Ratgeber

Fleischsalat im Test Billig ist am besten

Im Fleischsalat müssen mindestens 25 Prozent Fleisch oder Brühwurst enthalten sein, als Gemüse ist nur Gurke üblich.

Im Fleischsalat müssen mindestens 25 Prozent Fleisch oder Brühwurst enthalten sein, als Gemüse ist nur Gurke üblich.

(Foto: picture alliance / dpa)

Früher diente er angeblich Metzgern zur Resteverwertung, heute ist er der beliebteste Feinkostsalat im Kühlregal: Fleischsalat. Kaum wird es etwas kälter, steigt der Appetit auf die fettreiche Mischung aus Fleisch und Mayonnaise. Wer gute Ware will, muss dafür nicht viel Geld ausgeben, zeigt jetzt ein Vergleich der Stiftung Warentest.

Mayonnaise, Wurst, Gewürzgurken und jede Menge Zusatzstoffe – das klingt nicht gerade nach Feinkost. Ist es aber, zumindest laut Deutschem Lebensmittelbuch, in dem Fleischsalat zu den sogenannten Feinkostsalaten gezählt wird. Und unter ihnen ist es sogar der beliebteste, 750 Gramm verzehrt ein durchschnittlicher Bundesbürger im Jahr. Meistens greift er zu No-Name-Marken vom Discounter oder Supermarkt. Und das muss kein Fehler sein, wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt. 24 Fleischsalate wurden für die Oktober-Ausgabe der Zeitschrift "Test" ins Labor geschickt und außerdem sensorisch bewertet. Dabei wurde klar: Die besten Produkte haben keinen großen Namen.

Insgesamt schnitt immerhin die Hälfte der Testkandidaten "gut" ab, die meisten anderen waren "befriedigend". Für den "Gloria Fleisch Salat" gab es jedoch das Urteil "mangelhaft": Am Mindesthaltbarkeitsdatum, bis zum dem der Hersteller für die Qualität seines Produktes garantieren muss, hatte sich das Dressing des fettreduzierten Salats schon in seine Bestandteile aufgeteilt. Es sei "flockig, griesig und inhomogen" gewesen, kritisieren die Tester, außerdem habe der Salat nach altem Schnittlauch geschmeckt. "Ausreichend" schnitt der "Feine Fleischkostalat" der Netto-Marke "Fürstenkrone" ab, der die Prüfer weder in Geschmack noch in Konsistenz überzeugen konnte. 

Gutes ohne großen Namen  

Dass Discounter-Produkte auch richtig gut sein können, zeigt etwa der "Vitakrone Delikatess Fleischsalat" von Lidl. Er wird, wie die Adresse auf der Packung verrät, beim traditionsreichen Hersteller Homann produziert – allerdings nach etwas anderer Rezeptur. Überraschung: Die günstige Lidl-Ware mundete den geschulten Prüfergaumen sogar etwas besser als das dreimal so teure Markenprodukt. Auch beim Testsieger schlägt sich der günstige Preis keineswegs im Geschmack nieder. Der "Delikatess Fleischsalat" von Rewes Handelsmarke "ja!" punktete durch ausgewogenen Geschmack mit leichter Knoblauchnote. Ob auch dafür ein namhafter Hersteller verantwortlich ist, ließ sich jedoch nicht ermitteln.

Gute Fleischsalate ohne großen Namen findet man laut "Warentest" auch in den Regalen von Aldi und Penny, die von Aldi fielen zudem durch erfreulich wenig Zusatzstoffe auf. 100 Gramm kosten hier gerade mal 22 bzw. 26 Cent. Für Bioprodukte kann man das Vier-oder Fünffache ausgeben. Das ist gut fürs Gewissen, sensorisch konnten aber nicht alle Biosalate im Test die hohen Standards erfüllen. "Gut" schneidet nur der Fleischsalat von Rewe Bio ab.

Echte Kalorienbomben

Hinweise auf minderwertiges Fleisch oder überhöhte Keimzahlen fand das Labor in keinem der Salate. Gesundheitsschädlich kann Fleischsalat dennoch werden – nämlich dann, wenn man zu viel davon isst. Normale Produkte bestehen im Schnitt zu einem Drittel aus Fett, und das haut bekanntlich ordentlich rein. 100 Gramm Fleischsalat liefern locker 280 Kalorien, einzelne Testkandidaten knackten sogar die 400er-Marke. Wer etwa eine 150 Gramm-Packung leert, deckt damit schon bis zu ein Drittel seines Tagesbedarfs an Energie.

Eine figurschonende Alternative sind fettreduzierte Fleischsalate, deren Brennwert zwischen 150 und 250 Kalorien liegt. Auch sie bestehen zu einem guten Drittel aus Fleisch, allerdings setzen die Hersteller hier zum Teil auf mageres Geflügel statt auf Schwein. Gespart wird aber vor allem an der Sauce: Wo Fleisch und Gurken sonst in Mayonnaise baden, kommt bei den fettreduzierten Salaten eine leichtere Joghurt-Salatcreme zum Einsatz. Im Durchschnitt kommen die Produkte dadurch nur auf 15 Prozent Fettgehalt. Der Angabe auf der Packung darf man allerdings nicht in jedem Fall trauen, wie der Diät-Spezialist "Du darfst" zeigt. Dessen "Feinster Fleisch Salat" ist zwar mit 18 Prozent Fett ausgelobt, im Labor fanden sich dann allerdings 22 Prozent. Und mit insgesamt knapp 250 Kalorien pro 100 Gramm ist der "Du darfst"-Salat auch nicht gerade ein Leichtgewicht.  

Quelle: ntv.de, ino

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen