Solaranlagen Auch billig rechnet sich
12.03.2009, 08:00 UhrNur zaghaft schickt die Wintersonne ihre Strahlen. Für die Kombi-Solaranlage auf Ulrich Bornewassers Dach ist das kein Problem - sie funktioniert schließlich auch bei bedecktem Himmel. Denn an sonnigen, klaren Tagen speichern die Kollektoren Energie. Und so ist auch in trüben Zeiten für Wärme im Haus gesorgt.
2002 hat die Leverkusener Familie ihr Haus umrüsten lassen. Gerade in den Übergangsmonaten macht sich die kombinierte Solaranlage, die aus Kollektoren, Speicher und Regelung besteht, bezahlt. Ein halbes Jahr lang wird das Wasser, das die Familie zum Duschen oder Heizen braucht, komplett mit Sonnenenergie erwärmt. "Wir brauchen kein Öl oder Gas zu verfeuern und die Sonne steht uns kostenlos zur Verfügung", freut sich Bornewasser.
Sichere Sache
13 Hersteller dieser solaren Kraftpakete hat Stiftung Warentest getestet. Wichtigster Prüfpunkt: Die Energieeffizienz. Mit einer effizienten Anlage kann vierköpfige Familie bis zu einem Drittel des gesamten Brennstoffbedarfs durch die Sonnenwärme einsparen. Weitere Kriterien des Tests waren Betrieb und Haltbarkeit, die Handhabung, aber auch Sicherheit und Umweltverträglichkeit. Grundsätzliche Schwachstellen haben Warentest-Experte Peter Schick und seine Kollegen bei keiner der Anlagen gefunden: "Man kann davon ausgehen, dass die Anlagen 25 Jahre lang störungsfrei laufen."
Selbst die günstigste Solar-Kombianlage Dietrisol Kombi, die schon für 5650 Euro zu haben ist, hat mit einer Note von 2,6 abgeschlossen. 6000 Euro zahlt man für die Exclusiv Lite von Sunset. Das Stiftung Warentest-Urteil: Note 2,2. Dass Spitzenqualität nicht teuer sein muss, beweist die Kombi-Solaranlage von Wagner. Mit einer Note von 1,8 ist sie einer der Testsieger und rangiert mit 9900 Euro immer noch im unteren Preissegment.
Fachleute ranlassen
Die Kombi-Solaranlage bei Familie Bornewasser wird sich wohl innerhalb von 15 Jahren ausbezahlt haben. Besonders hoch ist das Sparpotential, wenn Kollektoren, Speicher und Regelung optimal aufeinander abgestimmt sind. "Am besten überlässt man diese Aufgabe einem Fachmann, der die Anlage schlüsselfertig übergibt und die Wartung übernimmt", raten die Bornewassers.
Davor müssen Hausbesitzer allerdings einiges beachten, wie uns Energieexperte Helwig Falk erklärt. "Wichtig ist zunächst dass das Dach nach Süden hin ausgerichtet ist und genug Platz für die Kollektoren bietet." Weiteren Platz braucht man für den Solarspeicher. Und letztlich müssen auch die Leitungen untergebracht werden. "All das sollte man vorher vom Fachmann klären lassen", empfiehlt Falk.
Um möglichst unabhängig zu sein von den Öl- und Gaspreisen hat Familie Bornewasser ihre Solaranlage noch mit einer Holzfeuerung ergänzt. Das gibt Sicherheit - und Zuschüsse vom Staat. Ulrich Bornewasser ist mit seiner Investition rundum zufrieden.
Einen Verbesserungsvorschlag hat Stiftung Warentest dennoch: "Bei Warnsignalen und Funktionskontrolle hatten die Anlagen gewisse Schwachpunkte, da hätten wir uns etwas mehr Transparenz gewünscht."
Quelle: ntv.de