Konkurrenz für Harris? Joe Manchin dementiert Gerüchte: Werde nicht kandidieren
22.07.2024, 12:08 Uhr Artikel anhören
Hatte eine Zeit lang sogar in Betracht gezogen, als Unabhängiger gegen Trump und Biden anzutreten: Joe Manchin.
(Foto: picture alliance / abaca)
Nach dem Rückzug Bidens von der Präsidentschaftskandidatur ist die bisherige Vize-Präsidentin Harris als Nachfolgerin naheliegend. Medienberichten zufolge erwägt jedoch auch Joe Manchin, seinen Hut in den Ring zu werfen. Nun spricht der Quertreiber und einstige Demokrat Klartext.
Joe Manchin, Senator aus West Virginia, hat erklärt, dass er nicht mit Kamala Harris um die demokratische Präsidentschaftskandidatur konkurrieren wird. "Ich werde nicht für das Amt des Präsidenten kandidieren", sagte Manchin in einem Interview mit CBS. Allerdings würde er gerne ein "wettbewerbsorientiertes Verfahren" für die Wahl des Kandidaten sehen. "Das ist der Prozess - herauszufinden, ob man den stärksten Kandidaten hat, ob es nun Kamala oder wer auch immer sein könnte". Manchin fügte hinzu, dass er Harris für "absolut zu weit links" halte. "Ich würde gerne sehen, dass sich diese Richtung ändert."
Manchin war und ist ein Quertreiber aus Sicht vieler in der demokratischen Partei. Der Senator bremste und blockierte immer wieder Vorhaben der Biden-Administration, die auf seine Stimme angewiesen waren. Zuletzt gab es in verschiedenen US-Medien Berichte darüber, dass der 76-Jährige in Betracht zieht, mit Harris um die demokratische Präsidentschaftskandidatur zu konkurrieren. Noch am Sonntag, bevor Biden seinen Rückzug selbst bekannt gab, hatte Manchin als fünfter amtierender Senator den Präsidenten zur Aufgabe der Kandidatur aufgefordert und eine "open convention" (offener Parteitag) verlangt.
Dabei würde sich die Veranstaltung Mitte August in eine Art Mini-Vorwahl verwandeln, bei der sich voraussichtlich mehrere Kandidaten zur Wahl stellen würden. Bei den Demokraten kam dieses System aber seit 1968 nicht mehr zum Einsatz.
"Die Demokratie steht jetzt auf dem Spiel"
Allerdings hatte der Senator aus dem republikanisch dominierten West Virginia die Demokratische Partei erst vor zwei Monaten verlassen, seitdem agiert er als Parteiloser im US-Senat. "Mein Engagement, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um unser Land zusammenzuführen, hat mich dazu veranlasst, mich als Unabhängiger ohne Parteizugehörigkeit registrieren zu lassen", erklärte Manchin damals.
Manchin nutzte im Senat regelmäßig seine Chance als Zünglein an der Waage, um Veränderungen an Gesetzen zu erreichen. Speziell beim Inflation Reduction Act, einem Vorhabenpaket, welches Milliardeninvestitionen in den Klimaschutz und den Sozialbereich vorsieht, hatte Manchin lange auf der Bremse gestanden.
Quelle: ntv.de, lme/spl