Unfall auf schneebedecktem Bahnsteig Bahn zahlt Schmerzensgeld
18.05.2011, 18:08 UhrEin nachlässiger Winterdienst kommt die Deutsche Bahn teuer zu stehen. Ein Jugendlicher war auf einem schneebedeckten Bahnsteig in Reichenschwand ausgerutscht und unter einen Zug geraten. Sein Fuß musste amputiert werden. Für den Unfall stehen ihm nach einem Urteil des Landgerichtes Nürnberg-Fürth 35.000 Euro Schmerzensgeld zu.

(Foto: dpa)
Die Bahn muss einem Jungen für einen schweren Unfall auf einem nicht von Schnee geräumten Bahnsteig mehr als 38.000 Euro zahlen. Das Landgericht Nürnberg-Fürth sprach dem Jugendlichen aus Mittelfranken 35.000 Euro Schmerzensgeld sowie 3317,65 Euro Schadenersatz zu. Nach Angaben eines Gerichtssprechers ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.
Der Jugendliche war im Februar 2010 nach einem Discobesuch im Bahnhof Reichenschwand verunglückt. Der damals 16-Jährige war auf dem Bahnsteig ausgerutscht und mit seinem linken Fuß ins Gleis geraten. Ein einfahrender Zug überrollte den Fuß, der trotz mehrerer Operationen amputiert werden musste.
Die Zivilkammer erläuterte, dass der Bahnsteig in Reichenschwand trotz des damaligen Winterwetters zum Unfallzeitpunkt nur zum Teil geräumt war. Der Streifen zwischen der Sicherheitslinie und der Bahnsteigkante sei nicht vom Schnee befreit gewesen. Der Bahnsteig sei so nicht sicher genug gewesen. Ursprünglich hatte das Unfallopfer vor Gericht 60.000 Euro gefordert.
Quelle: ntv.de, dpa