Politik

Erstmals auch in der Provinz Homs USA bombardieren wieder IS in Syrien

Ein US-Jet landet auf dem Flugzeugträger "George H.W. Bush", der im Persischen Golf stationiert ist.

Ein US-Jet landet auf dem Flugzeugträger "George H.W. Bush", der im Persischen Golf stationiert ist.

(Foto: AP)

Nahezu ununterbrochen sind laut Pentagon die US-Bomber in Syrien im Einsatz. Erstmals wurden nun offenbar auch IS-Stellungen in der Provinz Homs angegriffen. Die irakische Luftwaffe fliegt auch Einsätze - trifft aber eine verbündete Miliz.

Die US-Luftwaffe hat erneut Stellungen der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien angegriffen. Die Kampfjets seien nahezu ununterbrochen im Einsatz, sagte ein ranghoher Vertreter des US-Verteidigungsministeriums in Washington. Nach Angaben von Aktivisten bombardierten die USA und ihre Verbündeten erstmals Ziele in der Provinz Homs.

Washington nannte keine Details zu den Zielen der Angriffe oder den daran beteiligten Staaten. Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte weitete die US-geführte Militärallianz ihren Kampf gegen den IS auf die zentrale Provinz Homs aus. Auch Ziele in der Provinz Aleppo sowie die Stadt Rakka, in der die Extremisten ihr Hauptquartier haben, seien angegriffen worden. Auch rund um die Stadt Tabka, wo IS-Kämpfer einen Luftwaffenstützpunkt besetzt halten, waren demnach Explosionen zu hören.

Gleichzeitig wird nach US-Einschätzungen im Kampf gegen den IS eine Rebellentruppe von bis zu 15.000 Mann benötigt. Deren Aufbau sei Bestandteil des Kampfes gegen den IS, sagte US-Generalstabschef Martin Dempsey. Die USA hatten am Dienstag damit begonnen, IS-Stellungen in Syrien zu bombardieren, und nahmen ab Donnerstag auch vom IS kontrollierte Ölraffinerien ins Visier. Experten zufolge erzielen die Dschihadisten jeden Tag Einnahmen in Millionenhöhe aus dem Verkauf von Öl. Die USA werden bei ihrem Vorgehen gegen den IS in Syrien militärisch von mehreren arabischen Staaten unterstützt.

Im Irak fliegen die USA und andere Staaten, unter ihnen Frankreich, bereits seit Anfang August Luftangriffe. Am Freitag schloss sich auch Großbritannien dem Militärbündnis an. Das Parlament in London stimmte mit großer Mehrheit für eine Beteiligung der Royal Air Force an dem Einsatz im Irak. Auch Dänemark, Belgien und die Niederlande kündigten militärische Unterstützung an.

Irak bombardiert Verbündete

Die irakische Luftwaffe verwechselte derweil bei Bombenangriffen versehentlich IS-Stellungen mit Stützpunkten einer verbündeten Schiitenmiliz. In der Nacht seien acht Kämpfer der vom Schiitenprediger Muktada al-Sadr gegründeten "Friedensbrigade" getötet worden, teile ein Sicherheitsbeamter mit. 17 weitere Kämpfer seien verletzt worden.

Die irakische Luftwaffe hatte IS-Stellungen nahe der Stadt Tikrit rund 160 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad angreifen wollen. Stattdessen sei irrtümlich ein Stützpunkt der "Friedensbrigade" in der Ortschaft Al-Audscha getroffen worden.

Bei einem Gefecht irakischer Bodentruppen mit der IS-Miliz in der Ortschaft Dudschail wurden nach Militärangaben zwei Soldaten getötet. Acht weitere seien verletzt worden. Dudschail liegt rund 60 Kilometer vor Bagdad.

Auch der schiitische Iran drohte den sunnitischen IS-Extremisten im Irak. "Wenn sich die Terrorgruppe unserer Grenze nähert, werden wir tief im irakischen Territorium angreifen und ihr nicht erlauben, sich unserer Grenze zu nähern", zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Irna Heereskommandeur Ahmad Resa Purdestana. Bislang unterstützt Teheran den Kampf gegen den IS mit Waffen und Beratern für die irakischen Regierungstruppen und kurdischen Kämpfer.

Quelle: ntv.de, mli/AFP/dpa

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