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20-20-20-Regel Bildschirmarbeit: Wie sie die Augen stresst und was hilft

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Langes Arbeiten am Bildschirm kann das Computer Vision Syndrom verursachen, mit Symptomen wie Augenbrennen und Kopfschmerzen.

Langes Arbeiten am Bildschirm kann das Computer Vision Syndrom verursachen, mit Symptomen wie Augenbrennen und Kopfschmerzen.

(Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Trockene Augen und Kopfschmerzen: Kennen Sie diese Beschwerden nach stundenlanger Arbeit am Rechner? Fachleute sprechen vom Computer Vision Syndrom. Was Sie dagegen tun können.

Ein langer Arbeitstag im Büro oder Homeoffice ist oft nicht nur Stress für den Kopf, sondern auch für die Augen. Wenn sie brennen und der Kopf schmerzt, deutet das nach Angaben der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) auf ein sogenanntes Computer Vision Syndrome (CVS) hin. Studien weisen darauf hin, dass jeder Zweite, der Computer und Smartphones intensiv nutzt, diese Beschwerden kennt.

Wie kommt es dazu? Eine entscheidende Ursache ist, dass wir unsere Arbeit am Rechner mit dem Cursor steuern. "Damit wir die Bewegungen gut koordinieren können, sinkt unbewusst die Blinzelfrequenz", so der Augenarzt Prof. Wolf Lagrèze vom Universitätsklinikum Freiburg.

Mit Folgen: Blinzeln wir seltener, werden unsere Augen schlechter mit Tränenflüssigkeit versorgt, die sie feucht hält. Der Tränenfilm verliert nach und nach an Stabilität, was sich durch brennende und juckende Augen bemerkbar macht. Und nicht nur das: "Mit der Zeit wird es manchmal ein Schmerz in Richtung Kopf", so der Augenarzt. Das kann auch mit einer ungesunden Sitzhaltung zusammenhängen, bei der sich Muskeln im Nacken verspannen.

Tipps: Von Blinzelpause bis 20-20-20-Regel

Schon kleine Angewohnheiten können dem Computer Vision Syndrome entgegenwirken - regelmäßig kleine Blinzel-Pausen einzulegen oder die Augen für wenige Sekunden zu schließen, wie Wolf Lagrèze rät. Das befeuchtet sie wieder. Auch das Raumklima spielt eine Rolle, trockene Heizungsluft verschärft das Problem nämlich. Der Augenarzt rät daher zu regelmäßigem Lüften, um die Luft im Raum feuchter zu halten.

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Und dann gibt es noch die sogenannte 20-20-20-Regel, mit der wir unseren Augen bei langer Bildschirmarbeit etwas Gutes tun können. Die Uniklinik der RWTH Aachen erklärt, wie es geht: Dabei wendet man alle 20 Minuten den Blick vom Monitor ab und auf ein mindestens 20 Fuß (circa 6 Meter) entferntes Objekt und zwar für 20 Sekunden. So können sich die Augenmuskeln, die beim Sehen auf kurze Distanz angespannt werden, kurz entspannen. Und der Kopf vielleicht auch, wenn man den Wolken am Himmel nachschaut oder einen Vogel im Baum beobachtet.

Immer wieder Kopfweh nach der Arbeit am Rechner? Das kann auch andere Gründe haben, etwa eine Fehlsichtigkeit. "Sind Kurz- oder Weitsichtigkeit nicht erkannt oder korrigiert, überanstrengen wir unsere Augen", so Wolf Lagrèze. "Als Reaktion setzen abends Kopfschmerzen ein." Auch eine Brille, deren Stärke nicht mehr passt, kann die Ursache sein. Abklären lässt sich das durch einen Sehtest.

Quelle: ntv.de, awi/dpa

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