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Selenskyj verhandelt in Schweden Ukrainer üben schon in Gripen-Kampfjets

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Die Gripen gehen womöglich bald im Einsatz der Ukraine gegen Russland in die Luft.

Die Gripen gehen womöglich bald im Einsatz der Ukraine gegen Russland in die Luft.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im Mai gibt die US-Regierung grünes Licht für die Lieferung von Kampfjets an die ukrainische Armee. Doch der Prozess ist zäh, ein Lieferdatum nicht in Sicht. Bei seinem Besuch in Schweden scheint der ukrainische Präsident Selenskyj deutlich mehr Fortschritte mit einem anderen Modell zu machen.

Die Ukraine spricht nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Schweden über mögliche Kampfjet-Lieferungen. Es gehe um Flugzeuge des Modells Gripen, erklärt Selenskyj nach einem Treffen mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson in der Nähe von Stockholm. Der Gripen - zu Deutsch der Greif- sei der Stolz von Schweden, sagte der ukrainische Staatschef. "Ich glaube fest daran, dass er unsere Freiheit sichern kann."

Erste ukrainische Piloten haben demnach bereits ihre Ausbildung im Kampfjet des schwedischen Herstellers Saab begonnen. Die Lieferung derartiger Flugzeuge an die Ukraine werde auch zentraler Teil seiner Gespräche mit weiteren schwedischen Politikern sein, sagte Selenskyj nach seinem Treffen mit Ministerpräsident Kristersson. Dieser äußerte sich bei dem Termin nicht zu Gripen-Jets. Schweden hatte die ukrainischen Piloten bereits im Juni zu Testflügen mit den Kampfflugzeugen eingeladen, zugleich aber erklärt, man benötige derzeit alle Flugzeuge dieses Modells selbst.

Die Ukraine drängt ihre westlichen Partner schon lange auf die Lieferung moderner Kampfjets, um die russische Luftüberlegenheit zu brechen. Aktuell verfügt Kiew nur über wenige veraltete Sowjetmaschinen. Die derzeitige Bodenoffensive ukrainischer Truppen leidet unter dem fehlenden Schutz aus der Luft und kommt weniger schnell voran als in Kiew erhofft.

"Wunderbare Neuigkeiten"

Allerdings nimmt die Lieferung inzwischen Form an: Die US-Regierung gab am Freitag bekannt, dass sie einverstanden sei mit der Entsendung amerikanischer F-16-Kampfjets aus Dänemark und den Niederlanden an die Ukraine, sobald ukrainische Piloten dafür ausgebildet seien. Dies seien "wunderbare Neuigkeiten", schrieb der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow auf der Plattform, die früher Twitter hießt.

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Wann die ukrainischen Piloten ihre Ausbildung abschließen werden, ist derzeit noch unklar. Womöglich kann sie diesen Monat unterstützt von elf Ländern beginnen. Einen genauen Liefertermin für die F-16-Jets gibt es daher noch nicht. Die Ukraine glaubt nicht, dass die Lieferung noch dieses Jahr geschieht.

Die US-Regierung hatte bereits im Mai grundsätzlich grünes Licht für die Lieferung solcher Jets an die Ukraine gegeben. Die Niederlande und Dänemark sind federführend bei Plänen, ukrainische Piloten an den Kampfjets auszubilden.

Quelle: ntv.de, chr/rts/AFP/dpa

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