Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:49 Ukraine korrigiert sich: Sieben getötete Dorfbewohner doch nicht in Evakuierungskorridor +++
Die Ukraine korrigiert ihre Darstellung zum Tod von sieben Menschen (siehe Ticker-Eintrag von 19:56 Uhr): Die Frauen und Kinder aus dem Ort Peremoha seien entgegen den ursprünglichen Angaben des ukrainischen Geheimdienstes nicht in einem mit Russland vereinbarten Evakuierungskorridor gewesen, teilt das Verteidigungsministerium mit. Die Personen hätten versucht, alleine zu fliehen. Der Geheimdienst hatte zunächst berichtet, sie seien in einem mit Russland vereinbarten "grünen Korridor" gewesen, als sie von russischen Kräften angegriffen worden seien.
+++ 23:18 Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrats: Litauen wird Putins nächstes Ziel +++
Der Sekretär des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrates Oleksiy Danilov sagt: Litauen wird Wladimir Putins nächstes Ziel sein, sollte Russland den Krieg gegen die Ukraine gewinnen.
+++ 22:49 Melitopol: Besatzer machen wohl Oppositionspolitikerin zur neuen Bürgermeisterin +++
Nach der Entführung des Bürgermeisters der südukrainischen Stadt Melitopol haben die russischen Besatzer einem Medienbericht zufolge eine eigene Bürgermeisterin ernannt. Demnach handelt es sich um Galina Daniltchenko, pro-russische Abgeordnete des Stadtrates, wie der ukrainische Internet-Fernsehsender Hromadske berichtet. Dabei verwies er auf ein Video im Internet, in dem Danilchenko die lokalen Behörden und Abgeordneten aufforderte, sich "an die neue Realität anzupassen", "die Situation nicht zu destabilisieren und sich nicht an extremistischen Aktivitäten zu beteiligen". Letzteres meint nach Angaben des Senders Demonstrationen mit ukrainischen Fahnen. Iwan Fedorow, der Bürgermeister von Melitopol, war am Vortag von einer Gruppe von "zehn Besatzern" verschleppt worden, wie das ukrainischen Parlament mitteilte.
+++ 22:30 Ukraine: 13.000 Menschen aus mehreren Städten evakuiert +++
Nach ukrainischen Angaben sind am heutigen Samstag rund 13.000 Menschen aus mehreren Städten des Landes evakuiert worden. Das seien fast doppelt so viele wie am Vortag, erklärt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. Es sei aber niemandem gelungen, die belagerte Stadt Mariupol zu verlassen.
+++ 21:39 Satellitenbilder zeigen große Zerstörungen in Mariupol +++
Satellitenbilder zeigen einem US-Anbieter zufolge gravierende Schäden an ziviler Infrastruktur und Wohngebäuden in der südukrainischen Stadt Mariupol. Dutzende Hochhäusern seien schwer beschädigt worden und es habe Brände gegeben, erklärt der Anbieter der Bilder, das US-Unternehmen Maxar Technologies. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte zuvor gesagt, Mariupol sei von russischen Streitkräften belagert worden, stehe aber noch unter ukrainischer Kontrolle. Der Stadtrat von Mariupol hatte am Freitag gesagt, mindestens 1582 Zivilisten in der Stadt seien infolge des russischen Beschusses und einer 12-tägigen Belagerung getötet worden.
+++ 21:06 Weitere Evakuierungen - Abbruch der Aktion in Mariupol +++
In der von der russischen Armee belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine ist nach russischen Angaben ein neuer Anlauf zur Evakuierung von Zivilisten gescheitert. 50 Busse hätten wegen Beschusses nicht abfahren können, sagte Generaloberst Michail Misinzew aus dem Verteidigungsministerium der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Mehrere orthodoxe Geistliche hätten sich bereiterklärt, die Bewohner beim Verlassen der belagerten Stadt zu begleiten. Russland beschuldigte ukrainische "Nationalisten". Das ließ sich nicht überprüfen. Das ukrainische Innenministerium teilte mit, Grenzschutzbeamte hätten 15 russische Soldaten bei einem Angriff auf Mariupol getötet. Auf anderen Korridoren kamen Evakuierungen nach Angaben beider Seiten aber zustande: Aus dem Gebiet Sumy mit den Städten Sumy, Lebedyn, Konotop, Trostjanez und mehreren Dörfern wurden laut Regionalverwaltung mehr als 10.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Laut ukrainischem Innenministerium wurden rund 200 Menschen aus der Kleinstadt Wuhledar im Donezker Gebiet evakuiert. Aus den nordwestlichen Vororten von Kiew hätten zudem mindestens 60 Kleinbusse Menschen in Sicherheit gebracht. Der Kiewer Gebietsverwaltung zufolge waren es rund 4000 Menschen.
+++ 21:02 Bundesregierung setzt Taskforce für Sanktionen ein +++
Die Bundesregierung richtet eine Taskforce ein, um die Umsetzung von Sanktionen gegen russische Firmen und Oligarchen besser zu koordinieren. Das Sanktionspaket gegen Russland und Belarus "muss nun lückenlos umgesetzt werden", sagte eine Sprecherin der Bundesregierung. An der Arbeitsgruppe sollen Vertreter zahlreicher Behörden und Ministerien beteiligt sein. Das Bundeskanzleramt übernehme auf direkte Bitte von Bundeskanzler Olaf Scholz eine übergeordnete koordinierende Rolle. Geleitet werde die Taskforce von Jörg Kukies, Staatssekretär im Kanzleramt. Die genaue Zuständigkeitsverteilung werde im Moment zwischen den Ressorts festgelegt, hieß es. Die Taskforce solle auch Ansprechpartner für die internationale Zusammenarbeit sein.
+++ 20:24 Moskau: Humanitäre Lage in einigen ukrainischen Städten katastrophal +++
Die humanitäre Lage in der Ukraine verschlechtert sich einem ranghohen Mitarbeiter des russischen Verteidigungsministeriums zufolge weiter rapide. In einigen Städten habe dies katastrophale Ausmaße angenommen, zitiert die Agentur Ria Michail Misintsew, den Chef des Nationalen Verteidigungs-Kontrollzentrums. Die Agentur Interfax zitiert das Ministerium mit den Worten, die Ukraine habe sich erneut geweigert, humanitäre Korridore nach Russland zu öffnen.
+++ 19:56 Ukraine: Sieben Dorfbewohner bei Evakuierung erschossen +++
Die Ukraine wirft Russland vor, bei der Evakuierung eines Dorfes östlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew sieben Bewohner getötet zu haben. Die Dorfbewohner hätten Peremoha verlassen wollen, als es zu einem Beschuss gekommen sei, teilte der Geheimdienst mit. Die Angaben ließen sich nicht überprüfen. "Der Schutz von Zivilisten in bewaffneten Konflikten ist durch das humanitäre Völkerrecht geregelt", hieß es in der Facebook-Mitteilung. Vorsätzliche Angriffe seien deshalb mit Kriegsverbrechen gleichzusetzen.
+++ 19:25 Mindestens 130.000 Kriegsflüchtlinge haben Deutschland erreicht +++
Seit Beginn des russischen Angriffs sind fast 123.000 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. Das gab das Bundesinnenministerium bekannt. Das seien Zahlen der Bundespolizei, die momentan verstärkt kontrolliere, sagte ein Sprecher. Da aber keine festen Grenzkontrollen an den Binnengrenzen stattfänden, könne die Zahl der nach Deutschland eingereisten Kriegsflüchtlinge tatsächlich bereits wesentlich höher sein. Nach UN-Angaben haben bereits mehr als 2,5 Millionen Menschen aus der Ukraine im Ausland Zuflucht gesucht. Die meisten blieben zunächst in den Nachbarländern.
+++ 19:10 USA stocken Militärhilfen für Ukraine auf +++
US-Präsident Joe Biden hat die Freigabe von Waffenlieferungen und Militärhilfe für die Ukraine in Höhe von 200 Millionen Dollar angeordnet. Das teilte das Weiße Haus mit. Biden hatte erst vor zwei Wochen - unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskriegs - Soforthilfen über 350 Millionen Dollar für die ukrainischen Streitkräfte bewilligt. Dem US-Verteidigungsministerium zufolge sind die damit bereitgestellten Waffen, darunter moderne Panzerabwehrlenkwaffen vom Typ Javelin, inzwischen bereits an die Ukraine geliefert worden. Seit Anfang vergangenen Jahres summiert sich die US-Militärhilfe für die Ukraine inzwischen auf rund 1,2 Milliarden Dollar, wie aus einer Aufstellung des Außenministeriums hervorgeht. Der US-Kongress verabschiedete zudem vor wenigen Tagen als Teil des Haushalts auch ein Paket für humanitäre und militärische Hilfen in Höhe von 13,6 Milliarden US-Dollar für die Ukraine. Biden will das Haushaltsgesetz voraussichtlich kommende Woche unterschreiben. Bis zu einer Auszahlung der Hilfen kann aber noch Zeit vergehen.
+++ 18:42 Russland meldet Zerstörung Dutzender Militäreinrichtungen +++
Die russische Armee reklamiert für sich die Zerstörung von 79 Militäranlagen am heutigen Tag. Darunter seien vier Kommando- und Kontrollzentren der ukrainischen Streitkräfte gewesen, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Angriffe seien zudem auf sechs Munitions- und Treibstoffdepots geflogen worden. Außerdem seien ein ukrainischer Kampfhubschrauber vom Typ Mi-24 und drei Drohnen abgeschossen worden. Diese Angaben ließen sich nicht überprüfen. Seit Kriegsbeginn vor mehr als zwei Wochen wurden dem Sprecher zufolge insgesamt 3593 ukrainische Militärobjekte zerstört. Russland behauptet, nur militärische Ziele und keine zivilen Objekte anzugreifen. Die Vereinten Nationen haben dagegen eigenen Angaben zufolge Informationen über den völkerrechtswidrigen Einsatz von Streumunition durch russische Truppen im Ukraine-Krieg. Den UN sind nach eigenen Angaben zudem 26 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine bekannt, bei denen zwölf Menschen gestorben seien.
+++ 18:32 Russland schließt seine Börse die dritte Woche +++
Wegen der beispiellosen Sanktionen gegen Russland bleibt die Moskauer Börse auch die dritte Woche in Folge geschlossen. Vom 14. bis 18. März werde es keinen Aktienhandel gegeben, teilte der wichtigste russische Handelsplatz der Agentur Tass zufolge mit. Nach dem bisher letzten Öffnungstag der Moskauer Börse am 25. Februar hatten die Anteilsscheine russischer Unternehmen zunächst massiv an Wert verloren, bevor sie vom Handel ausgesetzt wurden. Auch etliche börsengehandelte Indexfonds mit russischen Werten werden derzeit nicht gehandelt. Zudem wollen einige globale Indexanbieter wie MSCI russische Titel aus ihren Indizes verbannen.
+++ 18:14 Selenskyj registriert russischen Kursschwenk in Verhandlungen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht in Russlands Verhandlungsführung mittlerweile einen "grundlegend anderen Ansatz". Hätten die Vertreter Moskaus zunächst nur "Ultimaten gestellt", habe man "angefangen zu reden", sagte er. Er sei "froh", ein "Signal aus Russland erhalten" zu haben. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Vortag gesagt: "Da sind gewisse positive Veränderungen, haben mir unsere Unterhändler berichtet." Die Verhandlungen würden "nun auf fast täglicher Basis geführt". Delegationen aus Kiew und Moskau waren in den vergangenen zwei Wochen drei Mal persönlich zu Gesprächen in Belarus zusammengekommen. In Bezug auf Sicherheitsgarantien werde die Ukraine "nach diesem blutigen Krieg Russland nicht vertrauen können". Sicherheitsgarantien müssten von ausländischen Partnern angeboten werden.
+++ 17:49 Russland schickt Experten ins AKW Saporischschja +++
In besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja sind nach Angaben aus Kiew Experten aus Russland eingetroffen. Elf Beschäftigte des russischen Staatskonzerns Rosatom hätten das AKW im Südosten der Ukraine erreicht, darunter seien zwei Ingenieure, teilte das staatliche Unternehmen Enerhoatom mit. Vertreter einer selbst ernannten militärisch-zivilen Verwaltung hätten erklärt, dass die Gruppe die Sicherheit der Anlage bewerten solle und auch für Reparaturarbeiten zuständig sei. Rosatom bestätigte, "dass eine Gruppe mehrerer russischer Experten" dem ukrainischen Fachpersonal "beratend zur Seite" stehe. Verwaltung und Betrieb lägen in der Hand der Ukraine. Das gelte auch für das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl. Russische und ukrainische Spezialisten tauschten sich regelmäßig aus.
+++ 17:27 Papst Franziskus: "In Gottes Namen, hört auf!" +++
Papst Franziskus hat erneut das Ende des Krieges in der Ukraine gefordert und auf das Leid der Kinder hingewiesen. In einem Tweet schrieb das Oberhaupt der katholischen Kirche: "«Nie wieder Krieg! Denkt vor allem an die Kinder, an diejenigen, denen die Hoffnung auf ein würdevolles Leben genommen wird: tote oder verletzte Kinder, Waisen; Kinder, die als Spielzeug Kriegsreste haben... In Gottes Namen, hört auf!" Der Vatikan setzt sich für eine Waffenpause ein und bietet sich den Ukrainern und den angreifenden Russen als Vermittler an. "Krieg ist Wahnsinn, er muss beendet werden!", sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, die Nummer zwei des Kirchenstaates, der Plattform "Vatican News". "Wir müssten ein Herz aus Stein haben, um teilnahmslos zu bleiben und zuzulassen, dass diese Zerstörung weitergeht, dass weiterhin Flüsse von Blut und Tränen fließen."
+++ 16:53 Ukraine streicht Steuern auf Benzin und Diesel +++
Zur Stützung der heimischen Wirtschaft hat die Ukraine die Steuern auf Diesel und Benzin abgeschafft. "Das wird nicht nur im Zusammenhang mit der Aussaat gemacht, die wie immer sehr schnell, unverzüglich begonnen werden muss", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj. Der Schritt soll auch dafür sorgen, dass es keinen Treibstoffmangel gebe und die Preise stabil blieben. Das betreffe sowohl die Mineralölsteuer als auch die Mehrwertsteuer. Seit dem russischen Angriff waren Benzin und Diesel aufgrund der hohen Nachfragen in vielen Landesteilen ausgegangen. Zudem wurde in vielen Regionen eine Rationierung eingeführt und die Abgabe an Tankstellen auf 20 Liter pro Fahrzeug begrenzt.
