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Mehrere Liter bald möglich Einige deutsche Flughäfen erleichtern Mitnahme von Flüssigkeiten

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Technik und geringe Mengen an Flüssigkeiten (bis je 100 Milliliter) dürfen nun neben der Kleidung im Koffer bleiben. Große Flaschen müssen herausgeholt werden.

Technik und geringe Mengen an Flüssigkeiten (bis je 100 Milliliter) dürfen nun neben der Kleidung im Koffer bleiben. Große Flaschen müssen herausgeholt werden.

(Foto: picture alliance/dpa)

Anfang des Monats macht die EU den Weg frei für den Einsatz von neuer Scan-Technik an Flughäfen. Drei deutsche Airports gehen voran und setzen schon jetzt auf diese Geräte. Das erspart den Reisenden etwas Stress, indem es die Sicherheitskontrolle vereinfacht.

An einigen deutschen Flughäfen können Passagiere bald wieder größere Flaschen mit Flüssigkeiten im Handgepäck mitnehmen. Frankfurt als größter deutscher Airport hat angekündigt, dass ab Mitte September an bestimmten Kontrollspuren Flaschen mit bis zu zwei Litern Inhalt mitgeführt werden dürfen. Voraussetzung sind allerdings Kontroll-Scanner mit der neuesten CT-Technik, die nur an einem Teil der Zugänge zum Sicherheitsbereich installiert sind.

Grundsätzlich rät der Frankfurter Flughafen den Passagieren daher weiterhin, die alten Regelungen zu beachten. Schließlich sei vielen nicht klar, an welcher Kontrollspur sie den Sicherheitsbereich betreten. Seit 2006 durften Fluggäste Flüssigkeiten nur in Behältern mit einem Volumen von bis zu 100 Millilitern mitnehmen - und mussten diese in einem wiederverschließbaren transparenten Plastikbeutel mit einem maximalen Fassungsvolumen von bis zu einem Liter verpacken. Diese Regeln gelten an Spuren mit der alten Technik weiterhin.

Auch in München laufen entsprechende Tests, nach deren Abschluss ebenfalls Flaschen mit bis zu zwei Litern Inhalt mitgenommen werden dürfen. Laut der Regierung Oberbayerns sind am Flughafen 20 Scanner mit der aus der Medizin bekannten Technik der Computertomografie (CT) im Einsatz, darunter das komplette Terminal 2.

Am Berliner Flughafen BER, wo solche CT-Scanner schon länger im Einsatz sind, werden derzeit alle neuen Geräte mit der erforderlichen Software ausgestattet. Bei 24 von 30 Scannern ist dies bereits erfolgt, sodass der Sicherheitscheck oft wesentlich komfortabler vonstattengeht.

Die Scanner liefern dreidimensionale Ansichten und ermöglichen die schichtweise Durchleuchtung des Gepäckinhalts.

Die Scanner liefern dreidimensionale Ansichten und ermöglichen die schichtweise Durchleuchtung des Gepäckinhalts.

(Foto: picture alliance/dpa)

Laut Fraport-Luftsicherheitsleiter Dennis Wildhirt stehen in Frankfurt derzeit 40 CT-Scanner an den rund 160 Kontrollspuren. Vollständig ausgerüstet sind die Abflugbereiche A und Z, die vorwiegend von der Lufthansa genutzt werden. Das neue Terminal 3 soll im Frühjahr 2026 mit vollständig neuer Technik eröffnet werden.

Auch neue Ganzkörperscanner im Einsatz

Noch mehr Tempo an den Kontrollstellen sollen neuartige Ganzkörperscanner bringen, an denen die Passagiere nicht mehr stehen bleiben müssen. Fraport hat ein Gerät seit Februar im Dauereinsatz und berichtet von kürzeren Wartezeiten. Im Sommer-Reiseverkehr habe es keine längeren Wartezeiten an den Passagierkontrollen mehr gegeben, sagt Wildhirt.

Im Juli hatte die EU frühere Sicherheitsbedenken aufgegeben und die Gepäckstück-Scanner grundsätzlich freigegeben. Nach einem Software-Update können die Geräte ausreichend sicher auch größere Mengen Flüssigkeit untersuchen und von Sprengstoff unterscheiden, sind aber nicht an jeder Kontrollspur vorhanden.

Nach Angaben der EU-Kommission werden derzeit rund 700 Geräte des britischen Herstellers Smiths Detection mit der jetzt zugelassenen Technik auf Flughäfen in 21 Ländern der Europäischen Union eingesetzt oder installiert.

Statt weniger unscharfer Aufsichtbilder liefern sie ohne Tempoverlust Hunderte Aufnahmen des Gepäckstücks, was am Kontrollschirm dreidimensionale Ansichten und die schichtweise Durchleuchtung des Inhalts ermöglicht. Die Flüssigkeitsbeschränkungen im Luftverkehr waren 2006 international eingeführt worden, nachdem bekanntgeworden war, dass Terroristen an Bord eines Flugzeugs aus mehreren Flüssigkeiten Sprengstoff herstellen könnten.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa

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