus dem Clark County geben, die noch ausgezählt werden müssen. In Nevada liegt Biden derzeit vor Trump.
- Auch für ein County im US-Bundesstaat Georgia, dem Gwinnett County, werden in den kommenden Stunden Neuigkeiten zu offenen Wahlstimmen erwartet, so die "New York Times". In Georgia liegt Biden derzeit hauchdünn in Führung. Gwinnett County ist ein eher demokratisch geprägter Vorort der Millionenmetropole Atlanta.
+++ 21:48 Dänischer Ex-Regierungschef empfiehlt Trump ehrenvollen Abschied +++
Mit einem launig-süffisanten Tweet hat der ehemalige dänische Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump einen ehrenvollen Abschied aus dem Weißen Haus empfohlen. Rasmussen schrieb an Trumps Twitter-Adresse gerichtet: "Nur ein kleiner Rat ... So ist die richtige Art, ein Amt nach einer Wahlniederlage ehrenvoll zu verlassen." Dazu veröffentlichte Rasmussen ein Foto, das ihn beim Verlassen des Parlaments in Kopenhagen zeigt, nachdem er die Amtsgeschäfte im vergangenen Jahr an seine Nachfolgerin Mette Frederiksen übergeben hatte. Der konservativ-liberale Politiker verband seinen "kleinen Rat" höflich mit einem "Danke für ehrliche Gespräche in den vergangenen vier Jahren". Außerdem bat er Trump, doch weiter mit ihm in Kontakt zu bleiben.
+++ 21:25 Philadelphias Bürgermeister: Trumps Betrugs-Behauptungen sind "unbegründet" +++
Der Bürgermeister von Philadelphia, Jim Kenney, hat Vorwürfe des Wahlbetrugs von US-Präsident Donald Trump entschieden zurückgewiesen. "Wie wir erwartet haben, haben die Wähler und Einwohner von Philadelphia dafür gesorgt, dass unsere Stadt als Beispiel dafür herausragt, wie man eine Wahl korrekt durchführt", sagte Kenney bei einer Pressekonferenz. Die Stimmen würden so lange gezählt, bis jeder gültige Zettel berücksichtigt sei. Er kritisierte, dass "einige, darunter der Präsident, weiter unbegründete Behauptungen über Betrug ausspucken", ohne dafür Beweise vorzulegen. "Was wir hier in Philadelphia gesehen haben, ist Demokratie, schlicht und einfach", sagte Kenney. Philadelphia ist die größte Stadt im Bundesstaat Pennsylvania, der den Ausgang der Wahl entscheiden könnte.
+++ 21:11 Republikaner wollen 60 Millionen Dollar für Klagen aufbringen +++
Das Nationale Komitee der Republikaner will Insidern zufolge mindestens 60 Millionen Dollar aufbringen, um Klagen von Trump gegen die Wahlergebnisse zu finanzieren. Das erfährt die Nachrichtenagentur Reuters von zwei mit dem Vorgang vertrauten Personen.
+++ 20:52 CNN: Trump-Mitarbeiter "suchen neue Jobs" +++
Laut CNN herrscht im Westflügel des Weißen Hauses eine zunehmend panische Atmosphäre. Das nächste Umfeld des Präsidenten würde versuchen, die Frustration Donald Trumps zu managen, berichtet White House Korrespondentin Kaitlen Collins unter Berufung auf Informanten. Der Präsident sei enttäuscht und zornig darüber, dass er in seinem Kampf um die Präsidentschaft "nicht genug unterstützt wird". Keiner im Westflügel, wo sich die offiziellen Büros des Präsidenten befinden, habe ernsthaft gedacht, dass Trump die Wahl verlieren könnte. "Sie suchen auch nach neuen Jobs", so Collins.
+++ 20:25 Trump: "Ich werde niemals aufgeben" +++
US-Präsident Donald Trump gibt sich trotz schwindender Siegeschancen nicht geschlagen. Er werde weiter juristisch vorgehen, "um zu garantieren, dass das amerikanische Volk Vertrauen in unsere Regierung hat", erklärt er in einer vom Weißen Haus herausgegebenen Mitteilung. "Ich werde niemals aufgeben, für euch und unsere Nation zu kämpfen." Trump hält fest am Vorwurf, nach der Präsidentschaftswahl vom Dienstag würden "illegale Stimmen" gezählt. Von Anfang an habe er gesagt, dass nur "legale Stimmen" für das Ergebnis berücksichtigt werden dürften. "Aber wir sind bei diesem grundlegenden Prinzip auf Widerstand von Seiten der Demokraten gestoßen", heißt es in der Erklärung des Präsidenten. Es gehe um die Integrität des gesamten Wahlprozesses.
+++ Was davor geschah, können Sie hier nachlesen. +++
Quelle: ntv.de, jog/fni/dpa/rts/DJ/AFP