+++ 16:40 Rund 200.000 Kriegsflüchtlinge - Prag ruft EU zu Hilfe +++
Tschechien hat wegen der vielen ankommenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine offiziell die EU um Hilfe gebeten. Man habe im Rahmen des EU-Zivilschutz-Mechanismus Wohncontainer für die Unterbringung von bis zu 50.000 Menschen angefragt, teilte Feuerwehrsprecherin Pavla Jakoubkova in Prag mit. "Jeder frei werdende Platz ist sofort belegt." Es drohe, dass man Neuankömmlingen demnächst nur noch eine Notunterkunft in Turnhallen oder Zeltlagern anbieten könne. Bisher wurden die meisten in Wohnungen und Hotels untergebracht. Die Behörden schätzen anhand von Mobilfunkdaten, dass bisher rund 200.000 ukrainische Flüchtlinge in Tschechien angekommen sind. Etwa die Hälfte der Flüchtlinge sind Kinder. Unter den Erwachsenen überwiegen mit einem Anteil von 80 Prozent die Frauen. Die Regierung hatte Anfang März den nationalen Notstand ausgerufen.
+++ 16:21 Fitch rechnet mit Zahlungsausfall von 23 russischen Rohstoff-Konzernen +++
Die Ratingagentur Fitch stuft die Kreditwürdigkeit von 28 russischen Rohstoffkonzernen herab. Sie hält einen "Zahlungsausfall jeglicher Art für wahrscheinlich". Betroffen sind unter anderem der Gasriese Gazprom, der Ölkonzern Lukoil sowie die Bergbauunternehmen Rusal, Polyus und Evraz. Die neue Einstufung "hauptsächlich CC" bedeutet, dass es "wahrscheinlich" ist, dass diese Unternehmen ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen. Drei große Ratingagenturen hatten Anfang März die langfristigen Schulden Russlands in die Kategorie der Länder eingestuft, die ihre Schulden aufgrund zunehmender Sanktionen gegen das Land möglicherweise nicht mehr zurückzahlen können. Fitch senkte die Bonitätsnote später weiter ab, was bedeutet, dass die Gefahr eines Staatsbankrotts in ihren Augen "unmittelbar bevorsteht".
+++ 15:51 Ukraine beziffert eigene Verluste +++
Die Ukraine hat erstmals Angaben über in den Kämpfen mit russischen Truppen getöteten Soldaten gemacht. Demnach haben bislang rund 1300 Soldaten ihr Leben verloren, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte. Außerdem existierten einige kleinere Ortschaften nicht mehr. Am gestrigen Freitag hätten sich 500 bis 600 russische Soldaten ergeben. Russland werde die Hauptstadt Kiew nur dann einnehmen können, wenn es die Stadt dem Erdboden gleichmache. Unterhändler von Russland und der Ukraine hätten mit Gesprächen über konkrete Punkte begonnen, statt sich gegenseitig Ultimaten zu stellen. Selenskyj sagt außerdem, er begrüße die Vermittlungsbemühungen des israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett und habe diesem Gespräche in Jerusalem vorgeschlagen.
+++ 15:35 Putin wirft Kiew Verstöße gegen das Völkerrecht vor +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hat im Telefonat mit Bundeskanzler Scholz und Frankreichs Staatschef Macron (siehe 14.44 Uhr) der Ukraine Verstöße gegen das Völkerrecht vorgeworfen. So verfolge Kiew Andersdenkende, nutze Zivilisten als Schutzschilde und stationiere in Wohngebieten sowie in der Nähe von Krankenhäusern, Schulen und Kindergärten schwere Waffen, zitiert die Agentur Ria Nowosti aus einer Kreml-Mitteilung. Weiter hieß es, Putin habe kritisiert, dass ukrainische Kämpfer ("Kämpfer nationalistischer Bataillone") systematisch Operationen zur Rettung der Bevölkerung behinderten. Zudem schüchterten sie Zivilisten ein, wenn Russland versuche, diese zu evakuieren. Er habe Scholz und Macron aufgefordert, in Kiew zu einer Abkehr von diesem Handeln zu drängen.
+++ 15:19 Selenskyj-Berater: Ukrainer in Nicht-Kriegsgebieten sollen wieder arbeiten gehen +++
Der Berater des ukrainischen Präsidenten fordert die Bewohner der vom Krieg nur wenig betroffenen westlichen und zentralen Landesteile zur Rückkehr an den Arbeitsplatz auf. "Wenn ihr nicht zu arbeiten anfangt und die Wirtschaft anläuft, wird bald niemand mehr Geld haben", sagte Olexij Arestowytsch. Andernfalls werde es einen baldigen sozialen und darauf einen politischen Kollaps geben. Schätzungen der Zentralbank zufolge ist aufgrund des Kriegs die ukrainische Wirtschaftsleistung bereits um etwa die Hälfte eingebrochen.
+++ 15:01 Atomdeal mit dem Iran steht wegen Russland wieder auf der Kippe +++
Russland setzt nach Auffassung der anderen Verhandlungspartner eine Einigung im den den Atomverhandlungen mit dem Iran aufs Spiel. "Niemand sollte versuchen, die JCPoA-Verhandlungen auszunutzen, um Zusicherungen zu erhalten, die unabhängig vom JCPoA sind", hieß es aus Kreisen der Verhandler aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien. "Dies birgt die Gefahr, das der Deal platzt." Die Gespräche mussten nach neuen Forderungen Russlands kurz vor der Ziellinie unterbrochen werden. Russland verlangt Garantien, dass westliche Sanktionen im Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Ukraine nicht die wirtschaftlichen und militärischen Beziehungen zwischen dem Iran und Russland behindern. Die Länder riefen dazu auf, das Abkommen "mit äußerster Dringlichkeit" abzuschließen.
+++ 14:44 Scholz und Macron drängen Putin erneut zu Waffenruhe +++
In dem Telefonat mit Russlands Präsident Wladimir Putin haben Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron einmal mehr auf einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine und auf einen Einstieg in eine diplomatische Lösung des Konflikts gedrungen. Das Gespräch dauerte nach Angaben des Bundeskanzleramtes 75 Minuten. Über weitere Inhalte sei Stillschweigen vereinbart worden. Zuvor hatte Scholz bereits mit den ukrainischen Staatschef Selenskyj telefoniert. Den Angaben zufolge ließ sich der Kanzler dabei über die Einschätzung der Lage informieren.
+++ 14:21 Tönnies warnt vor Einbruch der Fleischversorgung +++
Deutschlands größter Fleischproduzent Tönnies warnt vor den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Fleischversorgung. Die Kämpfe würden sowohl die Lieferungen von Fleisch aus der Ukraine, Futtermittel für die heimische Mast als auch Lieferketten beeinflussen, was zu Engpässen führen werde, heißt es in einem "Not-Brief" des Unternehmens an seine Kunden, der ntv vorliegt. "Auf Grund der Knappheit der Schlachttiere besteht die konkrete Gefahr kurzfristig aus der Versorgungsfähigkeit zu laufen", heißt es. Damit verbunden verlangte Tönnies eine sofortige Anpassung der Preise nach oben.
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+++ 13:57 Selenskyj: Moskau schickt neue Truppen in Ukraine +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt in einer Fernsehansprache, Russland entsende neue Truppen in die Ukraine. Die russische Armee habe die größten Verluste seit Jahrzehnten erlitten. Die ukrainische Armee habe 31 taktische Einheiten Russlands kampfunfähig gemacht. Selenskyj fordert zudem die sofortige Freilassung des Bürgermeisters der Stadt Melitopol, der nach Darstellung der Ukraine von russischen Kräften entführt worden ist. Er habe mit Bundeskanzler Olaf Scholz und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron darüber gesprochen, dass für eine Freilassung Druck auf Russland ausgeübt werden solle.
+++ 13:46 "Das alte Leben ist beendet" - Aeroflot-Vizechef verlässt Russland +++
Der Vizechef der größten russischen Fluglinie Aeroflot, Andrej Panow, verkündet seinen Ausstieg und deutet einen Zusammenhang zum Ukraine-Krieg an. "Wir sind aus Russland ausgereist. Ich habe Aeroflot verlassen. Das alte Leben ist beendet", schreibt Panow bei Facebook. Er war seit 2018 als stellvertretender Generaldirektor für Strategie, Service und Marketing des Staatsunternehmens zuständig.
+++ 13:31 Rot-Kreuz-Mitarbeiter berichtet von verzweifelter Lage in Mariupol +++
Die Lage im eingekesselten Mariupol wird immer katastrophaler. Wie ein Mitarbeiter des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz vor Ort berichtet, erzählen viele der Bewohner, dass sie kein Essen mehr für ihre Kinder haben. Diabetes- und Krebs-Patienten fehle Medizin, und es gebe keine Möglichkeit, diese in der Stadt aufzutreiben. "Die Menschen werden krank wegen der Kälte." Die Mitarbeiter vor Ort hätten im Büro Zuflucht gesucht und alles Essen dorthin gebracht, so dass sie noch Nahrung "für einige Tage" hätten. Da sie noch etwas Kraftstoff für die Generatoren hätten, gebe es auch 3-4 Stunden am Tag Elektrizität. Mariupol ist seit Tagen belagert, es gibt keine Elektrizität, Wasser und Gas.
+++ 13:09 Expertin befürchtet Partisanenkrieg +++
+++ 13:03 Habeck will bis Herbst raus aus russischer Kohle +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will Deutschland bis zum Herbst unabhängig von russischer Kohle machen und bis Ende des Jahres weitgehend unabhängig von russischem Öl. "Jeden Tag, ja faktisch jede Stunde verabschieden wir uns ein Stück weit von russischen Importen", sagt Habeck der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Wenn es gelingt, sind wir im Herbst unabhängig von russischer Kohle und Ende des Jahres nahezu unabhängig von Öl aus Russland."
+++ 12:56 Scholz und Macron telefonieren mit Putin +++
Zur Stunde telefonieren Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dies gibt die französische Regierung bekannt.
+++ 12:52 Belarus: Kampfgruppen sichern Grenzen gegen Angriffe +++
Angeblich zur Sicherung gegen ukrainische Angriffe entsendet das autoritär regierte Belarus fünf Kampfgruppen an seine südliche Grenze. Die Einheiten sollten gemeinsam mit Grenzschutztruppen verhindern, dass "nationalistische bewaffnete Formationen" aus der Ukraine nach Belarus einsickern, sagt Vizeverteidigungsminister Viktor Gulewitsch einer Mitteilung zufolge.
+++ 12:23 Russland droht mit Angriffen auf westliche Waffenlieferungen +++
Russland hat mit Angriffen auf westliche Waffenlieferungen in der Ukraine gedroht. Moskau habe die USA gewarnt, dass das "orchestrierte Hereinpumpen von Waffen durch eine Reihe von Staaten nicht nur ein gefährlicher Schritt ist, sondern diese Konvois auch zu legitimen Zielen" für Angriffe der Armee mache, sagte Vize-Außenminister Sergej Rjabkow im russischen Staatsfernsehen.
+++ 12:23 Özdemir: Putin setzt Hunger als Kriegsmittel ein +++
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, Hunger als Kriegsmittel einzusetzen. Es sei eine klare Strategie, dass er Preissteigerungen und Verknappungen an den Agrarmärkten gezielt provoziere, sagt der Grünen-Politiker im Deutschlandfunk. "Dass im 21. Jahrhundert gezielt Getreidespeicher abgebrannt werden, Produktionsanlagen, Transportinfrastruktur, um den Hunger als Mittel zu benutzen, um uns die Ukraine erst mal, aber natürlich auch uns alle in die Knie zu zwingen, das sollte all diejenigen vielleicht prägen in ihrem Denken, die immer noch glauben, dass man mit autoritären Herrschern besonders nett sein muss, um sie dann wohlgesonnen zu stimmen." Gestern habe er mit seinem ukrainischen Ministerkollegen Roman Leshchenko telefoniert, so Özdemir: "Der sitzt hinter Sandsäcken, muss permanent seinen Amtssitz wechseln, weil er davon ausgehen muss, dass Teil der russischen Strategie ist, solche Menschen wie ihn zu töten, um eben dafür zu sorgen, dass Hunger als Mittel in der Ukraine eingesetzt wird."
+++ 12:11 Ifo erwartet negative Auswirkungen für Russland +++
Die geplanten neuen westlichen Sanktionen gegen Russland werden aus Sicht des Ifo-Instituts weitere negative Auswirkungen für Russland haben. Ein Entziehen des sogenannten Meistbegünstigtenstatus komme faktisch einem Ausschluss aus der Welthandelsorganisation (WTO) sehr nahe, sagt die Leiterin des Ifo-Zentrums für Außenwirtschaft, Lisandra Flach. Die Importzölle würden nicht gleich steigen, so Flach. Aber ohne den Meistbegünstigtenstatus wären die Handelspartner flexibler beim Erhöhen von Zöllen oder weiteren Handelsbarrieren.
+++ 12:03 Israel riet Ukraine nicht zum Einlenken +++
Vertreter der Ukraine und Israels widersprechen israelischen Medienberichten, nach denen Israels Regierungschef Naftali Bennett die Ukraine zum Einlenken gegenüber Russland gedrängt haben soll. Israel empfehle der Ukraine nicht, Forderungen der Russischen Föderation zuzustimmen, erklärt der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak auf Twitter. "Dies ist aus militärischen und politischen Gründen unmöglich. Im Gegenteil: Israel fordert Russland auf, die Ereignisse angemessener zu bewerten." Auch ein hochrangiger Vertreter Israels bezeichnet entsprechende Darstellungen als falsch. Bennett habe dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu keinem Zeitpunkt geraten, einen Deal mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin anzunehmen.
+++ 11:43 Luftangriffe auf Ziele in der Westukraine +++
Bei Angriffen hat die russische Luftwaffe nach Angaben aus Kiew auch Ziele in der Westukraine angegriffen. Mindestens sechs Langstreckenbomber des Typs Tupolew Tu-95 hätten Luft-Boden-Raketen gegen Ziele in Luzk und Iwano-Frankiwsk eingesetzt. Das russische Militär hatte den Beschuss der militärischen Ziele nahe der beiden Orte am Freitag gemeldet. Medienberichten von heute zufolge wurde in Luzk eine Fabrik zur Reparatur von Triebwerken von Kampfflugzeugen getroffen. Auch die zentralukrainische Stadt Dnipro, die früher Dnjepropetrowsk hieß, sei angegriffen worden.
+++ 11:24 Experte: Kiew ist nicht eingekesselt +++
+++ 11:13 Moskau erklärt sich zu Gesprächen mit USA bereit - sieht bei diesen aber keinen Willen +++
Russland sei zur Wiederaufnahme von Gesprächen über Waffenkontrollen mit den USA bereit, wenn die US-Regierung darauf vorbereitet sei, zitiert die russische Nachrichtenagentur RIA den stellvertretenden Außenminister Sergej Ryabkow. Russland und die USA stünden in ständigem Kontakt. Doch aus Sicht des Kreml seien keine Zeichen erkennbar, dass die US-Regierung einen Dialog über die Ukraine fortsetzen wolle. Die russischen Vorschläge zu Sicherheitsgarantien, die den USA und der NATO vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine übermittelt worden waren, seien wegen der völlig veränderten Lage nicht mehr gültig, berichtet die russische Agentur Tass unter Berufung auf das Außenministerium in Moskau.
+++ 11:08 Moskau warnt vor NATO-Verstärkung im Baltikum +++
Russland warnt vor einer weiteren Stärkung der NATO-Präsenz im Baltikum. "Der Aufbau von NATO-Truppen und -Infrastruktur direkt an unseren Grenzen sowie Pläne für ihren dauerhaften Einsatz sind offen gesagt eine Provokation und führen zu einer deutlichen Zunahme der Konfrontation im Baltikum", sagt der Direktor für Europapolitik im russischen Außenministerium, Sergej Beljajew, der Agentur Interfax. Als Vorwand diene eine "weit hergeholte" russische Drohung. "Wir beobachten dies und ziehen die notwendigen Schlüsse."
+++ 10:59 Ukraine-Krieg verknappt Stahlangebot +++
Der Ukraine-Krieg und die damit zusammenhängenden Sanktionen verknappen das Stahlangebot weltweit und lassen die Preise in die Höhe schnellen. Die Ukraine und Russland seien für rund zehn Prozent des internationalen Stahlhandels verantwortlich, sagt Stahlexperte Jayanta Roy von der indischen Ratingagentur ICRA. Kriegs- und sanktionsbedingt könnte der Export beider Länder nun ausfallen. Die EU hatten sich gestern mit den USA und weiteren Verbündeten auf noch mehr Strafmaßnahmen gegen Russland verständigt. Unter anderem sieht das neue EU-Sanktionspaket vor, die Einfuhr von "wesentlichen Gütern im Eisen- und Stahlsektor aus der Russischen Föderation" zu verbieten.
+++ 10:39 Schulze dringt auf rasche Hilfen gegen Hungersnot +++
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze dringt auf ein schnelles internationales Hilfsprogramm gegen eine drohende Hungersnot bei einem Ausfall der Saatgut- und Getreideexporte aus der Ukraine und Russland. Abgestimmt mit Partnern wolle sie die Unterstützungsprogramme ausweiten, um drohende Hungersnöte abzumildern, sagt die SPD-Politikerin der "Augsburger Allgemeinen". Schulze verweist auf UN-Schätzungen, wonach als Folge des Kriegs acht bis 13 Millionen Menschen in Afrika, Asien und dem Nahen Osten hungern müssen.
+++ 10:21 Interfax: Luftwaffenstützpunkt bei Kiew zerstört +++
In der Nähe von Kiew ist einem Medienbericht zufolge ein ukrainischer Luftwaffenstützpunkt durch russischen Raketenbeschuss zerstört worden. Auch ein Munitionslager in Wassylkiw sei getroffen worden, zitiert der ukrainische Ableger der russischen Nachrichtenagentur Interfax die Bürgermeisterin des Orts.
+++ 10:15 Angst vor russischen Saboteuren +++
+++ 10:02 Deutsche Wirtschaft besorgt über drohende Enteignungen +++
Die deutsche Wirtschaft zeigt sich besorgt über mögliche Enteignungen internationaler Unternehmen in Russland. "Viele deutsche Unternehmen sind seit Jahrzehnten in Russland tätig und tragen dort die Verantwortung für rund 280.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", sagt Michael Harms, Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft. Die russische Regierung hatte mit der Enteignung internationaler Firmen gedroht, die ihre Geschäfte in dem Land aussetzen.
+++ 09:55 Russlands Militär besetzt Großteil der Region Luhansk +++
Die russische Armee setzt nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ihre Angriffe auf "breiter Front" fort. In der Nähe der Hauptstadt Kiew seien eine Luftwaffenbasis in Wassylkiw und das nachrichtendienstliche Aufklärungszentrum der ukrainischen Streitkräfte in Browary außer Gefecht gesetzt worden, teilt Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow mit. Den russischen Angaben zufolge nahmen die eigenen Truppen und jene der Separatisten aus Luhansk und Donezk zudem zahlreiche Ortschaften im Osten der Ukraine ein. Einheiten der Donezker "Volksmiliz" seien weitere 9 Kilometer vorgedrungen, die russischen Streitkräfte insgesamt 21 Kilometer und die Gruppierungen der "Volksrepublik Luhansk" 6 Kilometer. Ukrainischen Angaben zufolge sind mittlerweile 70 Prozent des Gebietes Luhansk im Osten des Landes von russischen Truppen besetzt.
+++ 09:44 Kiew: Mehr als ein Dutzend Fluchtkorridore geplant +++
Zur Rettung von Zivilisten aus umkämpften ukrainischen Städten sind nach Angaben aus Kiew mehr als ein Dutzend Fluchtkorridore geplant. Aus Saporischschja habe sich erneut ein Konvoi mit Hilfsgütern und Bussen auf den Weg in die belagerte Hafenstadt Mariupol gemacht, sagt Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk. Es ist der fünfte Versuch, die Stadt am Asowschen Meer zu erreichen. Bisher kamen die vereinbarten Korridore nie zustande.
+++ 09:33 Mehr als 12.000 Soldaten - Kiew beziffert russische Verluste +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium beziffert die geschätzten russischen Verluste seit Beginn des Krieges: Neben mehr als 12.000 russischen Soldaten listet das Ministerium auf seiner Facebookseite unter anderem 1205 gepanzerte Kampffahrzeuge, 362 Panzer und 58 Flugzeuge auf. Auch 83 Helikopter und 3 Schiffe sollen den Angaben zufolge zerstört worden sein.
+++ 09:09 Moskau: 3491 Einrichtungen der militärischen Infrastruktur in Ukraine zerstört +++
Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau bislang 3491 Einrichtungen der militärischen Infrastruktur der Ukraine zerstört. Die Truppen würden "die Offensive in der Ukraine auf breiter Front fortsetzen", zitieren russische Nachrichtenagenturen Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow.
+++ 08:55 London: Russen stehen 25 Kilometer vor Zentrum von Kiew +++
Der Großteil der russischen Bodentruppen befindet sich nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums etwa 25 Kilometer vom Zentrum Kiews entfernt. Die Kämpfe im Nordwesten der ukrainischen Hauptstadt würden fortgesetzt. Darüber hinaus stünden die umzingelten Städte Charkiw, Tschernihiw, Sumy und Mariupol weiterhin unter schwerem russischen Beschuss.
