"Wir sind hier ein Gegenmodell" Wien zieht Landtagswahl wegen FPÖ vor
17.01.2025, 16:06 Uhr Artikel anhören
Bürgermeister Ludwig (r.) und Vize Wiederkehr lassen früher in Wien wählen.
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In Österreich steht die rechtspopulistische FPÖ kurz davor, den Kanzler zu stellen. Das traditionell eher rote Wien mit der SPÖ an der Spitze will den Protest gegen die Entwicklung einsammeln und zieht die Wahl in der Hauptstadt und dem Bundesland vor.
Angesichts des sich abzeichnenden Einzugs der rechten FPÖ ins Kanzleramt von Österreich wird die innenpolitisch bedeutsame Landtagswahl in Wien auf den 27. April vorgezogen. Die Republik stehe an einem Scheideweg, sagte SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig. "Wir sind hier ein Gegenmodell zu dem, was auf Bundesebene geschieht." Wien ist Hauptstadt und Bundesland zugleich. Die Zwei-Millionen-Metropole ist eine Hochburg der Sozialdemokraten.
Werte wie Freiheit und Zusammenhalt seien durch einen möglichen FPÖ-Kanzler Herbert Kickl in Gefahr, erklärte Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr von den liberalen NEOS in dem gemeinsamen Statement auf der Plattform X.
Ursprünglich war die Wahl für den Herbst geplant. Aktuell befindet sich die FPÖ auf Bundesebene in Koalitionsverhandlungen mit der konservativen ÖVP. Die Gespräche könnten schon in wenigen Wochen in ein gemeinsames Regierungsprogramm münden.
Bei der Wahl 2020 war die SPÖ mit 41,6 Prozent stärkste Kraft geworden. Die ÖVP war mit 20,4 Prozent auf Platz zwei gekommen und hatte ihren Anteil mehr als verdoppelt. Dritter waren die Grünen mit 14,8 Prozent vor den NEOS mit knapp 7,5 Prozent. Die konservative FPÖ war im Vergleich zur Abstimmung 2015 von damals fast 23,7 auf 7,1 Prozent eingebrochen.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa