Auch Führungskräfte unter Druck Am Dienstwagen wird gespart
05.11.2010, 09:46 UhrFührungskräfte mussten 2009 nicht am Hungertuch nagen. Doch auch sie spürten die Krise, wie eine aktuelle Studie zeigt. Gehälter stiegen langsamer, Boni fielen geringer aus und der Dienstwagen ist keine Selbstverständlichkeit mehr.
Es mag sie nicht so hart getroffen haben, aber auch an Fach- und Führungskräften ist die Wirtschaftskrise nicht spurlos vorbeigegangen. Eine Studie, die der Verband "Die Führungskräfte" (DFK) unter 5600 Befragten durchgeführt hat, liefert jetzt genaue Zahlen.
Die Gehälter der Spitzenkräfte sind demnach auch 2009 gewachsen, allerdings nicht so stark wie früher. Im Schnitt waren es 1,6 Prozent und damit nur noch halb so viel wie 2008. Auch über Prämien ließ sich meist nicht mehr herausholen: Bei einem Viertel der war die flexible Vergütung niedriger als im Vorjahr. Besonders die Bonus-verwöhnten Banker und IT-Fachleute mussten zurückstecken. Im Schnitt konnten Manager auf der ersten Ebene 25.000 Euro extra herausholen, auf der zweiten Ebene waren es 23.000 Euro und in der dritten Reihe noch 20.000 Euro. In Unternehmen, in denen die variablen Bezüge begrenzt sind, fielen die Boni tendenziell höher aus. Das führen die Statistiker führen darauf zurück, dass die Bemessungsgrenzen in solchen Fällen öfter an konkrete Zielvorgaben geknüpft sind. Neben persönlichen Zielvereinbarungen können das auch Unternehmensergebnisse sein, also Werte, die objektiv messbar sind. Werden Prämien nach subjektiven Kriterien vergeben, haben die Firmen mehr Spielraum nach unten – und haben den offenbar auch genutzt.
Kein Anspruch auf Oberklasse
Einschnitte gab es auch bei den nicht-monetären Leistungen. So ist ein Firmenfahrzeug auf der ersten Führungsebene zwar nach wie vor selbstverständlich - 77 Prozent der Spitzenkräfte dürfen ihren Dienstwagen auch privat nutzen. Auf der zweiten Stufe profitieren aber nur noch 66 Prozent der Führungskräfte von diesem geldwerten Vorteil, sieben Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders hart traf es die Manager der dritten Reihe. Verfügten 2008 noch 70 Prozent von ihnen über einen privat nutzbaren Dienstwagen, so waren es ein Jahr später nur noch 59 Prozent. Doch auch diejenigen, die weiter auf Firmenkosten fahren, müssen unter Umständen auf Komfort verzichten. Eine "ganze Reihe von Unternehmen" sei derzeit darum bemüht, über die "Veränderung der Dienstwagenrichtlinien Einsparungen zu erzielen", so der DFK. Die Mitarbeiter bekommen also weniger hochpreisige Autos. Der Verband empfiehlt Betroffenen, im Arbeitsvertrag nachzulesen, ob sie diese Herabstufung hinnehmen müssen.
Quelle: ntv.de, ino