Hygieneportal für Gastronomiebetriebe Berlin führt Ekel-Barometer ein
22.08.2011, 18:54 Uhr
Große Restaurantküchen sind oft anfällig für Keime und Bakterien.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Als erstes Bundesland stellt Berlin die Ergebnisse von Hygienekontrollen in Gaststätten ins Internet. Bisher sind Lokale aus zwei Stadtteilen aufgeführt, weitere sollen folgen. Die Hauptstadt will damit Vorreiter für ein bundesweites Transparenzmodell sein - doch eine solche Regelung ist noch nicht in Sicht.
Das Restaurant "City Chicken" im Stadtteil Tempelhof erhielt ein "Sehr gut", die "Cocktailbar" im Bezirk Lichtenberg ein "zufrieden stellend". Berlin hat als erstes Bundesland die Ergebnisse von Hygienekontrollen in Gastronomiebetrieben im Internet veröffentlicht. Wie die Sprecherin der zuständigen Verbraucherschutzverwaltung bestätigte, wurden die Bewertungen von 14 Lokalen in zwei Stadtbezirken online gestellt. "Es ist ein Anfang, andere Lokale werden folgen", sagte sie.
Verbraucher können jetzt online nachsehen, wie ein Restaurant oder ein Imbiss abgeschnitten haben. Drei Noten hat die Skala: sehr gut, gut, zufrieden stellend. Sie betreffen den Hygienestandard eines Lokals: "Ob das Essen richtig gelagert ist, ob die Mitarbeiter geschult sind, oder ob der Putz von der Decke fällt", sagte die Sprecherin.
Damit ist Berlin Vorreiter für das bundesweite Transparenzmodell. Die Verbraucherschutzminister hatten sich im Mai darauf verständigt, wie die Ergebnisse amtlicher Hygienekontrollen öffentlich zugänglich gemacht werden sollen. Nach ihrer Vorstellung soll ab 2012 eine "Risikobewertung" für Gastronomiebetriebe in Form bunter "Kontrollbarometer" im Internet und an den Geschäften veröffentlicht werden. Berlin hatte bereits ein Ampelsystem entwickelt.
Ob das Barometermodell bundesweit umgesetzt wird, ist noch fraglich. Es fehlt bisher eine Einigung der Länder, die die Bundesregierung voraussetzt, um die notwendige Rahmenregelung vorzubereiten.
Quelle: ntv.de, AFP