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Eiskalt ausgetrickst Das ist die Mogelpackung des Monats

Der Sommer kann kommen?

Der Sommer kann kommen?

(Foto: VZHH)

Der Inhalt reduziert sich, der Preis bleibt gleich. Unterm Strich müssen Verbraucher mehr Geld für ein Produkt ausgegeben, ohne dies ohne Weiteres zu erkennen. Gut, dass es die Verbraucherzentrale Hamburg gibt, die solcherlei Mogelei publik macht. So jetzt auch wieder.

In diesem Monat bekommen die Stieleis-Produkte von Oreo, Milka und Daim des Eisherstellers Froneri den Titel "Mogelpackung des Monats" von der Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) verliehen. Denn für sie wurden sowohl die Füllmenge des einzelnen Eises als auch die Stückzahl in der Sammelpackung geschrumpft. Die Preiserhöhungen können bei gleichem Verkaufspreis im Handel bis zu 63 Prozent betragen.

Beim Oreo-Eis ist die Preissteigerung am höchsten. Waren vorher vier Stieleis (4 x 110 Milliliter) in der Sammelpackung, sind es jetzt nur noch drei Stück (3 x 90 Milliliter). Bei Edeka wird das Eis je nach Filiale in Hamburg für 3,49 Euro oder 3,99 Euro verkauft. Bei gleichem Preis entspricht das einer versteckten Preiserhöhung von 63 Prozent.

Milka- und Daim-Stieleis: Bei den Stieleis-Produkten Milka Vanilla & Choco Swirl und Milka Chocolate Hazelnut beträgt die versteckte Preiserhöhung 48 Prozent. Verkauft werden drei Stieleis pro Packung (3 x 90 Milliliter) für 3,49 Euro, davor gab es vier (4 x 100 Milliliter) meist zum gleichen Preis. In manchen Edeka-Filialen zahlt man sogar 3,99 Euro. Ebenso sieht es beim Daim-Eis aus.

Toblerone-Stieleis: Beim Eis von Toblerone liegt der Preisanstieg bei 33 Prozent. Hier sind zwar weniger Stieleis (drei statt vier) in der Packung, aber die Füllmenge von 90 Millilitern pro einzelnem Eis hat sich nicht geändert.

Weitere Anbieter von Stieleis haben ebenfalls die Füllmengen reduziert, wie die Verbraucherschützer berichten. So zum Beispiel Unilever, Nestlé Schöller und Mars. Mindestens ein Dutzend Eissorten sind betroffen. Manchmal steigt im Handel zusätzlich der Preis.

Sich immer weiter drehende Kostenspirale?

Die VZHH bat Froneri Ice Cream Deutschland um eine Stellungnahme. Froneri, einer der größten Eishersteller der Welt und eng mit Nestlé verbandelt, antwortete vage, dass es "einen deutlichen Trend hin zu kleineren Portionsgrößen" gäbe. Aha. Diese Aussage wird denn auch von der VZHH als plumpe Ausrede bewertet.

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Zusätzlich führt Froneri "die sich immer weiter drehende Kostenspirale" an. "Viele Zutaten werden derzeit immer teurer. Auch wir sind von den teils massiven Preissteigerungen für hochwertige Rohstoffe betroffen." Aus Sicht der VZHH ist dies eine Standardaussage, um Gewinnmitnahmen bei Herstellern und Händlern zu kaschieren. Gerade bei Markenprodukten spielen höhere Rohstoffkosten eine geringere Rolle an den Gesamtkosten. Zumal Milcherzeuger- und Energiepreise seit einiger Zeit schon wieder sinken.

Verbraucher müssen sich häufig über versteckte Preiserhöhungen ärgern. Vorausgesetzt, sie entdecken diese auch. Die VZHH bietet die Möglichkeit, auf Produkte, mit denen Kunden derart (weniger Inhalt bei gleichem Preis) getäuscht werden, aufmerksam zu machen. Sie macht diese Produkte dann öffentlich und kürt sie zur Mogelpackung des Monats und des Jahres.

(Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 04. Mai 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, awi

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