+++ 08:43 Juso-Chefin: Schröder handelt "sehr befremdlich" +++
Juso-Chefin Jessica Rosenthal kritisiert mit scharfen Worten Altkanzler Gerhard Schröder. Zu seiner Reise nach Moskau, wo er Russlands Präsidenten Wladimir Putin traf, sagt die Vorsitzende der SPD-Nachwuchsorganisation im Interview mit ntv.de: "Ich finde es sehr befremdlich, dass ein Ex-Bundeskanzler an der Bundesregierung vorbei in dieser in dieser Form handelt. Klar ist es gut, wenn Gespräche geführt werden, aber das ist schon ein relativ absurdes Vorgehen." Rosenthal fordert einen sofortigen Stopp des Krieges. "Wenn Gerhard Schröder das erreichen kann, dann gucken wir mal weiter. Sein bisheriges Verhalten und auch seine Weigerung, seine Ämter aufzugeben, sind einfach eine Schande."
+++ 08:34 Melnyk "positiv überrascht" von Schröders Treffen mit Putin +++
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, ist von dem Treffen des Altkanzlers Gerhard Schröder mit dem russischen Präsidenten Putin positiv überrascht. "Es gab Gespräche auch mit den ukrainischen Vertretern darüber in den letzten Tagen", sagt Melnyk bei ntv. "Gleichzeitig waren wir positiv überrascht, dass Herr Schröder diese Initiative in der Tat jetzt aufgegriffen hat." Man müsse jede Chance nutzen. "Vielleicht versucht auch Herr Schröder damit, seinen Platz in der Geschichte ein bisschen zu korrigieren", so Melnyk. Details über das Treffen erwartet er für heute.
+++ 08:27 Deutschland nimmt ukrainische Flüchtlinge aus Moldau auf +++
Deutschland wird 2500 ukrainische Flüchtlinge aus Moldau aufnehmen. Das kündigt Außenministerin Annalena Baerbock in Chisinau nach einem Gepräch mit Außenminister Nicolae Popescu an. Es werde jetzt ein sogenannter grüner Korridor über Rumänien eingerichtet, um die Menschen vor allem mit Bussen nach Deutschland zu bringen. Auch eine Luftbrücke wäre sinnvoll, sagt Baerbock.
+++ 08:11 Mariupol geht von 10.000 Toten aus +++
In der belagerten Hafenstadt Mariupol sind nach offiziellen Angaben bisher rund 1500 Menschen ums Leben gekommen. Laut einem Berater des Bürgermeisters der Stadt könnte die Zahl der Todesopfer jedoch deutlich höher sein. "Wir schätzen, dass die Zahl der getöteten Menschen inzwischen 10.000 erreicht hat", sagt Petr Andrjuschtschenko der kanadischen Zeitung "The Globe and Mail". "Wenn die Russen den Beschuss fortsetzen, könnten es mehr als 20.000 Menschen werden." Nachdem Versuche, so genannte humanitäre Korridore aus der Stadt zu öffnen, gescheitert waren, seien noch 350.000 Menschen in Mariupol, so der Berater. Diese seien "Geiseln der russischen Truppen".
+++ 08:01 Video zeigt wohl Entführung von Melitopols Bürgermeister +++
Russische Soldaten sollen ukrainischen Angaben zufolge Iwan Fedorow, den Bürgermeister der südukrainischen Stadt Melitopol entführt haben. Dies zeigt nun offenbar auch ein Video:
+++ 07:52 Juso-Chefin: Mehr Geld allein hilft Bundeswehr nicht +++
Mit Blick auf die Folgen des Kriegs in der Ukraine fordert die Vorsitzende der SPD-Nachwuchsorganisation, Jessica Rosenthal, die Ampelkoalition auf, nicht länger an der Schuldenbremse festzuhalten. "Die Schuldenbremse gehört abgeschafft. Daran führt kein Weg vorbei“, sagt die Juso-Chefin im Gespräch mit ntv.de. Das Mindeste sei, die Schuldenbremse auch im Jahr 2023 auszusetzen. Als Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine nur die Militärausgaben zu erhöhen, sei zu kurz gesprungen. Mehr Geld allein helfe der Bundeswehr nicht. "Das Beschaffungswesen ist einfach ein schwarzes Loch - dabei bleibe ich auch -, in dem ziemlich viel Geld versenkt wird", sagt Rosenthal. "Dieses Problem kann man nicht einfach mit mehr Geld lösen, hier braucht es Strukturreformen."
+++ 07:48 Ehemaliger ukrainischer Ministerpräsident: Dritter Weltkrieg hat schon begonnen +++
Laut dem ehemaligen ukrainischen Ministerpräsident Wolodymyr Groysman hat der Dritte Weltkrieg bereits begonnen. In einem Interview mit der britischen Zeitung "The Independent" sagt Groysman, sein Land sei die "einzige Verteidigung" für Europa gegen Russlands Vorstoß nach Westen. Er fordert eine Flugverbotszone über der Ukraine. US-Präsident Joe Biden hatte diesen Vorschlag zuletzt abgelehnt aus Sorge vor einem Dritten Weltkrieg. Groysman hält diese Bedenken für überflüssig, schließlich habe der russische Präsident Wladimir Putin den Dritten Weltkrieg bereits begonnen. "Putin hasst alle demokratischen Länder; sein Ziel ist es, uns alle zu schwächen. Er hat begonnen, sich von Osten nach Westen zu bewegen. Die Ukraine ist zufällig das erste Land auf seinem Weg."
+++ 07:34 Bericht: Russische Soldatenrationen auf Schwarzmarkt verkauft +++
Offenbar gibt es immer mehr Berichte über russische Soldaten, die in den besetzten Gebieten in der Ukraine um Essen betteln. Dies schreibt der Geschäftsführer des Recherchenetzwerks Bellingcat, Christo Grozev, auf Twitter. Ihm zufolge ist das nicht allein mit der "notorischen logistischen Unfähigkeit" der russischen Armee zu erklären. Vielmehr scheine es auch so, dass Soldaten - oder ihre Vorgesetzen - Essensrationen auf dem Schwarzmarkt verkauften.
+++ 07:23 Kein "Sicherheitsgewinn": SPD-Fraktionschef gegen EU-Aufnahme von Ukraine +++
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich spricht sich gegen eine schnelle Mitgliedschaft der Ukraine, Georgiens und Moldaus in die EU aus. Für einen Beitritt gebe es klare Richtlinien, von denen man nicht ohne Weiteres abweichen wolle, sagt Mützenich der "Welt am Sonntag". EU und NATO müssten sich zudem fragen, was eine Aufnahme der Länder für die Sicherheitslage in Europa bedeute. "Wir müssen allerdings auch sehen, dass ein entscheidendes Kriterium für die Aufnahme von Staaten in die westlichen Allianzen ein Sicherheitsgewinn für den Westen selbst sein muss, nicht nur für die Neumitglieder", sagt Mützenich. "Und den gibt es eben nicht immer."
+++ 07:11 Berichte über heftige Gefechte in Mykolajiw +++
In der südukrainischen Stadt Mykolajiw gibt es offenbar erbitterte Kämpfe. Wie Michael Schwirtz von der "New York Times" mitteilt, ist Artilleriefeuer zu hören. Schon am Abend zuvor berichtete er vom Beschuss ziviler Gegenden in der Stadt. Einem lokalen Beamten zufolge soll zudem die Krebsklinik der Stadt beschädigt worden sein.
+++ 06:52 In vielen ukrainischen Städten heulen Sirenen +++
In vielen ukrainischen Städten sind Luftschutzsirenen zu hören. Wie mehrere ukrainische Lokalmedien berichten, seien die Menschen so in der Hauptstadt Kiew, in Lwiw, in Odessa, Charkiw, Tscherkassy und in der Region Sumy im Nordosten des Landes aufgefordert worden, Schutzräume zu suchen. Mehrere Städte in der Ukraine melden in der Nacht zudem erneut Kämpfe und Beschuss.
+++ 06:45 Biden: Müssen "Dritten Weltkrieg" verhindern +++
Nach Ansicht von Präsident Joe Biden muss eine direkte militärische Konfrontation in der Ukraine zwischen dem US-Militär und den russischen Streitkräften verhindert werden, damit es nicht zu einem "Dritten Weltkrieg" kommt. Das US-Militär und die NATO-Partner werden "jeden Zentimeter" des Bündnisgebiets geeint und "mit voller Macht" verteidigen, schreibt Biden auf Twitter. "Aber wir werden in der Ukraine keinen Krieg mit Russland führen. Eine direkte Konfrontation zwischen der NATO und Russland ist der Dritte Weltkrieg - und etwas, das zu verhindern, wir uns bemühen müssen", so der Demokrat. Die Ukraine ist kein NATO-Mitglied.
+++ 06:36 Millionen-Jacht von Kohle-Milliardär festgesetzt +++
Italienische Behörden setzen eine weitere Megajacht fest, die einem russischen Milliardär zugerechnet wird. Das auf einen Wert von rund 530 Millionen Euro geschätzte Schiff mit dem Namen "Sailing Yacht A" liegt im Hafen von Triest. Die von der deutschen Werft Nobiskrug gebaute Jacht wird dem russischen Kohle-Milliardär Andrej Melnitschenko zugerechnet, der nach Russlands Invasion in die Ukraine auf eine EU-Sanktionsliste kam. Die italienische Finanzpolizei hatte bereits vergangene Woche eine mutmaßliche russische Oligarchen-Jacht festgesetzt.
+++ 06:22 Agrarhändler rechnen mit höheren Lebensmittelpreisen +++
Der Agrarhandelskonzern BayWa rechnet wegen des Ukraine-Krieges mit steigenden Lebensmittelpreisen in Deutschland. Der Leiter des BayWa-Getreidehandels, Jörg-Simon Immerz, sagt dem "Focus": "Zum Rohwarenpreis kommen die gestiegenen sonstigen Herstellungskosten. Das wird der Konsument an höheren Lebensmittelpreisen sehen - wir sprechen da von zehn, 15 Prozent und mehr." Vor allem Brot, Semmeln und Gebäck dürften teurer werden. Im schlimmsten Fall falle die Ukraine als Getreidelieferant dieses Jahr aus, dann würden dem Weltmarkt mehr als 40 Millionen Tonnen fehlen, sagt Immerz. Das entspräche der deutschen Getreideernte.
+++ 06:03 Kasparow: Mit Putin keine Zukunft für Russland +++
Der frühere Schach-Weltmeister und Kreml-Kritiker Garri Kasparow spricht sich für weitere Sanktionen gegen Russlands Erdgas- und Ölindustrie aus. "Das Ölembargo selbst ist natürlich wichtig, aber das Entscheidende ist jetzt die technologische Blockade", sagt Kasparow der "Augsburger Allgemeinen". "Die russische Öl- und Gasindustrie kann ohne westliche Technologien nicht arbeiten." Es sei wichtig, dass es bei den Sanktionen "keine Schlupflöcher, keine Schwachstellen, keine Umgehungsmöglichkeiten gibt", sagt der 58-Jährige, der im Exil lebt. Das Regime müsse wirtschaftlich, finanziell und technologisch erwürgt werden, denn "solange Putin an der Macht ist, gibt es keine Zukunft für Russland".
+++ 05:38 Saarland will Spritpreis um 50 Cent senken +++
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans will den auch infolge des Ukraine-Krieges explodierenden Spritpreis um rund 50 Cent senken. Der CDU-Politiker, der vor einer Landtagswahl am 27. März steht, sagt der "Rheinischen Post": "Ausgehend von aktuell 2,15 Euro für den Liter Super E 10 können wir mit einer Spritpreisbremse einen Preis von 1,62 Euro pro Liter erreichen, also 53 Cent billiger als derzeit."
+++ 05:18 Seit 2014: Deutschland zahlte 170 Milliarden Euro an Russland für Gas, Kohle und Öl +++
Für Lieferungen von Gas, Kohle und Öl sind aus Deutschland seit 2014 rund 170 Milliarden Euro nach Russland überwiesen worden. Der Großteil davon entfiel auf Importe von Rohöl und Erdgas, wie aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage von Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch hervorgeht.
+++ 04:56 UN-Experten zerpflücken russisches Mediengesetz +++
Russlands neues Mediengesetz setzt seine Bürger unter eine Informationssperre über den Krieg in der Ukraine, erklären drei unabhängige UN-Experten vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen. "Das Gesetz setzt Russland unter eine totale Informationssperre über den Krieg und gibt damit der Desinformation und Fehlinformation ein offizielles Gütesiegel", so die als Sonderberichterstatter bekannten Experten Irene Khan, Clement Voule und Mary Lawlor. Die Experten fordern die neu eingerichtete internationale Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrats auf, angebliche Verstöße gegen die Meinungs- und Medienfreiheit durch Russland zu untersuchen.
+++ 04:26 FDP-Politiker: Gazprom soll Gasspeicher in Deutschland abgeben +++
Aus der FDP kommt ein Vorstoß, dass der russische Staatskonzern Gazprom seine Gasspeicher in Deutschland abgeben soll. "Es kann nicht sein, dass Russland der größte Gaslieferant ist und gleichzeitig große Speicher in Deutschland besitzt, hier muss dringend eine Trennung vorgenommen werden", fordert Michael Kruse, energiepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion.
+++ 04:00 Russische Armee kontrolliert 70 Prozent der Separatistenregion Luhansk +++
Der Leiter der staatlichen ukrainischen Verwaltung in der von Russland unterstützten Separatistenregion Luhansk, Sergej Gaidai, erklärt, dass die russische Armee 70 Prozent der Region kontrolliert. "Die Lage ist schwierig, überall wird geschossen", sagt er und fügt hinzu, dass zivile Infrastrukturen wie Schulen, Krankenhäuser und Kindergärten kontinuierlich angegriffen werden.
+++ 03:32 USA: Russland verstößt gegen Grundsätze der nuklearen Sicherheit +++
Die Vereinigten Staaten beschuldigen Russland, gegen die Grundsätze der nuklearen Sicherheit zu verstoßen. Sie seien besorgt über den anhaltenden russischen Beschuss von Nuklearanlagen in der Ukraine, sagt die US-Energieministerin Jennifer Granholm auf Twitter. "Wir beobachten Berichte über Schäden an einer Forschungseinrichtung in Charkiw. Das kurzfristige Sicherheitsrisiko ist gering, aber der fortgesetzte russische Beschuss von Nuklearanlagen muss aufhören", so die Ministerin. Bisher seien noch keine Anzeichen für eine radiologische Freisetzung festgestellt worden.
+++ 02:59 Selenskyj richtet Appell an russische Mütter +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj richtet einen Appell an die Mütter russischer Soldaten. "Schicken Sie Ihre Kinder nicht in den Krieg in einem fremden Land", sagt Selenskyj in einem auf Telegram veröffentlichten Video. "Überprüfen Sie, wo Ihr Sohn ist. Und wenn Sie auch nur den geringsten Verdacht haben, dass Ihr Sohn in den Krieg gegen die Ukraine geschickt werden könnte, handeln Sie sofort", um zu verhindern, dass er getötet oder gefangen genommen wird, sagt der ukrainische Präsident. "Die Ukraine hat diesen schrecklichen Krieg nie gewollt", fügt Selenskyj hinzu. Sein Land werde sich aber gegen den russischen Angriff verteidigen.
+++ 02:38 Strom an Atomruine Tschernobyl läuft teils wieder +++
Technikern ist es am ehemaligen Atomkraftwerk Tschernobyl gelungen, einen Teil der Stromleitungen zu reparieren. Das berichtet die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien unter Berufung auf den ukrainischen Betreiber.
+++ 01:53 Entwarnung nach Beschuss eines nuklearen Forschungszentrums +++
Nach dem von der Ukraine gemeldeten erneuten Beschuss eines nuklearen Forschungszentrums in der ostukrainischen Stadt Charkiw gibt das ukrainische Parlament Entwarnung. Es seien keine Schäden festgestellt worden, die den Zustand der nuklearen und Strahlensicherheit beeinträchtigten, heißt es in einer Mitteilung zur Situation der Atomanlagen in der Ukraine. Die Strahlungssituation sei innerhalb der Norm.
+++ 01:26 7144 Zivilisten können am Freitag fliehen +++
Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mitteilt, konnten am Freitag 7144 Zivilisten über humanitäre Korridore aus insgesamt vier Städten fliehen. Die Zahl sei deutlich niedriger als in den beiden Tagen davor. Selenskyj erhebt in seiner Ansprache erneut schwere Vorwürfe gegen Russland, da es sich weigere, Menschen aus der belagerten Stadt Mariupol herauszulassen. Man werde am Samstag erneut versuchen, Lebensmittel und Medikamente nach Mariupol zu liefern, so der Präsident.
+++ 01:00 Selenskyj erkennt neue "Phase des Terrors" +++
In seiner täglichen Videoansprache bezeichnet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Entführung des Bürgermeisters von Melitopol, Iwan Fedorow, als einen Versuch Russlands, die offiziellen Stellen in der Ukraine auszuschalten. "Dies ist offensichtlich ein Zeichen der Schwäche der Invasoren. Sie haben keine Kollaborateure gefunden, die den Besatzern die Städte und die Macht überlassen. Deshalb sind sie in eine neue Phase des Terrors eingetreten, in der sie versuchen, Vertreter lokaler ukrainischer Behörden zu beseitigen."
+++ 00:43 USA fordern von Russland Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran +++
Die USA fordern von Russland und dem Iran rasche Entscheidungen für die Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran . Die Regierung in Washington glaube, dass das Abkommen von 2015 noch gerettet werden könne, sagt Außenamtssprecher Ned Price. Aber die dafür nötigen Entscheidungen müssten "an Orten wie Teheran und Moskau getroffen werden". Russland hatte vergangene Woche "schriftliche Garantien" von den USA gefordert, dass die wegen des Einmarschs in der Ukraine verhängten Sanktionen gegen Russland nicht Moskaus Wirtschaftsbeziehungen mit dem Iran beeinträchtigen würden.
+++ 00:10 Neue US-Sanktionen gegen Oligarchen +++
Die USA beschließen weitere Sanktionen gegen russische Oligarchen und Mitglieder des engeren Kreises um Präsident Wladimir Putin. Dazu gehörten zehn Mitglieder des Vorstands der VTB Bank, zwölf Abgeordnete der Duma und Mitglieder der Familie von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, teilt das US-Finanzministerium mit.
+++ 23:41 Britische Regierung sperrt Konten des FC Chelsea +++
Dem FC Chelsea drohen nach den harten Sanktionen gegen den russischen Klubbesitzer Roman Abramowitsch offenbar weitere finanzielle Schwierigkeiten. Wie britische Medien übereinstimmend berichten, sollen Konten des Champions-League-Siegers eingefroren und Kreditkarten vorerst gesperrt worden sein. Hintergrund dafür soll sein, dass die Banken prüften, was dem Klub unter den von der britischen Regierung festgelegten Sanktionen möglich ist.
+++ 23:20 Unterstützung von Nordkoreas Raketenprogramm: Neue Sanktionen gegen Russland +++
Die US-Regierung verhängt wegen angeblicher Unterstützung von Nordkoreas Waffen- und Raketenprogramm Sanktionen gegen zwei Unternehmer und drei Firmen aus Russland. Sie hätten einem bereits mit Sanktionen belegten Nordkoreaner in Russland geholfen, Teile für die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen und Raketen anzukaufen, teilt das Finanzministerium mit. Nordkoreas andauernde Tests ballistischer Raketen verstießen gegen internationales Recht und stellten eine "große Bedrohung der globalen Sicherheit" dar, betont das Ministerium.
+++ 22:51 Wegen erlaubter Gewaltaufrufe: Russland verbietet Instagram +++
Russland will Instagram ab dem 14. März verbieten. Das teilt die russische Medienaufsicht "Roskomnadsor" mit. Hintergrund ist die Entscheidung der Instagram-Mutter Meta, in Ländern wie Armenien, Georgien, Ungarn, Polen, Russland und der Ukraine vorübergehend Gewaltaufrufe gegen Russland zu erlauben. Dazu gehören beispielsweise Forderungen nach dem Tod des russischen Präsidenten Wladimir Putin oder russischer Soldaten. Meta ist auch der Mutterkonzern von Facebook und Whatsapp. Den Zugang zu Facebook hat Russland vergangene Woche bereits blockiert. Wie es mit Whatsapp weitergeht, ist unklar.
+++ 22:24 Melnyk: Initiative zu Russland-Reise ging von Schröder aus +++
Die Initiative zu der Reise von Gerhard Schröder nach Russland ging nach Angaben des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk, vom Altkanzler aus. "Ich darf im Moment keine Einzelheiten verraten", sagt Melnyk der "Bild". Der Vorschlag zu dieser Initiative sei in den vergangenen Tagen aber von Schröder gekommen und nicht auf Bitten der Ukraine erfolgt. "Es gibt nicht so viele Menschen weltweit und auch in Deutschland vielleicht, die diesen persönlichen Draht zu Herrn Putin haben", sagt Melnyk weiter. Auf die Frage zu den Resultaten der Gespräche sagt der Botschafter, "dass eventuell morgen wir auch direkt von Herrn Schröder hören werden", was die Ergebnisse des Treffens mit Kremlchef Wladimir Putin gewesen seien.
+++ 22:17 Evakuierungen laufen nur schleppend +++
Die Evakuierung von Zivilisten aus umkämpften und belagerten Städten der Ukraine läuft weiter nur schleppend. Nach Angaben der ukrainischen Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk wurden den Tag über rund 3800 Menschen in Sicherheit gebracht, während Hunderttausende Menschen weiterhin in von russischen Truppen eingekesselten Städten wie Mariupol festsitzen. Aus den nordwestlich von Kiew gelegenen Vororten Butscha, Hostomel, Worsel und dem Dorf Kosarowytschi nördlich der Hauptstadt hätten Einwohner über humanitäre Korridoren fliehen können, sagte Wereschtschuk. Keine Evakuierungen seien in Isjum, Mariupol und Wolnowacha zustande gekommen.
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Quelle: ntv.de, dbe/dpa/rts/AFP/DJ