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"Goldener Windbeutel" Dreisteste Werbelüge 2023 gesucht

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Die Kandidatenliste ...

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(Foto: Foodwatch )

Im Supermarkt ist Verbrauchertäuschung an der Tagesordnung. Hersteller lassen sich immer neue Tricks einfallen, um Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen, beklagt Foodwatch. Deshalb stehen auch in diesem Jahr fünf Produkte für den größten Schwindel zur Wahl.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat auch in diesem Jahr fünf Produkte für ihren Negativpreis "Goldener Windbeutel" nominiert. Verbraucher können bis Ende Juni über die "dreisteste Werbelüge" des Jahres 2023 abstimmen. Zur Wahl stehen die Trinkmahlzeit von Yfood, das Porridge von 3 Bears, die Pom-Bär Ofen-Minis von Intersnack sowie Philadelphia mit Ziegenkäse und die Tuc Bake Rolls, beide von Mondelez.

Die Kandidatenliste

Philadelphia mit Ziegenkäse und Rosmarin von Mondelez

Name und Verpackungsgestaltung erwecken den Eindruck, es handele sich um ein Ziegenkäseprodukt. Erst versteckt im Kleingedruckten erfährt man: Der Ziegenfrischkäse-Anteil liegt gerade einmal bei 3 Prozent! Dafür enthalten: Aroma.

Pom-Bär Ofen Minis von Intersnack Deutschland

Die Pom-Bär Ofen Minis in den Geschmacksrichtungen "Paprika" und "Sour Cream Style" richten sich an Kinder und werben mit "50 Prozent weniger Fett" - doch dafür enthalten die Chips in Bärenform etwa sechs Mal so viel Zucker wie die Original Pom-Bären und dürften nach den Empfehlungen der WHO gar nicht erst für Kinder beworben werden.

Trinkmahlzeit von Yfood

Auf der Verpackung des Drinks prangt der Slogan "This is Food". Eine 500ml-Flasche soll eine Mahlzeit ersetzen und wird als gesund, ausgewogen und vollwertig beworben. Tatsächlich handelt es sich schlicht um Milch mit Wasser und ein paar zugesetzten Vitaminen, Mineralien und Süßstoff - überteuert verkauft für 3,99 Euro. Künftig wird Yfood mit dem Nutri-Score E bewertet.

Tuc Bake Rolls von Mondelez

Mondelez verkauft die Bake Rolls, die zuvor unter der Marke 7Days im Supermarkt-Regal lagen, neuerdings unter der Marke Tuc. Es handelt sich quasi um das gleiche Produkt - nur wird es jetzt deutlich teurer verkauft: Kosteten 250 Gramm im Einzelhandel zuvor 1,39 Euro, so müssen für 150 Gramm jetzt 1,99 Euro hingelegt werden. Eine versteckte Preiserhöhung von 139 Prozent.

Porridge von 3 Bears

Das Startup 3 Bears bewirbt sein "Porridge" mit einigem Brimborium: Der "Kernige Klassiker" sei ein "Solo-Star" - eine "geheime Mischung aus Vollkornhaferflocken. Garantiert ohne zugesetzten Zucker oder künstliche Zusätze." Der Blick auf die Zutatenliste zeigt: Es handelt sich schlicht und einfach um 100 Prozent Haferflocken. Dafür müssen die Verbraucher tief in die Tasche greifen: Für 400 Gramm Haferflocken werden 3,99 Euro fällig. Zum Vergleich: Eigenmarken-Haferflocken von Kaufland oder Rewe bekommt man schon für 79 Cent (500 Gramm). Selbst Bio-Haferflocken von Alnatura kosten nur 1,19 Euro (500 Gramm).

Bisherige Preisträger

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Bisherige Preisträger waren unter anderem der Trinkjoghurt Actimel von Danone (2009), die Milch-Schnitte von Ferrero (2011) und das "Smart Water" von Coca-Cola (2018). 2021 gewann Rewe den Goldenen Windbeutel für die Klimaneutral-Werbung auf seinem Hähnchenfleisch und stellte die Verbrauchertäuschung später ein.

Verbraucher haben die Möglichkeit, auf schummelmelder.de, der Foodwatch-Beschwerdeplattform für Werbelügen, die unterschiedlichsten Produkte hochzuladen, von denen sie sich getäuscht fühlen.

Quelle: ntv.de, awi

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