Wegen Flucht vor Taliban USA erleichtern Afghanen die Einwanderung
09.11.2021, 08:00 Uhr
Ende November startete der letzte Flug aus dem rheinland-pfälzischen Ramstein, der evakuierte Afghanen in die USA brachte.
(Foto: picture alliance/dpa/U.S. Air Force)
Seit dem Abzug der USA aus Afghanistan erreichen Zehntausende afghanische Flüchtlinge die Vereinigten Staaten. Unter ihnen sind viele ehemalige Unterstützer der US-Truppen. Als Dank will ihnen Washington einen besseren Zugang zur Greencard gewähren.
Die USA erleichtern afghanischen Flüchtlingen die Einwanderung. Wie das Heimatschutzministerium mitteilte, sollen die rund 70.000 Afghanen, die sei dem 30. Juli in den USA eingetroffen sind, erleichterten Zugang zur Aufenthaltserlaubnis - der Greencard - erhalten sowie zu verschiedenen Dokumenten für die Arbeitserlaubnis. Das Programm mit dem Titel "Verbündete willkommen" sieht unter anderem vor, dass Einschreibegebühren, die mehrere Tausend Dollar kosten können, für die afghanischen Flüchtlinge wegfallen.
"Indem wir ihnen vereinfachte Verfahren und einen Erlass der Kosten zubilligen, eröffnen wir unseren afghanischen Verbündeten Möglichkeiten und helfen ihnen, sich in unserem Land schneller ein neues Leben aufzubauen", erklärte Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas. Er erinnerte an die "kostbare Unterstützung" der afghanischen Ortskräfte während des 20 Jahre dauernden US-Militäreinsatzes in Afghanistan.
Nach der Entscheidung zum Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan waren im Sommer mehr als 120.000 Menschen über eine militärische Luftbrücke außer Landes gebracht worden. Zehntausende afghanische Ortskräfte und deren Angehörige blieben aber zurück. Sie hatten mit den internationalen Truppen zusammengearbeitet und fürchten nun die Rache der radikalislamischen Taliban. Diese hatten Mitte August wieder die Macht in Kabul übernommen.
Quelle: ntv.de, mbe/AFP