Chancen mit Devisen Der Gesamtmarkt fällt nie
16.01.2007, 13:42 UhrViele Länder, viele Währungen und eine gemeinsame Welt. Alles ist immer in Bewegung - die Politik wie die Wirtschaft. Genauso ist das mit dem Wert des Geldes. Manche Währungen steigen, manchen fallen; mal schnell, mal langsam.
Wer vor einem Jahr auf den Euro gesetzt hat kann sich freuen. Denn die Gemeinschaftswährung ist seitdem kräftig gestiegen, notiert sogar wieder über der Marke von 1,30 US-Dollar. Nur ein Beispiel, wie sich am Devisenmarkt Geld verdienen lässt.
Währungsspekulationen waren lange Zeit jedoch vor allem Sache der Banken. Das hat sich geändert. Mittlerweile können auch Privatanleger dabei kräftig mitmischen. Ingo Ahrens von der Investmentbank Goldman Sachs managt einen Währungsfond. Für ihn ist dies ein faszinierender Markt. "Das tägliche Handelsvolumen der Devisenmärkte beträgt ungefähr 1500 Milliarden Euro und ist damit um ein Vielfaches größer als der zweitgrößte Markt der US-Staatsanleihen", so Ahrens.
Jahresrenditen von sechs bis acht Prozent möglich
Privatanleger haben die Zeichen der Zeit erkannt und mischen inzwischen neben Aktien und Anleihen auch Währungen bei. Hendrik Leber von Acatis Fondsmanagement empfiehlt allerdings höchstens einen Anteil von bis zu zehn Prozent in einen entsprechenden Fonds zu investieren. "Es gibt ohnehin nur eine Hand voll Devisenfonds, die erst seit ein paar Jahren existieren. Diese haben Jahresrenditen von sechs bis acht Prozent erzielt", so Leber.
Ahrens hat für seinen Fonds einen breiten und diversifizierten Ansatz gewählt. "Wir investieren neben den großen Währungen Dollar, Yen, Euro in 38 verschiedene Währungen", erläutert er die Strategie der breiten Streuung.
Ein klarer Vorteil des Segments: Der Devisenmarkt kann nicht als Ganzes fallen oder steigen so wie der Aktien- oder Rentenmarkt. Nur der Wert der Währungen zueinander verändert sich. Das richtig einzuschätzen ist die Aufgabe des Fondmanagers, der Verluste bei Einzelengagements durch die Diversifikation wieder ausgleichen kann.
Kein Investment in einzelne Währungen
Genau das unterscheidet den Spezialisten von den Privatanlegern, die Anlagestratege Leber davor warnt, selbst mit einzelnen Währungen zu spekulieren. "Ich kenne keinen Privatanleger persönlich, der dabei eine Trefferquote von mehr als 50 Prozent erzielt. Da ist es meiner Meinung nach besser, das Geld im Casino zu verlieren. Da macht es mehr Spaß", ist Leber überzeugt.
Quelle: ntv.de