Einkaufsclubs boomen Auf der Jagd nach Schnäppchen
07.05.2009, 07:00 UhrEin Mädchentraum wird wahr: Mit jedem Mausklick ein neues Teilchen. Daniela Pottrick hat sich diesen Traum fast erfüllt. Sie liebt es, im Internet zu shoppen. Gern auch mal am Arbeitsplatz – schließlich ist sie für einen Berliner Online-Vermarkter tätig. Genau dort hat sie sogenannte Einkaufsclubs für sich entdeckt, also Gemeinschaften, bei denen man Mitglied werden muss, bevor es los geht.
Doch dann gibt es Rabatte satt. "Rabatte werden gegeben von bis zu 80 Prozent. Teilweise muss man flink und früh unterwegs sein, um etwas abzubekommen", so Daniela Pottrick. Denn das Angebot ist bei diesen Auktionen begrenzt und schnell ausverkauft. Um überhaupt shoppen zu dürfen, muss man über Eingangscodes Mitglied werden. Dazu kann man zum Beispiel von einem Bekannten geworben werden.
Keine Exklusivität
Martin Schechtel von Computerbild hat sieben Clubs untersucht und fand heraus, dass sich durch einen Trick dies schnell umgehen lässt. Eine Internetsuchanfrage nach dem Begriff "Shoppingclub" und "Anmeldung" genügt, um Registrierungswege zu finden.
Diesen Weg ist auch Donata von Finkenstein gegangen. Sie arbeitet ebenfalls in einer Berliner Online-Marketing-Agentur – kennt das World Wide Web also bestens. Für Sie ist die Zeitersparnis beim exklusiven Online-Shoppen das Wichtigste. "Ich bin voll berufstätig und Mutter. Daher ist der Faktor Zeit für mich wichtig." Online nach Produkten und Preisen fahnden, ist für Sie genau das Richtige.
Das Verfahren ist in der Regel bei allen Einkaufsclubs das Gleiche. Statt fester Produktpalette gibt es regelmäßige Sonderverkäufe, meist von Markenprodukten. Mode, Schmuck und Accessoires haben die meisten Portale im Angebot. Nur Pauldirekt bietet Elektronikwaren an und Limango hat diverse Familienprodukte auf der Seite.
Befristete Verkaufsaktionen
Jede Verkaufsaktion dauert maximal drei Tage. Je nach Club gibt es riesige Unterschiede bei der Anzahl der Aktionen und der angebotenen Produkte. "Da kann man vente-privee und brands4friends herausheben, die in dem dreiwöchigen Testzeitraum über 30 Aktionen gestartet und insgesamt 2000 bis 3000 Produkte ihren Mitglieder zum Verkauf angeboten haben. Das andere Extrem ist Pauldirekt, der täglich nur ein Produkt anbietet", so Schechtel. Laut Computerbild gibt es auf vente-privee die besten Schnäppchen.
Gleich gut sind die Einkaufsclubs dagegen, wenn es um die Rückgabe der Ware geht. Innerhalb von zwei Wochen ist alles kein Problem. Anders sieht es bei der Bezahlung aus. Hier gilt für alle der gleiche Kritikpunkt. "Die von uns immer wieder empfohlene Zahlungsarten Rechnungen und Banklastschrift werden eigentlich gar nicht oder nur von dem Anbieter Limango angeboten", zeigt sich Schechtel kritisch. In der Regel wird per Kreditkarte der Rechnungsbetrag sofort abgebucht und die Ware erhält man erst drei bis vier Wochen später.
Patzer bei Verschlüsselung der Kundendaten
Ein weiteres Problem liegt in der Verschlüsselung der persönlichen Daten. Einige Anbieter verschlüsseln die Daten nämlich gar nicht.
Donata von Finkenstein favorisiert brands4friends: "Die haben immer super Aktionen, das ganze Layout, das ganze Shopdesign gefällt mir unheimlich gut." Auch Schechtel urteilt: "Der Kauf war einfach, die Abwicklung reibungslos. Auch die Erstattung klappte vorzüglich." Auch was die Sicherheit der Kundendaten angeht, hat sich brands4friends keine Mängel geleistet.
Für shoppingsüchtige Mädels heißt es da: Wieder etwas gefunden, wo man schnell, unkompliziert und auch noch günstig an viele neue Teilchen kommt – die dann vielleicht in den Tiefen des Kleiderschranks verschwinden und nie wieder das Tageslicht erblicken.
Quelle: ntv.de