Politik

"Teil einer neuen Strategie" USA umgarnen China in Nordkorea-Frage

US-Außenminister Tillerson (l.) begrüßte Xi in Palm Beach im Bundesstaat Florida.

US-Außenminister Tillerson (l.) begrüßte Xi in Palm Beach im Bundesstaat Florida.

(Foto: REUTERS)

Die Provokationen Nordkoreas dürften beim ersten Treffen von US-Präsident Trump mit dem chinesischen Staatschef Xi ein Thema sein. Bereits im Vorfeld wirbt Washington mit einer neuen Strategie, in der Peking eine Rolle spielen soll.

Die USA haben China angesichts der Spannungen mit Nordkorea zu mehr Zusammenarbeit aufgefordert. US-Außenminister Rex Tillerson sagte kurz vor Beginn eines Treffens von US-Präsident Donald Trump mit Chinas Präsident Xi Jinping in Florida, China könne "Teil einer neuen Strategie" sein, um das nordkoreanische Atomprogramm zu bremsen. China solle seinen Einfluss auf Nordkorea geltend machen.

Trump äußerte auf dem Flug von Washington nach Florida, wo er Xi treffen sollte, die Erwartung, dass China seine Rolle in dem Konflikt ausbaut. Die Regierung des kommunistischen Landes hatte zuletzt mehrfach mit neuen Raketentests provoziert. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte derweil den Raketentest vom Mittwoch. Mit dem Test habe die Führung in Pjöngjang eine "schwerwiegende Verletzung" ihrer Verpflichtungen begangen, erklärte das Gremium.

Pjöngjang ist derweil nach Aussage seines Botschafters in Russland zu einem "erbarmungslosen Schlag" bereit, falls das Land von den USA provoziert wird. Nordkorea habe die Fähigkeit, "jede Herausforderung durch die USA" zu erwidern, sagte Botschafter Kim Hyong Jun der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge in Moskau. Sein Land sei bereit "selbst auf die kleinste Provokation der Vereinigten Staaten bei Militärmanövern" zu reagieren.

Nordkorea hatte am Mittwoch nach Angaben des südkoreanischen Generalstabs nahe Sinpo an der Ostküste eine ballistische Testrakete in Richtung offenes Meer abgefeuert. Nach etwa 60 Kilometern sei sie ins Japanische Meer gestürzt. Auch das US-Militär bestätigte den Start. Pjöngjang bezeichnete dies als Übung für einen Angriff auf Stützpunkte der US-Armee in Japan.

"Alle Optionen auf dem Tisch"

Nach Angaben des US-Pazifikkommandos handelte es sich vermutlich um eine Mittelstreckenrakete des Typs KN-15. Eine solche Rakete hatte Nordkorea trotz UN-Verbot im Februar getestet. US-Präsident Trump bekräftigte in einem Telefonat mit Japans Ministerpräsidenten Abe, dass "alle Optionen auf dem Tisch liegen", wie Abes Büro in Tokio berichtete.

Der US-Präsident sicherte Japan und Südkorea seine Unterstützung zu. Die USA würden sich und ihre Verbündeten mit allen militärischen Mitteln verteidigen. In einem Interview hatte Trump kürzlich gesagt, notfalls würden die USA das Problem Nordkorea allein und ohne China lösen. China rief zu einer Deeskalation der Lage auf. Alle Parteien sollten sich zurücknehmen und "nichts unternehmen, um die gegenwärtige intensive Situation zu verschärfen", sagte Hua Chunying, Sprecherin des Pekinger Außenministeriums.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen